Hochschule Emden/Leer: von der Hochschule in den Beruf

Von der Hochschule Emden/Leer in den Beruf – freuen sich über den Erfolg des Projekts „Erfolgreich 2.0“.
Thomas Baja bereitet sich an einem Übungsreck auf seine Zwischenprüfung vor. Elektromeister Wilke Schoon (von links), Auszubildender Thomas Baja und Jann Poppinga von der AutoTec Automation GmbH aus Ihlow sowie Birte Engelberts (Hochschule Emden/Leer) und Birte Wiegratz (Ems-Achse) freuen sich über den Erfolg des Projekts „Erfolgreich 2.0“. (Foto: Berentzen)

Emden. Die Ems-Achse und die Hochschule Emden/Leer vermitteln in einem gemeinsamen Projekt Studienabbrecher in Unternehmen in der Region. Einer von ihnen ist Thomas Baja. Der 29-Jährige aus Emden schloss sein Studium als Wirtschaftsingenieur nicht ab. Inzwischen macht er eine Ausbildung bei AutoTec Automation zum Elektroniker für Automatisierungstechnik in Ihlow – und ist sehr glücklich mit diesem Schritt.

Thomas Baja hätte sein Studium an der Hochschule Emden/Leer fast geschafft. Kurz vor seinem Abschluss als Wirtschaftsingenieur musste er es aber abbrechen. Wie viele Studienabbrecher stand er damit plötzlich vor der Frage, wie es nun weitergehen sollte. „Als er zu mir in die Sprechstunde kam, war er ziemlich geknickt“, sagt Birte Engelberts von der Hochschule.

Engelberts arbeitet in der Studienberatung – und sie wirkt gemeinsam mit der Ems-Achse bei „Erfolgreich 2.0“ mit. Das Projekt hat das Ziel, Studienabbrecher in kleine und mittlere Unternehmen in der Region zu vermitteln. „Wir haben mehrere Gespräche miteinander gehabt und überlegt, in welche Richtung es nun für Thomas Baja weitergehen kann“, sagt Engelberts.

Zufällig hatten die Mitarbeiterinnen des Projekts nur kurz zuvor Kontakt zu einem Unternehmen aus Ihlow gehabt, das Elektroniker für Automatisierungstechnik ausbildet. Thomas Baja stellte sich dort vor – und bekam direkt einen Vertrag bei der AutoTec Automation GmbH. Er macht dort seit 2016 eine Ausbildung und bereitet sich aktuell auf seine Zwischenprüfung vor.

„Er hat sofort einen guten Eindruck auf mich gemacht, als er sich vorgestellt hat“, sagt AutoTec-Betriebsleiter Jann Poppinga: „Ich hatte das Gefühl, dass er reifer ist als andere Auszubildende, die direkt von der Schule zu uns kommen. Er schreibt zudem gute Zensuren, allerdings tut er auch viel dafür.“

Auch Geschäftsführer Thomas Köllmann sagt: „Wir sehen einen großen Vorteil darin, Studienabbrecher einzustellen.“ Generell sei es oft schwierig, gute und qualifizierte Fachkräfte zu finden. Selbst für die Ausbildung fehle es oft an geeigneten Bewerbern. „Wer bereits einmal ein Studium begonnen hat, der bringt oft mehr Lebenserfahrung mit“, ist seine Einschätzung. Häufig lernten Studienabbrecher zudem leichter als Auszubildende, die direkt von der Schule kämen.

Und Thomas Baja selbst? „Ich fühle mich sehr wohl hier im Betrieb“, sagt er. „Es war eine sehr gute Entscheidung, hier eine Ausbildung zu machen.“ Anfangs habe er sich noch mit praktischen Dingen schwergetan, erinnert sich der 29-Jährige: „Ich hatte überhaupt keine Erfahrung mit Werkzeugen. Ich kannte nur die Theorie und hatte großen Respekt davor, eine Bohrmaschine in die Hand zu nehmen.“

Die Angst legte der Emder schnell ab. Inzwischen geht er routiniert und sicher mit den Werkzeugen um. „Es war schon eine Umstellung, auf einmal eine Ausbildung zu machen und nicht mehr zu studieren. Mir gefällt es aber deutlich besser als das Studium.“ Auch Geschäftsführer Köllmann ist mit seinem Auszubildenden sehr zufrieden: „Er wird seinen Weg bei uns machen. Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.“

www.emsachse.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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