Osnabrück. Der regionale Handel blickt zuversichtlich auf die kommenden Monate. Der Großhandel ist dabei optimistischer als der Einzelhandel. Das sind die Ergebnisse des IHK-Konjunkturbarometers für das vierte Quartal 2017. Insgesamt liegt der Klimaindex, der sich aus gegenwärtiger und zukünftiger Geschäftslage ergibt, bei 125 Prozentpunkten, beim Einzelhandel (116) deutlich niedriger als beim Großhandel (128). Personal- und Investitionspläne sind im Handel insgesamt stabil. Vor allem der Großhandel möchte wieder mehr Personal einstellen.
Risiken bleiben insbesondere der anhaltende Fachkräftebedarf und die Entwicklung der Inlandsnachfrage. „Besonders im Einzelhandel zeigt sich bei Umsatz und Konsumneigung ein schlechteres Bild als im Vorjahresquartal“, so Anke Schweda, IHK-Geschäftsbereichsleiterin Standortentwicklung, Innovation und Umwelt.
Fast jeder dritte Einzelhändler beobachtet eine zurückgehende Konsumneigung, im Vorjahresquartal war es nur jeder sechste. Auch die Ertragslage hat sich im Vergleich zum Vorjahresquartal verschlechtert. Im Großhandel dagegen beobachtet nur fast jeder fünfte befragte Betrieb eine ungünstigere Ertragslage. „Der Eintritt lokaler und regionaler Händler ins Online-Vertriebsgeschäft kompensiert die schlechten Ergebnisse im stationären Bereich nicht. Dennoch steigen die Erwartungen an diese Vertriebskanäle“, so Schweda.
Der Prozess sei aber langwierig und komplex. Es gelte daher weiterhin, die Chancen digitaler Infrastrukturen und Multi-Channel-Strategien zu kommunizieren, damit der regionale Handel attraktiv und nachgefragt bleibe. Immer mehr hänge der Erfolg des stationären Handels an einer guten Erreichbarkeit der Innenstädte. Bei den beispielsweise in Osnabrück diskutierten Fahrverboten für Diesel-PKW müsse die Politik daher Schnellschüsse und Aktionismus vermeiden.