In Ostwestfalen und vor allem im Großraum Gütersloh ist das Strukturwandler:in-Motiv zunächst auf Plakaten, Bannern und Postern zu sehen. Das Ziel der Unternehmensgruppe für 2021: Mindestens drei weibliche Auszubildende für die Arbeit auf den Baustellen gewinnen
Lange war das Thema Frauenquote nicht mehr so präsent wie derzeit. Der Beschluss der schwarz-roten Koalition, dass in Vorständen börsennotierter und paritätisch mitbestimmter privater und öffentlicher Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern zukünftig mindestens eine Frau sitzen muss, sorgt für Zündstoff. Und dennoch lässt sich feststellen: Viele Branchen sind nach wie vor männerdominiert. So auch der Markt für Abbruch und Bau.
Obwohl die Branche boomt, sind von den derzeit 40.000 Auszubildenden am Bau nur etwa sieben Prozent weiblich. Der allgemeine Frauenanteil im Hoch- und Tiefbau wird auf 1 bis 3 Prozent geschätzt. Gleichzeitig scheidet in den nächsten zehn Jahren rund ein Viertel der deutschen Baufacharbeiter altersbedingt aus. Für die Gütersloher Unternehmensgruppe Hagedorn ein Grund zum Handeln: „Es wird Zeit für echte Strukturwandler:innen, die Berge sowohl auf der Baustelle als auch im Kopf versetzen können“, sagt Geschäftsführerin Barbara Hagedorn. „Mit unserer neuen Kampagne wollen wir mehr Frauen für die Arbeit auf dem Bau begeistern – egal ob als Facharbeiterin, Quereinsteigerin oder Auszubildende.“
Strukturwandler:in-Motiv auf Plakaten, Postern und Bannern in Ostwestfalen zu sehen
Zum Kampagnen-Auftakt steht zunächst die Heimat von Hagedorn im Fokus: der Großraum Gütersloh. Dort hängen Plakate, Banner und mehr als 140 City-Light-Poster, die Hagedorn-Maschinistin Agnes Borchers zeigen. Sie ist das Gesicht der Kampagne und erzählt: „Schon als Kind war ich von Maschinen begeistert und noch heute fasziniert mich ihre Kraft und Größe. Gleichzeitig finde ich immer wieder beeindruckend, wie präzise und zentimetergenau ich dank neuster Technik arbeiten kann.“
Das Beispiel zeigt: Es gibt heute kaum noch einen Job auf dem Bau, den Frauen nicht mindestens genauso gut wie Männer erledigen könnten. Hagedorn versucht außerdem, möglichst individuell auf unterschiedliche Situationen und Bedürfnisse einzugehen. Dies reicht von flexiblen Arbeitszeitmodellen bis zu einer bei Bedarf professionell organisierten Kinderbetreuung. Mit der hauseigenen Weiterbildungs-Akademie können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem gezielt an ihrer persönlichen Entwicklung arbeiten.
Ziel: drei weibliche Auszubildende außerhalb der Verwaltung
„Wir glauben, dass viele Frauen Lust auf Bau haben, aber noch zögern, diesen Schritt zu gehen. Wir wollen diese Frauen anschubsen, ihnen Mut machen und Vorbilder sein“, betont Barbara Hagedorn. Sie hat sich dabei ein klares Ziel gesetzt: „Bis Ende 2021 wollen wir mindestens drei weibliche Auszubildende außerhalb der Verwaltung einstellen.“ Sei es als Baugeräteführerin, Tiefbaufacharbeiterin, Bauwerksmechanikerin oder als Land- und Baumaschinenmechatronikerin.
Für die Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe ist klar: „Der Weg ist noch lang. Doch mit der Kampagne gehen wir den ersten Schritt.“ Das Entscheidende sei, dass man Schritt für Schritt Strukturen wandle und damit anfange, Dinge zu verändern. Nur so ließen sich Frauen für die Branche motivieren und weitere Unterstützer gewinnen.
Die Hagedorn Unternehmensgruppe ist Deutschlands leistungsstärkster Rundum-Dienstleister in den Bereichen Abbruch, Entsorgung, Tiefbau und Flächenrevitalisierung. Die Prozesskette der Gruppe umfasst zudem die Sanierung von Altlasten, Recycling und das Stoffstrommanagement, die Erstellung von industriellen Außenanlagen sowie die Entwicklung neuer Nutzungskonzepte.
Das Familienunternehmen mit Barbara und Thomas Hagedorn an der Spitze, erzielte im Geschäftsjahr 2019 eine Gesamtleistung von 215 Millionen Euro. Damit gehört der im Jahr 1997 von Thomas Hagedorn gegründete Betrieb mit seinen knapp 650 Mitarbeitern zu den Top 5 der größten und erfolgreichsten Abbruchunternehmen der Welt. Neben dem Hauptsitz in Gütersloh ist Hagedorn heute mit zusätzlichen Standorten in Berlin, Hannover, Köln und Ulm deutschlandweit aktiv.