Espelkamp. Die HARTING Technologiegruppe in Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 (1. Oktober 2012 – 30. September 2013) einen Umsatz von 484 Mio. € (Vorjahr: 479 Mio. €) und damit den höchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte erzielt.
„Das ist ein Ergebnis, das unseren Erwartungen entspricht“, sagte Dietmar Harting, persönlich haftender Gesellschafter, auf der Bilanzpressekonferenz am 6. Dezember 2013 in Espelkamp. Die geschäftliche Entwicklung verlief in den einzelnen Regionen, in denen die HARTING Technologiegruppe tätig ist, unterschiedlich.
Sehr erfreulich zeigte sich die Region Asien. Hier konnte der Umsatz um 9,8 % auf 90 Mio. € (Vorjahr: 82 Mio. €) gesteigert werden. In Europa ohne Deutschland und dem Nahen Osten (EMEA) gab es ebenfalls ein Umsatzplus. Der Umsatz stieg um 2,4 % auf 174 Mio. € (Vorjahr: 170 Mio. €). Dagegen waren die Umsätze in Deutschland mit 174 Mio. € (Vorjahr: 177 Mio. €) leicht rückläufig. In Americas verbuchte das Espelkamper Familienunternehmen einen Rückgang von 8 % auf 46 Mio. € nach 50 Mio. € im Vorjahr. Gut zwei Drittel (64 %) seiner Erlöse erzielte die HARTING Technologiegruppe im Ausland. „Wir haben die Region Asien und hier vor allem China künftig noch stärker im Fokus. Dort wollen wir näher an den Wachstumsmärkten und den für uns wichtigen Kunden sein. Daher werden wir auch in dieser Region weiter investieren“, sagte Philip F.W. Harting, Vorstand für den Bereich Connectivity & Networks.
Mit wegweisenden Entwicklungen konnte HARTING im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Anspruch erneut als innovative und forschende Unternehmensgruppe mit konsequenter Kundenorientierung unter Beweis stellen. Auf der Hannover Messe und der Nürnberger Messe SPS IPC Drives stellte HARTING die aktuellen Produktneuheiten vor. Auf beiden Veranstaltungen standen die innovativen Lösungen der HARTING Technologiegruppe für die „Integrated Industry“ im Fokus. Die zum Januar 2013 neu gegründete HARTING IT System Integration GmbH & Co. KG zeigt, dass HARTING sich bei diesem Thema künftig noch stärker als Komplettanbieter positionieren wird.
Positive Entwicklung bei HARTING Systems und Automotive
Im vergangenen Geschäftsjahr hat die HARTING Systems die Anzahl der erfolgreichen Installationen und somit die Position im Lebensmitteleinzelhandel weiter ausgebaut. Neben der absoluten Steigerung der Absatzzahlen für Verkaufssysteme zum Schutz gegen Diebstahl, wurden zahlreiche Neuentwicklungen erstmalig und erfolgreich im Markt platziert. Die Übernahme der Generalunternehmerschaft für die Kassenzone im Lebensmitteleinzelhandel reduziert für diesen die Prozesskosten bei gleichzeitiger Steigerung der Absatzzahlen im Kassenbereich. „Das revolutionär Neue in der Branche ist die Vereinigung zahlreicher Gewerke zu einem Komplettanbieter bei gleichzeitiger Optimierung durch Spezialisierung“, betonte Dietmar Harting. Die HARTING Systems übernimmt die grafische Visualisierung der neu geplanten Kassenzone, die technische Abstimmung zwischen den einzelnen Beteiligten sowie die Produktion und Installation; alles aus einer Hand.
Die Entwicklung der HARTING Automotive verlief ebenfalls sehr positiv. Neben dem erfolgreichen Segment mit Aktuatoren im Automobilzulieferbereich (Dämpfungssysteme und Shifter) und den nach wie vor zahlreichen, bewährten Kundenlösungen im Industriesektor hat HARTING mit dem Porsche Panamera einen weiteren erfolgreichen Einstieg in die E-Mobilität gefunden. Mit der Entwicklung eines modularen Aufbaus zur globalen Anwendung eines mobilen Ladegeräts mit allen länderspezifischen Fahrzeugladesteckern hat HARTING Automotive sich ein weiteres Standbein aufgebaut.
Investitionen in die Region
Im Zentrum der Investitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr stand der Bau des HARTING Qualitäts- und Technologiezentrums (HQT). In dem Espelkamper Technologiezentrum mit seinen 60 Arbeitsplätzen wird an neuen Technologien für zukünftige Produkte und Lösungen geforscht. Die Gesamtinvestitionen im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten ein Volumen von rund 40 Mio. €.
Ausbauen will die Technologiegruppe ihre Kapazitäten in Rahden.
2010 wurde dort ein Gebäude im Industriegebiet Ost bezogen. Mittelfristig soll das Betriebsgelände für HARTING Electronics um rund 20 Hektar erweitert werden. Für einen ersten Bauabschnitt werden 10 Hektar benötigt. Bei der Bezirksregierung Detmold läuft dafür derzeit das Verfahren zur Änderung des Regionalplans.
Auch die Planung des Logistikzentrums kommt gut voran. Dieses Objekt will HARTING im Laufe des Jahres 2016 beziehen. „Wir wollen damit unseren Kunden unsere Qualitätsprodukte noch schneller liefern“, sagte Philip F.W. Harting. Als forschende Unternehmensgruppe folgt HARTING bei diesen Maßnahmen und Investitionen seinem kompromisslosen Qualitätsverständnis und der konsequenten
Kundenorientierung.
„Auch dem Endverbraucher zeigen wir, welchen Nutzen unsere Produkte und Lösungen für seinen Alltag haben. Ein imposantes Beispiel ist hier die gerade vor drei Tagen neu eröffnete E-Mobility-Tankstelle in Espelkamp. Hier können die Bürgerinnen und Bürger rasch, bequem und sicher ihren `grünen Strom` tanken. So leistet unsere Technologiegruppe zusammen mit der Stadt und den Stadtwerken Espelkamp einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit“, betonte Philip F.W. Harting.
Klimaschutzziele übertroffen
Klimaschutz und Energieeffizienz nehmen bei HARTING einen hohen Stellenwert ein. So hat die Technologiegruppe bereits heute die Klimaschutzziele der Bundesregierung mehr als übertroffen. Diese sehen für das Jahr 2020 eine Reduktion der CO2 Emissionen um 40 Prozent vor. Ebenfalls bis 2020 sollen 35 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. HARTING produziert bereits seit 2012 CO2 neutral. Seit Anfang dieses Jahres wird der Strom zu 100 Prozent aus zertifizierter deutscher Wasserkraft gewonnen. Dadurch ergibt sich eine jährliche Einsparung von CO2 Emissionen, die 160 Millionen gefahrenen VW-Golf Kilometern entsprechen. Durch die eigenen vier Blockheizkraftwerke (BHKW) und den Ausbau von drei BHKW in Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung-Anlagen konnte die Technologiegruppe die Energieeffizienz bei steigenden Umsätzen um 20 Prozent verbessern.
MX Award würdigt Engagement zur Nachhaltigkeit
Das Thema Prozessoptimierung im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Verantwortung (Corporate Social Responsibility / CSR) spielt bei HARTING seit Jahren eine wesentliche Rolle. Die Eigentümerfamilie Harting hat schon früh Ökonomie, Ökologie und soziale Aspekte in den Mittelpunkt ihres unternehmerischen Handels gestellt. Bereits 1996 wurden diese tragenden Säulen in der Unternehmensvision festgelegt. HARTING erhielt mittlerweile zahlreiche Drittzertifizierungen, die das Engagement im Bereich (CSR) belegen, wie beispielsweise die ISO 26000. „Wir wollen Werte für Menschen schaffen, gleichzeitig
grüne Projekte mit schwarzen Zahlen realisieren. Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind tagtäglich gelebte Praxis“, sagte Dietmar Harting.
Daher freut er sich besonders über den erneuten Gewinn des „Manufacturing Excellence (MX) Awards 2013“ in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ für die Tochtergesellschaft HARTING Electric. Bereits im Vorjahr konnte HARTING Electronics den begehrten MX Award gewinnen, damals in der Kategorie „Informationstechnologie“.
Weltweit 200 neue Jobs und rund 12 % mehr Ausbildungsplätze
Positive Zahlen kann das Espelkamper Familienunternehmen auch beim Personalbestand vermelden: Die Zahl der Mitarbeitenden (einschließlich der Auszubildenden) betrug zum Ende des Geschäftsjahres 3.815 (Vorjahr: 3.615). Das heißt: Innerhalb eines Jahres hat die HARTING Technologiegruppe 200 neue Mitarbeitende weltweit eingestellt. Von diesen 200 Stellen entfielen 78 (plus 4,8 %) auf das Ausland und 122 (plus 6,2 %) auf das Inland. An den drei Standorten im Kreis Minden-Lübbecke (Espelkamp, Rahden und Minden) beschäftigte HARTING zum 30. September 2013 insgesamt 2.102 (Vorjahr: 1.980) Mitarbeitende (einschließlich Auszubildende).
Weiter ausgebaut wurden die Ausbildung und Qualifizierung des HARTING Nachwuchses. Die Auszubildenden nehmen bei HARTING traditionell einen besonderen Stellenwert ein. Die Zahl der Ausbildungsplätze erhöhte sich per Bilanzstichtag um rund 12 %, nachdem sie bereits im Vorjahr um rund 15 % gesteigert wurde. Zum 30. September wurden in dem 2008 eröffneten Ausbildungszentrum NAZHA insgesamt 114 junge Menschen (darunter 11 mehr als ein Jahr zuvor) in 17 Berufen ausgebildet. Auch im kommenden Jahr will die HARTING Technologiegruppe die Zahl der Ausbildungsplätze erhöhen und zwar um gut 11 % auf dann insgesamt 127.
„Wir haben die Anzahl der Ausbildungsplätze Jahr für Jahr gesteigert. Wir investieren in unsere Nachwuchskräfte, weil wir in die Zukunft der HARTING Technologiegruppe investieren“, sagte Dr. Michael Pütz, Vorstand Personal, Werksanlagen und Recht. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels nutze die Technologiegruppe eine ganze Reihe von Marketingmaßnahmen, um gezielt junge, qualifizierte Menschen für das Unternehmen zu gewinnen. So haben im
vergangenen Geschäftsjahr über 400 Schülerinnen und Schüler der umliegenden allgemeinbildenden Schulen im HARTING Ausbildungszentrum NAZHA Informationsveranstaltungen besucht. 60 jungen Menschen sei die Möglichkeit gegeben worden, ein zwei- bis drei wöchiges Praktikum bei dem Familienunternehmen zu absolvieren. „Wir sind besonders stolz darauf, dass unsere Auszubildenden immer mit überdurchschnittlich guten Ergebnissen abschließen“, betonte Dr. Pütz.
HARTINGs Engagement für Ausbildung im Besonderen und für die Mitarbeitenden im Allgemeinen ist weit über den Mühlenkreis hinaus anerkannt. So hat die Technologiegruppe ein umfassendes Gesundheitsprogramm für Mitarbeitende geschaffen. Auch die Weiterbildung ist ein fester Bestandteil der HARTING Unternehmenskultur. Neben der Förderung von Grundschülern im Bereich Technik, ist die Technologiegruppe auch engagiert im Bereich der Förderung von Frauen in den MINT Berufen. „Es ist uns wichtig, im Einklang mit unserer Vision zu handeln: Wir wollen Werte für Menschen schaffen“, sagte Margrit Harting, Generalbevollmächtigte Gesellschafterin. „Wir leben unsere Arbeitgebermarke und bauen auf PEOPLE POWER PARTNERSHIP.“