Erste Frühlingsvorboten beleben den Arbeitsmarkt und reduzieren die Arbeitslosenzahlen an Ems und Vechte. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Nordhorn ist im Februar auf 3,6 Prozent gesunken und bleibt unvermindert deutlich unter dem Vorjahreswert von 3,9 Prozent. Mit 8.807 Personen waren bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern 187 Personen bzw. 2,1 Prozent weniger erwerbslos gemeldet als im Januar.
„Der Arbeitsmarkt hat sich im Februar ungewöhnlich günstig entwickelt. Besonders erfreulich ist der starke Anstieg an gemeldeten Arbeitsstellen“, erklärt Hans-Joachim Haming, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhorn. „Auch wenn sich durch die starke Arbeitskräftenachfrage viele Perspektiven für Bewerber eröffnen, müssen wir feststellen, dass viele Bewerber nicht die erforderliche Qualifikation für die Besetzung der angebotenen Stellen mitbringen. Weiterqualifizierung und Auffrischung der beruflichen Kenntnisse bleiben daher dringend notwendig“, so der Arbeitsmarktexperte. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion betont Haming, dass dafür genügend Mittel zur Verfügung stehen: „Kein Arbeitsloser muss befürchten, dass aufgrund der Flüchtlingszugänge weniger Mittel zur Verfügung stehen – für alle, die sich qualifizieren müssen und wollen, stehen die notwendigen Gelder zur Verfügung, ob Deutscher, EU-Ausländer oder Flüchtling“.
Stellenmarkt
Im Februar zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 1.442 offene Stellen an. Das sind 621 oder 75,6 Prozent mehr als im Vormonat und 437 oder 43,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Für das Frühjahr erwarten die Arbeitsmarktexperten eine weitere Belebung des Marktes. Stellenzugänge kamen aus dem Baugewerbe, dem verarbeitenden Gewerbe und dem Handel. Insgesamt gab es im Februar 4.070 Stellen über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war.
Entwicklung nach Rechtskreisen und Regionen
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im Februar tendenziell gleich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 149 oder 3,2 Prozent auf 4.468 Personen ab. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Zahl um 634 Personen oder 12,4 Prozent.
Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl im Februar gegenüber dem Vormonat um 38 bzw. 0,9 Prozent auf 4.339 Personen gesunken. Verglichen mit dem Vorjahr Jahr nahm die Zahl dagegen zu – um 21 Personen bzw. 0,5 Prozent.
Region Emsland
Im Emsland waren im Februar insgesamt 5.767 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote sank auf 3,3 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat verringerte sich die Zahl um 90 Personen oder 1,5 Prozent.
Region Grafschaft Bentheim
Auch in der Grafschaft Bentheim reduzierte sich die Gesamtarbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat. Hier gab es mit 3.040 Arbeitslosen im Februar 97 bzw. 3,1 Prozent weniger als noch im Januar. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 4,2 Prozent.
Agenturbezirk Nordhorn
Betrachtet man den Agenturbezirk insgesamt, so hatten die Geschäftsstellen Lingen und Meppen mit je 2,9 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, gefolgt von der Geschäftsstelle Sögel mit 3,4 Prozent, der Hauptagentur Nordhorn mit 4,2 Prozent und der Geschäftsstelle Papenburg mit 4,7 Prozent.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit konnten im Februar mehr Frauen als Männer profitieren. Mit 4.012 arbeitslosen Frauen waren 104 weniger im Bestand als noch im Januar. Bei den Männern war eine Reduzierung von 83 auf insgesamt 4.795 Personen zu verzeichnen. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen betrug 54,4 Prozent, der Anteil der Frauen lag bei 45,6 Prozent.
Der Anteil der Jugendlichen an den Arbeitslosen betrug 10,7 Prozent. Die Arbeitslosenzahl nahm um 49 auf 944 Personen zu. Das ist gegenüber dem Vormonat ein Plus von 5,5 Prozent.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Februar 13.474 Personen.