Mainz (dapd). Trotz der Milliardenverluste der Hypo Real Estate (HRE) sieht sich ihr ehemaliger Vorstandsvorsitzender Georg Funke zu Unrecht kritisiert. In einem am Dienstag vorab veröffentlichten Interview des ZDF-Magazins „Frontal 21“ beklagte Funke eine „Rufschädigung auf Basis falscher Anschuldigungen“. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien „nicht richtig und nicht zutreffend, und daher ist die damalige Kündigung rechtlich nicht haltbar“, sagte der 57-Jährige. Deswegen gehe er juristisch dagegen vor. In einem Dokumentenverfahren sei in erster und zweiter Instanz entschieden worden, dass er für die damalige Situation der HRE nicht verantwortlich sei. Funke seinerseits griff den damaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) an. „Herr Steinbrück hat die Bank zerstört“, sagte der frühere HRE-Chef in seinem Domizil auf Mallorca dem ZDF. „Ob er das jetzt wissentlich alleine oder mithilfe anderer gemacht hat, dass ist nicht meine Beurteilung. Aber in der Konsequenz war das der finale Punkt, der zum Ende der HRE-Gruppe geführt hat, und damit für den Steuerzahler zur teuersten aller Lösungen.“ Aus diesem Grund habe er gegen den SPD-Politiker und andere Strafanzeige erstattet, sagte Funke. Steinbrück hatte am 29. September 2008 eine Milliardenbürgschaft verteidigt und dies mit einer drohenden Insolvenz der HRE begründet. Unter Funkes Leitung war die HRE 2008 fast kollabiert. Nur Steuergelder in Milliardenhöhe bewahrten die Bank vor dem Aus. Inzwischen ist die HRE verstaatlicht. Die Risikopapiere im Nominalwert von fast 176 Milliarden Euro wurden 2010 auf eine „Bad Bank“, die FMS Wertmanagement, übertragen. Diese machte wegen Abschreibungen auf griechische Wertpapiere allein 2011 einen Verlust von 9,97 Milliarden Euro, den letztendlich der Steuerzahler tragen muss. Das Interview mit Funke wird in der ZDF-Sendung „Frontal 21“ am Dienstag um 21.15 Uhr ausgestrahlt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Funke sieht sich noch immer im Recht
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Peer-Michael Preß
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