Münster. Geschätzt über 1,2 Milliarden Einwohner, ein Wirtschaftswachstum von jährlich sechs bis acht Prozent und ein ebenso rasant wachsender Automobilmarkt: Indien gilt nach China als einer der am stärksten boomenden Wirtschaftsregionen weltweit. Der Automobilsektor wird aktuell noch von heimischen und asiatischen Marken dominiert, die europäischen Hersteller fassen erst nach und nach Fuß.
Um frühzeitig am erwarteten weiteren Wachstum teilzuhaben, ist Hengst nun dauerhaft vor Ort präsent. Vor wenigen Tagen hat das Unternehmen nach intensiven Marktrecherchen jetzt auch offiziell einen Standort in Bangalore / Südindien gegründet.
Der Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Münster, der als Entwicklungs- und Serienpartner für nahezu alle namhaften Fahrzeugproduzenten tätig ist, baut damit seine weltweite Präsenz weiter aus – nach Europa, Nordamerika, Südamerika und Asien nun auch auf dem indischen Subkontinent. „Um die Anforderungen unserer Kunden flexibel erfüllen zu können, ist ein Standort vor Ort unerlässlich. Wir wollen frühzeitig auf dem indischen Markt Flagge zeigen und die europäischen Fahrzeughersteller bei dem Ausbau ihrer Marktanteile begleiten“, sagt Ingo Brunsmann, Mitglied der Geschäftsleitung, Bereich Original Equipment. Ebenso gilt das Augenmerk des Unternehmens den örtlichen Herstellern, die heute eine marktführende Position innehaben.
Wie groß das Interesse an dem Hengst Know-how ist, zeigen Anfragen und erste Aufträge. So liefert Hengst beispielsweise das Ölfilter-System H161H für Nutzfahrzeuge der Marke „BharatBenz“ (Daimler AG) bereits jetzt an das indische Werk in Oragadam. Während sich Hengst Indien derzeit auf die Betreuung der Kunden vor Ort und den Standortaufbau konzentriert, soll nach Brunsmanns Worten mittelfristig eine eigene Produktion aufgebaut werden. „Die local-content Forderung der Automobilhersteller macht eine Präsenz auf dem indischen Markt mit lokaler Produktion notwendig.“