In die Zukunft investieren bringt weiter

(v.l.): Thomas Richter, Fred Kupczyk, Klaus Besser, Michael Kaiser, Birgit Pape, Rainer Potthoff, Jens Hahn. (Foto: Agentur für Arbeit Bielefeld)
(v.l.): Thomas Richter, Fred Kupczyk, Klaus Besser, Michael Kaiser, Birgit Pape, Rainer Potthoff, Jens Hahn. (Foto: Agentur für Arbeit Bielefeld)

Im Zuge der bundesweiten Woche der Ausbildung besuchen Vertreter der Agentur für Arbeit Gütersloh, des Jobcenters Kreis Gütersloh und der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld Betriebe im Kreis Gütersloh, die noch nicht oder nicht mehr ausbilden. Am 17. März in Halle und Harsewinkel, am 19. März in Steinhagen. Klaus Besser, Bürgermeister der Gemeinde Steinhagen, begrüßt das Engagement für die duale Ausbildung.

Fachkräftebedarf oder sogar Fachkräftemangel – Begriffe, die bereits seit geraumer Zeit immer wieder in Zusammenhang mit der künftigen Arbeitsmarktentwicklung in Deutschland, aber auch im Kreis Gütersloh fallen.

In einigen Branchen suchen die Betriebe bereits händeringend nach Fachkräften. Beispielsweise im Kreis Gütersloh in den Bereichen Mechatronik und Automatisierungstechnik oder der Energietechnik. Trotzdem bilden einige Unternehmen noch nicht oder nicht mehr aus. Der Ausbildungsmarkt im Kreis Gütersloh entwickelte sich im vergangenen Ausbildungsjahr insbesondere aus Sicht der jungen Menschen negativ.

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2013/2014 173 weniger betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet. „Das sind 7,3 Prozent. Für uns ist diese Entwicklung schwer zu akzeptieren. Gemeinsames Ziel mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt ist ein ausgeglichener Ausbildungsmarkt. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Wissenstransfer auf die nächste Generation von Fachkräften einige Zeit in Anspruch nimmt. Die Unternehmen müssen deshalb heute verstärkt in Ausbildung investieren, damit ihnen in 10 – 15 Jahren nicht, durch Ausscheiden der Mitarbeitenden in Rente, das Fachwissen abgewandert ist“, erklärt Thomas Richter, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld.

Gründe für nichtausbildende Betriebe sind vielfältig. Die einen finden keine passenden Bewerber, die anderen können den Arbeitsaufwand, den Auszubildende mit sich bringen, nicht leisten.

Doch das sollten auch laut Michael Kaiser, Referent für Berufliche Bildung der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld, keine Gründe sein nicht in Ausbildung zu investieren: „Den Blick in die Zukunft gerichtet sieht die IHK als Herausforderung eine weitere Attraktivitätssteigerung beruflicher Bildung, auch im Wettbewerb mit der akademischen Bildung. Gleichzeitig müssen weitere Chancen für praktisch Begabte angeboten und allgemein bildende Schulen über direkte Kooperationen noch stärker in die berufliche Bildung einbezogen werden.“

Fred Kupczyk, Geschäftsführer des Jobcenters im Kreis Gütersloh, betont die Wichtigkeit der Ausbildung insbesondere zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit: „Ausbildung und Qualifizierung schützen vor Arbeitslosigkeit, insbesondere vor Langzeitarbeitslosigkeit. Gerade dieses Thema ist für uns in den Jobcentern ein wichtiges. 86 Prozent der im Kreis Gütersloh gemeldeten Langzeitarbeitslosen sind im Jobcenter gemeldet. Neben unseren derzeitigen Maßnahmen zur aktuellen Langzeitarbeitslosigkeit agieren wir selbstverständlich präventiv. Nur so lässt sich dieses Thema künftig realistisch bekämpfen und bewegen.“

Auch der Bürgermeister der Gemeinde Steinhagen, Klaus Besser appelliert an die Unternehmen vor Ort: „Um die Zukunftschancen für unsere Jugend zu bewahren und die Innovationskraft der Gesellschaft zu stärken, müssen wir heute in die jungen Menschen investieren. Jeder gute Ausbildungsbetrieb stärkt die Wirtschaftskraft der Gemeinde Steinhagen und übernimmt soziale Verantwortung.“

Ziel der gemeinsamen Aktion ist es noch weitere Ausbildungsstellen zu akquirieren, aber auch das Thema Ausbildung an sich zu bewegen – den Unternehmen die nicht ausbilden Hilfestellungen bei der Bewerbersuche, aber auch während der Ausbildung aufzuzeigen.

Einig sind sich alle Partner. Ausbildung bringt weiter. Denn Berufsausbildung bietet Betrieben und Unternehmen qualifizierten Nachwuchs und jungen Leuten eine berufliche Qualifikation. Unternehmen, die jetzt ausbilden, sichern sich künftig benötigte Fachkräfte und stärken ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Für den Ausbildungsbeginn 2015 unterstützt der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur Unternehmen bei der Besetzung freier Ausbildungsplätze kostenfrei unter 0800 – 4 5555 20. Junge Leute, die Hilfe bei der Ausbildungssuche benötigen, können sich jederzeit unter 0800 – 4 5555 00 bei der Berufsberatung anmelden.

www.arbeitsagentur.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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