Wilhelmshaven (dapd). Nach mehreren Startverschiebungen steht die Eröffnung des Jade-Weser-Ports kurz bevor. In zweieinhalb Wochen soll Deutschlands erster tideunabhängiger Tiefwasser in Betrieb gehen. Zum Start wird das 300 Meter lange Containerschiff „Maersk Laguna“ in Wilhelmshaven erwartet, wie ein Sprecher des Hafenbetreibers Eurogate am Dienstag vor Ort sagte. Derweil wurden nach Angaben der Jade-Weser-Port-Realisierungsgesellschaft alle Baumängel an der betriebsbereiten Kaje beseitigt. Der zur Eröffnung erwartete Frachter hat den Angaben zufolge eine Ladekapazität von 7.500 Standardcontainern und fährt auf der Europa-Südamerika-Route. Die weltgrößte Container-Reederei Maersk habe zugesagt, künftig pro Woche mit einem Schiff der Route den neuen Hafen anzusteuern, hieß es. Zuvor war zwischen Eurogate und Maersk bereits vereinbart worden, Wilhelmshaven pro Woche von einem Schiff der Asien-Route anfahren zu lassen. 1.000 Meter Kaje hatte Eurogate Anfang August vom Bauherrn, den Ländern Niedersachsen und Bremen, übernommen. Die zuvor entdeckten 341 Risse in der Spundwand, sogenannte Schlosssprengungen, waren zwischenzeitlich behoben worden. Vor die stählerne Spundwand wurde eine Betonwand gesetzt und die Lücke mit Unterwasserbeton ausgefüllt. Ursache und Haftung der Schäden weiter unklar Ursache und Haftungsfrage der Schäden blieben zunächst weiter unklar. Die Ergebnisse mehrerer Gutachten lagen auch am Dienstag noch nicht vor. „Wir gehen immer noch davon aus, dass die Steuerzahler nicht belastet werden“, sagte der Geschäftsführer der Jade-Weser-Port-Realisierungsgesellschaft, Axel Kluth. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich den Angaben zufolge auf bis zu 60 Millionen Euro. Deutschlands erster tideunabhängiger Tiefwasserhafen sollte ursprünglich am 5. August seinen Betrieb aufnehmen. Wegen der Schlosssprengungen wurde die Eröffnung des 360 Hektar großen und eine Milliarde Euro teuren Prestigeobjekts auf den 21. September verschoben. Im August 2013 sollen weitere 725 Meter Kaje in Betrieb gehen. Dort laufen noch die Sanierungsarbeiten. Probleme bereitet weiterhin die Hinterlandanbindung des neuen Hafens. Die Elektrifizierung der Bahnstrecke Richtung Oldenburg wird noch mehrere Jahre dauern. Der zweigleisige Ausbau soll dagegen bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Bis dahin muss die Verbindung nach Eurogate-Angaben aber noch zweimal für je zehn Tage voll gesperrt werden. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Jade-Weser-Port bekommt zum Start Zuschlag für zweite Route
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Peer-Michael Preß
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