Ab 2017 werden börsennotierte Unternehmen, Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht vorzulegen. Die Georg Utz GmbH fällt nicht unter das sogenannte CSR-Richtlinien Umsetzungsgesetz. Trotzdem hat sich der Hersteller von Behältern, Paletten und Werkstückträgern aus Kunststoff freiwillig auf den Weg gemacht, seine wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse sind im Utz Nachhaltigkeitsbericht 2015 festgehalten.
Geschäftsführer Rüdiger Köhler ist zufrieden. Einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, hat sich in vielerlei Hinsicht für sein Unternehmen gelohnt. „Utz war in den vergangenen Jahren sehr aktiv. Wir haben unsere Produktion ausgebaut, in neue Geschäftsfelder investiert, ein Blockheizkraftwerk errichtet, unser Gesundheitsmanagement erweitert und vieles mehr. Der Bericht bietet nun eine komplette Zusammenfassung aller Maßnahmen und zeigt uns, wo wir derzeit in puncto Nachhaltigkeit stehen. Das gibt uns die Möglichkeit unsere Stärken auszubauen und unsere Schwächen abzustellen. Und wir können uns neue Ziele setzen, um die Nachhaltigkeit im Unternehmen weiter voran zu bringen.“
Knapp ein Jahr wurde im Unternehmen intensiv recherchiert, bis alle notwendigen Daten und Fakten für den Bericht vorlagen. „Bei der Recherche haben wir uns an den Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung orientiert“, so Diplom Kommunikationswirtin Andrea Kolf, die als externe Expertin für Nachhaltigkeit mit der Planung und Leitung des Projekts beauftragt wurde. Als Ansprechpartner standen ihr zwei Mitarbeiter von Utz, Verwaltungsleiter Ralf Boomhuis und Projektassistent Julian Gläser, zur Seite.
Boomhuis arbeitet seit 23 Jahren im Unternehmen. „Utz einmal unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu durchleuchten, war eine interessante Erfahrung. Als langjähriger Mitarbeiter sind viele Maßnahmen im Unternehmen für mich selbstverständlich. Von außen betrachtet sind sie es aber gar nicht. Deshalb ist es ratsam, solch ein Projekt möglichst mit externer Expertise anzugehen“, so die Erfahrung des Verwaltungsleiters.
Der Bericht informiert unter anderem über Kostenreduzierungen im Unternehmen durch Energieeinsparung und Abfallvermeidung, die Motivation der Mitarbeiter durch moderne und zukunftsorientierte Personalpolitik oder über umweltfreundlichere Produktion und Produkte. Letzteres ist laut Ralf Boomhuis ein besonders wichtiger Aspekt: „Umweltverschmutzung durch Einweg-Kunststoffverpackungen ist ein großes globales Problem. Als kunststoffverarbeitendes Unternehmen stehen wir deshalb besonders in der Verantwortung. Mit unserem Nachhaltigkeitsbericht können wir aufzeigen, wie wir diese Verantwortung leben, zum Beispiel indem wir unseren Kunden Mehrweglösungen anbieten und Kunststoff wiederverwerten.“ Neben der Printausgabe wird der Bericht auch online unter www.utzgroup.com veröffentlicht.
Andrea Kolf macht deutlich, dass sich der Mut und Aufwand für einen Nachhaltigkeitsbericht immer lohnen, vorausgesetzt, er ist glaubwürdig und transparent. Positive Auswirkungen auf potenzielle Bewerber, die Kundenbindung, das Wir-Gefühl im Unternehmen oder eine Sensibilisierung der Belegschaft für Nachhaltigkeit können daraus resultieren. Greenwashing hingegen hat eine entgegengesetzte Wirkung. Kommen Ungereimtheiten ans Tageslicht, kann ein Unternehmen schweren Schaden erleiden.
Spätestens in drei Jahren veröffentlicht Utz seinen nächsten Nachhaltigkeitsbericht. Ob die gesteckten Ziele dann erreicht wurden? Projektassistent Julian Gläser ist optimistisch. Seinen Blick für das Thema Nachhaltigkeit hat die Mitarbeit an diesem Projekt auf jeden Fall geschärft.