Die IHK will sich für die Integration von Flüchtlingen in Ausbildung und Arbeit engagieren. Bereits im Juli hatte die IHK-Vollversammlung eine entsprechende Resolution verabschiedet. Diese wurde nun in einem 8-Punkte-Aktionsprogramm konkretisiert.
„Wir erleben derzeit einen Flüchtlingszustrom, dessen Ausmaß sich vorher niemand vorstellen konnte. Deutschland insgesamt, aber auch unsere Region, steht vor gewaltigen Herausforderungen, wenn es die Menschen, die bei uns bleiben, in Wirtschaft und Gesellschaft integrieren will“, erklärte IHK-Präsident Martin Schlichter. Gleichzeitig biete die Zuwanderung auch Chancen, zumal einzelne Branchen bereits unter Fachkräftemangel litten.
Nach IHK-Umfragen wollen zahlreiche Unternehmen in der Region Flüchtlinge einstellen oder ausbilden. Danach meldeten 45 Prozent der regionalen Firmen die Bereitschaft, jugendliche Flüchtlinge auszubilden, 50 Prozent wollen ein berufsorientierendes Praktikum anbieten. Ein Viertel der Betriebe würde Flüchtlinge mit beruflichen Qualifikationen auch als Fachkräfte einstellen. Voraussetzung sind allerdings ausreichende Deutschkenntnisse sowie Klarheit über Aufenthaltsstatus und -dauer.
Auf der Grundlage des 8-Punkte-Aktionsprogramms will die IHK die regionalen Betriebe verstärkt informieren und beraten. Ein entsprechender Leitfaden ist im Internet unter www.osnabrueck.ihk24.de (Dok.-Nr. 2777070) abrufbar. Weiterhin wird sie jungen Flüchtlingen berufliche Orientierung anbieten und sie in Einstiegsqualifizierungen und Ausbildung vermitteln. Darüber hinaus wird sie Betriebe bei der Qualifizierung von Flüchtlinge begleiten. Die IHK plant außerdem, sich bei der Erfassung der Kompetenzen einzubringen und älteren Flüchtlingen Qualifizierungsangebote zu unterbreiten. Nicht zuletzt wird die IHK Zuwanderer – wie bereits bisher – bei Existenzgründungen beraten.
Weitere Informationen: IHK, Sonja Splittstößer, Tel.: 0541 353-495, oder E-Mail: splittstoesser@osnabrueck.ihk.de