München/Harsewinkel. Helmut Claas, der langjährige geschäftsführende Gesellschafter der CLAAS Gruppe, ist am Freitag vom Deutschen Institut für Erfindungswesen mit der Dieselmedaille in der Kategorie „Erfolgreichste Innovationsleistung“ ausgezeichnet worden.
„Es ist schon etwas sehr besonderes, wenn man mit über 90 Lebensjahren noch eine solche Auszeichnung entgegennehmen darf. Es geht hier aber weniger um mich, sondern um unsere starke Mannschaft bei CLAAS, und wie wir es gemeinsam geschafft haben, Erfindergeist und wirtschaftlichen Erfolg miteinander zu verbinden“, sagte Helmut Claas beim Festakt im Ehrensaal des Deutschen Museums in München.
Helmut Claas baute den 1913 von seinem Vater und dessen Brüdern gegründeten Betrieb zu einem der weltweit führenden Landtechnikunternehmen aus. Heute wird das Unternehmen von seiner Tochter Cathrina Claas-Mühlhäuser in der dritten Generation geführt. Als erstes von drei Kindern wurde Helmut Claas 1926 in Harsewinkel geboren. Von 1948 bis 1954 absolvierte er ein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Hannover. Darunter auch ein Semester in Wien und ein Jahr Landwirtschaftsstudium in Paris. Sein besonderes Augenmerk galt stets der Entwicklung zukunftsweisender Produkte und ihrer wirtschaftlichen Serienfertigung.
Eine ganze Reihe von Innovationen sind von Helmut Claas initiiert oder mitgestaltet worden. So wurde Anfang der 70er Jahre die DOMINATOR Baureihe entwickelt, deren Grundidee die Modulbauweise beziehungsweise der Plattformbau waren. Der DOMINATOR wurde zu einem der erfolgreichsten Mähdreschermodelle weltweit. In seine Ära fiel später auch die Entwicklung des Nachfolgemodells LEXION. Dieser gilt bis heute als modernster und leistungsfähigster Mähdrescher weltweit. Zu einer Erfolgsstory wurde auch die Entwicklung des Selbstfahrenden Feldhäckslers, dem JAGUAR, mit dem CLAAS die Weltmarktführerschaft erreichte.
Vier international bekannte Universitäten in Ungarn, Großbritannien, Bulgarien und Deutschland verliehen Helmut Claas die Ehrendoktorwürde. So erhielt er unter anderem im Jahre 2000 den Titel des „Doktors der Agrarwissenschaften“ ehrenhalber in „Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Agrartechnik und seiner besonderen Verdienste um die Entwicklung leistungsfähiger, moderner Landmaschinen“ von der Universität Stuttgart-Hohenheim. Die Universität Stuttgart-Hohenheim war es auch, die ihn für sein Lebenswerk auf dem Gebiet zukunftsweisender Technik in der Landwirtschaft im Jahre 2004 in den Ehrensenat berief.
Im Juni 2009 verlieh ihm die Moskauer Gorjatschkin Universität, die heutige Landwirtschaftliche Akademie Timirjazev, den Titel eines Professors ehrenhalber. Ebenfalls 2009 erhob die Republik Frankreich Helmut Claas zum „Chevalier dans l’Ordre de la Legion d’honneur“ und würdigte damit seine Verdienste als Pionier der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Persönliche Auszeichnungen wie die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Harsewinkel, die Verdienstmedaille des Bundeslandes Baden-Württemberg oder aber der Verdienstorden des französischen Landwirtschaftsministers runden sein Lebenswerk ab.
Die Dieselmedaille gilt als „Oscar der Erfinder“ und ist Deutschlands ältester Innovationspreis und wurde im Jahr 1953 auf Initiative von Eugen Diesel, dem Sohn Rudolf Diesels, ins Leben gerufen. Sie würdigt neben der wissenschaftlichen Leistung insbesondere auch das auf den Erfindungen beruhende unternehmerische Werk. Das auswählende Dieselkuratorium setzt sich aus über 40 in der unternehmerischen Verantwortung stehenden Technikvorständen und Geschäftsführern zusammen.
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