Eine Firmeninsolvenz ist für freigesetzte Mitarbeiter ein tiefer Einschnitt in der Berufslaufbahn. Noch problematischer ist die Perspektive für Auszubildende. Nach dem ersten Start ins Berufsleben muss mitten in der Ausbildungszeit ein Unternehmen gefunden werden, das bereit ist, die Ausbildung fortzuführen.
„Wesentliche Voraussetzung dafür ist die Eigeninitiative des Auszubildenden“ betont Alexander Neudorf, Personalleiter bei Assmann. So sei der ehemalige Holtkamp Auszubildende für den Beruf des Holzmechanikers, Jonas Beins, selbst aktiv geworden und habe direkt bei Assmann um Übernahme bzw. Einstieg in das laufende Lehrjahr gebeten. „Es hat geklappt! Super, dass ich jetzt meine Ausbildung zum Holzmechaniker bei Assmann in der Echtholzabteilung zu Ende führen kann“, freut sich Jonas.
Normalerweise hätte man bei Assmann keinen weiteren Auszubildenden eingestellt, da alle Stellen bereits besetzt sind. „Das ist vor allem eine Frage der Ausbildungsqualität“, erklärt der Personalleiter. Das Verhältnis zwischen vollzeitbeschäftigten Fachkräften und Auszubildenden müsse stimmen. In enger Abssprache mit der Geschäftsleitung habe man jedoch in diesem Fall eine Ausnahme gemacht. „Eigeninitiative und gute Zeugnisse sollen sich auszahlen“, ist die Überzeugung von Dirk Aßmann, Geschäftsführender Gesellschafter. Inzwischen hat sich Jonas Beins mit Hilfe seiner beiden Azubi-Kollegen aus dem gleichen Lehrjahr schon gut im Unternehmen eingelebt. Bis zur Abschlussprüfung im Juli 2016 wird er noch viele berufspraktische Erfahrungen in der Echtholzabteilung bei Assmann sammeln können.