Beim Industriebau-Preis für nachhaltiges Bauen gilt es, architektonische Gestaltungskompetenz mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten als Schlüsselfaktoren zu kombinieren. Gewinner des 2018 erstmalig ausgerufenen Preises ist die Hettich Produktionshalle B7 in Kirchlengern. Der Industriebau-Preis zeichnet Architekten und Bauherren für ihre Innovationen im Bereich des nachhaltigen Bauens aus.
Die Produktionshalle B7 ist fertigungslogistisch, energietechnisch als auch gebäudetypologisch ein zukunftsfähiger Beitrag zum verantwortbaren Industriebau. Zu den herausragenden Nachhaltigkeitsansätzen des Projekts mit seinen 24.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und 158.000 Kubikmeter umbautem Raum zählen: die beinahe stützenfreien Grundrisse der primärenergetisch optimierten Holzbaukonstruktion mit seinen nachhaltigen Arbeitsplatzqualitäten, die Unterschreitung der EnEV um mehr als 46 Prozent, die Reduktion der Versiegelungsflächen durch die Zweigeschossigkeit des Industriebaus und die Nutzung der Produktionsabwärme zur Deckung von bis zu 60 Prozent der Energie für Heizung und Warmwasser. Eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 1.750 Quadratmeter und 285 Kilowatt-Peak stellt 25 Prozent des Gesamtenergiebedarfs bereit.
Das Gebäude setzt sich aus dem Hauptgebäude und dem Wareneingang/-ausgang sowie dem Bauteillager als zentrale Logistikeinheit zusammen. Der Produktions- und Verarbeitungsprozess ist über zwei Geschossebenen konzipiert. Die funktionale logistische Verknüpfung erfolgt über automatische Förderanlagen mit Zwischenpufferung der Halbfertig- und Fertigwaren im Logistiklager. Die Organisation über zwei Ebenen erreicht extrem effektive Produktionsprozesse.
Die Projekte des Industriebau-Preis für nachhaltiges Bauen im Industrie- und Gewerbebau müssen vom Design über Energieeffizienz bis hin zur Nachhaltigkeit überzeugen. Zukünftig wird der Industriebau-Preis alle zwei Jahre anlässlich der Baufachtage West verliehen.