Halle/Westfalen. Nach sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2014/15 erzielte die GERRY WEBER International AG einen Konzernumsatz von EUR 432,7 Mio. (1.HJ 2013/14: EUR 412,8 Mio.). Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr von 4,8 %. Die Umsatzerhöhung ist auf die erstmalige Einbeziehung von HALLHUBER sowie die GERRY WEBER Retail-Expansion zurückzuführen.
HALLHUBER erwirtschaftete im 2. Quartal 2014/15 einen Umsatzbeitrag von EUR 33,8 Mio. Der GERRY WEBER Retail-Bereich litt trotz des Umsatzanstieges von insgesamt 6,7 % auf EUR 201,3 Mio. (1. HJ 2013/14: EUR 188,6 Mio.) unter den schwierigen Marktbedingungen, den niedrigen Kundenfrequenzen und den hohen Rabatten im Gesamtmarkt. Dies zeigt sich deutlich in einem Umsatzrückgang auf vergleichbarer Fläche von 4,6 %. HALLHUBER konnte auf vergleichbarer Fläche im 1. Halbjahr 2014/15 ein Umsatzplus von 1 % erzielen und damit dem Markt in Deutschland (minus 5 %) deutlich outperformen. Das Umsatzwachstum des GERRY WEBER Retail-Bereiches von 6,7 % basiert somit hauptsächlich auf der Neueröffnung der Verkaufsflächen in den letzten 24 Monaten. Zum 30. April 2015 wurden 800 Verkaufsflächen der Marken GERRY WEBER, TAIFUN und SAMOON sowie 237 der Marke HALLHUBER in Eigenregie geführt.
Entwicklung des operativen Ergebnisses
Aufgrund der niedriger als geplant ausgefallenen Umsätze, der höheren Rabattierung saisonaler Ware und der expansionsbedingt höheren Fixkosten verminderte sich das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) im Halbjahresvergleich um 14,9 % auf EUR 52,5 Mio. Sowohl der Rückgang des Wholesale-Umsatzes als auch des GERRY WEBER Retail-Umsatzes auf vergleichbarer Fläche führte zu dieser deutlichen Verminderung des EBITDA im Halbjahresvergleich. Beide Umsatzsegmente sind margenstark und tragen einen Großteil zum operativen Ergebnis der Gesellschaft bei, so dass eine Reduzierung überproportionale Auswirkungen auf das Ergebnis der Gesellschaft hat.
Hinzu kommen expansionsbedingt höhere Personal- und sonstige betriebliche Aufwendungen, sowohl bei HALLHUBER, aber insbesondere auch im Bereich GERRY WEBER Retail, die das EBITDA des Konzerns belasteten. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2013/14 stiegen die Personalaufwendungen der GERRY WEBER Gruppe um 19,9 % auf EUR 87,5 Mio. und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 20,5 % auf EUR 119,2 Mio.
Vor diesem Hintergrund sowie der bisher niedrigeren HALLHUBER EBITDA-Marge (6,3 %) sank die EBITDA-Marge der gesamten GERRY WEBER Gruppe im Vergleich der Halbjahre von 15,0 % auf 12,1 %.
Zusätzlich belasten gestiegene Abschreibungen aus der Retail-Expansion sowie der Akquisition von HALLHUBER das Ergebnis der GERRY WEBER Gruppe. Die Abschreibungen erhöhten sich im 1. Halbjahr 2014/15 um EUR 4,0 Mio. auf EUR 16,3 Mio.
Unter Berücksichtigung der dargestellten Faktoren betrug das operative Ergebnis (EBIT) der GERRY WEBER Gruppe im 1. Halbjahr 2014/15 EUR 36,2 Mio. Dies entspricht einem Rückgang im Vergleich zum 1. Halbjahr des Vorjahres in Höhe von 26,8 %. Entsprechend verschlechterte sich auch die EBIT-Marge von 12,0 % im 1. Halbjahr 2013/14 auf nunmehr 8,4 %.
Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses (-EUR 2,7 Mio.) und der Steuern vom Einkommen und Ertrag (-EUR 11,6 Mio.) für das 1. Halbjahr 2014/15 ergibt sich ein Periodenüberschuss der GERRY WEBER Gruppe von EUR 21,9 Mio. (1. HJ. 2013/14: EUR 32,7 Mio.).
Vor dem Hintergrund der Umsatz- und Ertragsentwicklung des 1. Halbjahres 2014/15 sowie des anhaltend schwierigen Marktumfeldes hat das GERRY WEBER Management seine kurzfristige Prognose für das laufende Geschäftsjahr am 9. Juni 2015 angepasst. Das Management erwartet nun für das Geschäftsjahr 2014/15 einen Umsatzanstieg der GERRY WEBER Gruppe im Vergleich zum Vorjahr, inklusive der Einbeziehung von HALLHUBER, im hohen einstelligen Prozentbereich. Für das operative Ergebnis der GERRY WEBER Gruppe (inklusive HALLHUBER) erwartet das Management einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 2013/14 zwischen 20 % und 25 %.