Kreis Herford – Zum Abschluss dieses Beratungsjahres meldeten die Unternehmen im Wittekindkreis dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur 51 oder 3,8 Prozent weniger Ausbildungsstellen. Gleichzeitig suchten 113 oder 4,6 Prozent weniger Jugendliche mit Unterstützung der Berufsberatung nach einem Ausbildungsplatz.
Das rechnerische Ungelichgewicht auf dem Ausbildungsmarkt sei mit insgesamt 2.326 ausbildungsuchenden jungen Leuten und 1.282 gemeldeten Ausbildungsstellen im Wittekindkreis leider auch in diesem Jahr deutlich, gab Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, zu bedenken: „Weniger Bewerber und weniger Stellen. Das ist das Fazit zum Berichtsjahr 2013/2014 im Kreis Herford. Das wir im Vergleich zum Vorjahr weniger Bewerber haben, ist dem doppelten Abijahrgang vom letzten Jahr und dem anhaltenden Trend zum Besuch einer weiterführenden Schule geschuldet. Das wir jedoch weniger gemeldete Ausbildungsstellen haben, ist für uns nicht erklärlich. Die Fachkräfte die heute nicht ausgebildet werden, fehlen morgen der Wirtschaft.“
180 Bewerberinnen und Bewerber suchen jetzt im Kreis Herford noch eine Berufsausbildung. Das sind gegenüber Vorjahr 1 oder 0,6 Prozent mehr. Gleichzeitig waren noch 21 Ausbildungsstellen am Stichtag Ende September unbesetzt, 3 oder 16,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Das Verhältnis von 55 Stellen auf 100 Bewerber widerspricht dem steigenden Bedarf an Fachkräften. Die Möglichkeit auf qualifizierte Mitarbeiter zurückgreifen zu können, hängt davon ab, wie die einzelnen Unternehmen ihre Personalpolitik vorausschauend gestalten und in Ausbildung investieren. Mit Blick auf die demografischen Veränderungen, kann es sich keine Wirtschaftsregion leisten, das vorhandene Potenzial ungenutzt zu lassen“, ergänzt Schwietert. An der formalen Qualifikation, könne es dabei kaum liegen, berichtet sie. „77 Prozent der in diesem Jahr in der Berufsberatung gemeldeten Bewerber verfügten über einen Realschul- und höheren Abschluss.“
Aber auch Bewerbern rät Frauke Schwietert flexibler bei der Berufswahl zu sein und die räumliche Mobilität bei der Suche nach der Ausbildungsstelle zu überdenken. Bewerber, die nicht ganz dem Anforderungsprofil des Unternehmens entsprechen, biete die Herforder Arbeitsagentur Fördermöglichkeiten an, die den Ausbildungserfolg unterstützen könnten. „Wir wollen erreichen, dass möglichst alle Ausbildungsstellen besetzt werden“, betont die Agentur-Leiterin. Mit dieser Aussage hebt Schwietert die Bedeutung der Arbeit der Partner im Ausbildungskonsens hervor, die sich gemeinsam den künftigen Herausforderungen am Ausbildungsmarkt stellen müssen. Die gemeinsam mit Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer organisierte Nachvermittlungsaktion, bei der allen noch unversorgten Ausbildungsinteressierten erneut konkrete Angebote unterbreitet werden, wird für weitere Integrationen in den Ausbildungsmarkt sorgen, sind sich die Paktpartner sicher.
Welche Bereiche und Branchen besonders gefragt sind und in welchen Bereichen die Ausbildung zurückgegangen ist, wissen Industrie und Handwerk. „Für den Kreis Herford verzeichnen wir, verglichen mit den anliegenden Regionen, ein gutes Ergebnis. Dabei liegen vor allem die kaufmännischen Berufe mit 2,8 Prozent deutlich im Plus. Starke Zuwächse sehen wir bei den Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen (fast verdoppelt auf 19 Verträge), in den Büroberufen (+ 80 Prozent) sowie den Medientechnologen (+ 33 Prozent/12 Verträge) und dem Bereich Papier/Druck (+ 26 Prozent/24). Deutlich negativ ist das Ergebnis bei den Bankkaufleuten (- 28 Prozent), dem Bereich Verkehr/Transport (- 20 Prozent) und der Elektrotechnik (- 13,6 Prozent). Bei den Bankkaufleuten ist zu beachten, dass sich der deutliche Zuwachs des letzten Jahres wegen des doppelten Abiturjahrgangs in diesem Jahr wieder normalisiert. Für die laufende Nachvermittlungsphase haben die Unternehmen nach einer Umfrage der IHK für den Kreis noch 17 offene Ausbildungsstellen gemeldet“, so Uwe Gößling, IHK-Referent für gewerblich-technische Ausbildungsberufe.
„Angesichts einer unverändert positiven Handwerkskonjunktur ist die Situation für Ausbildung Suchende weiterhin gut. Wir gehen davon aus, dass die Unternehmen im Handwerk gerne mehr Azubis einstellen würden, jedoch wird es angesichts sinkender Schulabgängerzahlen und zunehmender Studierneigung immer schwieriger, Jugendliche für eine handwerkliche, aber durchaus zukunftsreiche, Lehre zu begeistern“, sagt HWK-Geschäftsführer Barella. Das zeige sich auch in den neuesten Zahlen: Insgesamt sei die Entwicklung in Owl mit plus 5,6 Prozent positiv und liegt damit sogar deutlich über dem Bundesergebnis mit minus 1,7 Prozent. Im Kreis Herford seien die abgeschlossenen Ausbildungsverträge jedoch um 8,9 Prozent gesunken. „Mit dem Hintergrund, dass sich die Unternehmen in unserer Konjunkturumfrage positiv bezüglich ihrer Erwartungen äußern, verwundert uns das Ergebnis im Kreis Herford, da sich in den umliegenden Regionen die Zahlen positiv entwickeln und die Fachkräfte künftig auch dringend benötigt werden. Es wird jedoch auch immer schwieriger den passenden Auszubildenden zu finden. Die Chancen für junge Menschen, die noch für dieses Jahr suchen sind in Owl gut. Die Bewerber sollten jedoch örtlich flexibel sein, denn wir haben owlweit insgesamt noch fast 80 Stellen, die für dieses Jahr zu besetzen sind. Davon jedoch nur noch 6 für den Kreis Herford.“
Am Ende wissen die Partner im Ausbildungskonsens: „Ausbildung, das bringt die Wirtschaft weiter. Deshalb werden wir in unseren Anstrengungen, einen Ausgleich auf dem heimischen Ausbildungsmarkt zu schaffen, nicht nachlassen.“ Deshalb sei es erfreulich, dass nun auch der Kreis Herford bei dem Programm „Kein Abschluss ohne Anschluss“ mitmacht. Ziel ist es, allen jungen Menschen nach der Schule möglichst rasch eine Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen und durch ein effektives, kommunal koordiniertes Gesamtsystem unnötige Warteschleifen zu vermeiden. Weitere Informationen auch im Internet unter www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de.
In einer Region, die im Gegensatz zu anderen über ein vergleichbar hohes Potenzial an jungen Menschen verfügt, gelte es andererseits, den Jugendlichen eine Chance und Perspektive zu bieten.
Kreis Minden-Lübbecke – Zum Abschluss dieses Beratungsjahres meldeten die Unternehmen im Mühlenkreis dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur 128 oder 6,4 Prozent mehr Ausbildungsstellen. Gleichzeitig suchten 142 oder 5,3 Prozent weniger Jugendliche mit Unterstützung der Berufsberatung nach einem Ausbildungsplatz. Der rechnerische Ausgleich auf dem Ausbildungsmarkt sei mit insgesamt 2.546 ausbildungsuchenden jungen Leuten und 2.139 gemeldeten Ausbildungsstellen zwar in der Bilanz noch nicht erzielt, gab Frauke Schwietert, Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, zu bedenken: „Aber es gab deutlich mehr Stellenmeldungen. Das ist die richtige Richtung, ein erfreulicher Trend. Trotzdem sind auch in den kommenden Jahren deutliche Anstrengungen erforderlich, um das Ausbildungsangebot weiter zu steigern. Aufgrund des doppelten Abijahrgangs im letzten Jahr und dem anhaltenden Trend zum Besuch einer weiterführenden Schule haben wir im Vorjahresvergleich auch weniger Bewerber.“
212 Bewerberinnen und Bewerber suchen jetzt im Mühlenkreis noch eine Berufsausbildung. Das sind gegenüber dem Vorjahr 45 oder 26,9 Prozent mehr. Gleichzeitig waren noch 55 Ausbildungsstellen am Stichtag Ende September unbesetzt, 35 oder 175 Prozent mehr als im Vorjahr.
„Mit einem Verhältnis von 84 Stellen auf 100 Bewerber sind wir im Mühlenkreis auf einem guten Weg. Angesichts der demografischen Entwicklung und des dadurch steigenden Bedarfes an Fachkräften, muss dieser Trend anhalten. Die Möglichkeit auf qualifizierte Mitarbeiter zurückgreifen zu können, hängt davon ab, wie die einzelnen Unternehmen ihre Personalpolitik vorausschauend gestalten und in Ausbildung investieren. Mit Blick auf die Zukunft, kann es sich keine Wirtschaftsregion leisten, das vorhandene Potenzial ungenutzt zu lassen“, ergänzt Schwietert. An der formalen Qualifikation, könne es dabei kaum liegen, berichtet sie. „68 Prozent der in diesem Jahr in der Berufsberatung gemeldeten Bewerber verfügten über einen Realschul- und höheren Abschluss.“
Aber auch Bewerbern rät Frauke Schwietert flexibler bei der Berufswahl zu sein und die räumliche Mobilität bei der Suche nach der Ausbildungsstelle zu überdenken. Bewerber, die nicht ganz dem Anforderungsprofil des Unternehmens entsprechen, biete die Herforder Arbeitsagentur Fördermöglichkeiten an, die den Ausbildungserfolg unterstützen könnten. „Wir wollen erreichen, dass möglichst alle Ausbildungsstellen besetzt werden“, betont die Agentur-Leiterin. Mit dieser Aussage hebt Schwietert die Bedeutung der Arbeit der Partner im Ausbildungskonsens hervor, die sich gemeinsam den künftigen Herausforderungen am Ausbildungsmarkt stellen müssen. Die gemeinsam mit Industrie- und Handelskammer und Handwerkskammer organisierte Nachvermittlungsaktion, bei der allen noch unversorgten Ausbildungsinteressierten im Mühlenkreis erneut konkrete Angebote unterbreitet werden, wird für weitere Integrationen in den Ausbildungsmarkt sorgen, sind sich die Paktpartner sicher.
Welche Bereiche und Branchen besonders gefragt sind und in welchen Bereichen die Ausbildung zurückgegangen ist, wissen Industrie und Handwerk. „Im Kreis Minden-Lübbecke verzeichnen wir derzeit ein leichtes Plus (+ 0,5 Prozent/insgesamt 1.315 Verträge), sodass die Entwicklung im Mühlenkreis positiver als im ostwestfälischen Durchschnitt verläuft. Auffallend sind hier die starken Zuwächse in der Industrie, z. B. Metalltechnik (+ 10,6 Prozent) sowie bei den Industriekaufleuten (+ 7 Prozent). Deutlich im Minus sehen wir derzeit die Kaufleute für Versicherungen und Finanzen (- 15,8 Prozent) und die Bankkaufleute (- 12,9 Prozent) sowie die Büroberufe (- 20,5 Prozent)“, so Maik Scholz-Gutknecht, Ausbildungsberater für kaufmännische IHK- Ausbildungsberufe im Kreis Minden-Lübbecke. Nach seinen Worten haben die Unternehmen nach einer Umfrage der IHK für die derzeit laufende Nachvermittlungsphase noch 40 offene Ausbildungsstellen für den Kreis Minden-Lübbecke gemeldet.
„Angesichts einer unverändert positiven Handwerkskonjunktur ist die Situation für Ausbildung Suchende weiterhin gut. Wir gehen davon aus, dass die Unternehmen im Handwerk gerne mehr Azubis einstellen würden, jedoch wird es angesichts sinkender Schulabgängerzahlen und zunehmender Studierneigung immer schwieriger, Jugendliche für eine handwerkliche, aber durchaus zukunftsreiche, Lehre zu begeistern“, sagt HWK-Geschäftsführer Barella. Das zeige sich auch in den neuesten Zahlen: Insgesamt sei die Entwicklung in Owl mit plus 5,6 Prozent positiv und liegt damit sogar deutlich über dem Bundesergebnis mit minus 1,7 Prozent. Auch im Kreis Minden-Lübbecke sei eine Steigerung der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge von 10,8 Prozent zu verzeichnen. „Die Unternehmen im Mühlenkreis bilden ihre Fachkräfte für morgen aus und haben ihre Zahlen gesteigert. Für Jugendliche, die bisher noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben stehen owl-weit noch fast 80 Ausbildungsstellen für dieses Jahr zur Verfügung, die Bewerber müssen nur flexibel sein.“
Am Ende wissen die Partner im Ausbildungskonsens: „Ausbildung, das bringt die Wirtschaft weiter. Deshalb werden wir in unseren Anstrengungen, einen Ausgleich auf dem heimischen Ausbildungsmarkt zu schaffen, nicht nachlassen.“ In einer Region, die im Gegensatz zu anderen über ein vergleichbar hohes Potenzial an jungen Menschen verfügt, gelte es den Übergang von Schule in den Beruf besser zu managen und damit Jugendliche in der Region zu halten. Unter dem Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“ haben sich die Paktpartner in NRW auf ein landesweit einheitliches und effizient gestaltetes Übergangssystem geeinigt. Ziel ist es, allen jungen Menschen nach der Schule möglichst rasch eine Anschlussperspektive für Berufsausbildung oder Studium zu eröffnen und durch ein effektives, kommunal koordiniertes Gesamtsystem unnötige Warteschleifen zu vermeiden. Weitere Informationen auch im Internet unter www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de.
Für den Ausbildungsbeginn 2015 unterstützt der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Unternehmen bei der Besetzung freier Ausbildungsplätze kostenfrei unter 0800 – 4 5555 20. Junge Leute, die Hilfe bei der Ausbildungssuche benötigen, melden sich jederzeit unter 0800 – 4 5555 00 bei der Berufsberatung an.