Osnabrück. Flexible Beschäftigungsformen haben für die regionale Wirtschaft eine hohe Bedeutung. Das ergab eine Sonderauswertung der Konjunkturumfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim. Insbesondere die befristete Beschäftigung und die Zeitarbeit sind für die Sicherung der betrieblichen Flexibilität und bei der Neueinstellung von Mitarbeitern wichtig.
In der Umfrage gaben 55 % der Betriebe an, dass für sie bei der Neueinstellung von Mitarbeitern die Möglichkeit einer befristeten Beschäftigung eine wichtige Rolle spiele. In der Industrie sind es sogar 70 %. Für 52 % der Unternehmen stellt die Befristung zudem ein wichtiges Instrument dar, um auf Auftragsschwankungen zu reagieren (Industrie: 60 %).
Die Zeitarbeit hat für 37 % der regionalen Unternehmen eine hohe Bedeutung für die betriebliche Flexibilität und die Neueinstellung von Mitarbeitern (Industrie: 45 %). Zugleich ist ihre Verbreitung nur gering: So entfallen aktuell nur rund 3,8 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf die Zeitarbeit.
„Unsere Betriebe brauchen flexible Beschäftigungsformen. Daher sprechen wir uns gegen weitere Regulierungen am Arbeitsmarkt aus“, erklärte dazu IHK-Präsident Martin Schlichter. Insbesondere die sachgrundlose Befristung sei für jüngere Mitarbeiter eine wichtige Einstiegsmöglichkeit in den Arbeitsmarkt, die nicht weiter eingeschränkt werden dürfe. Die Zeitarbeit erleichtere dagegen vor allem Ungelernten und Langzeitarbeitslosen den Weg in die Beschäftigung und ermögliche den Betrieben eine flexible Reaktion auf Auftragsschwankungen.
Probleme bei der Besetzung freier Stellen hat jedes vierte Unternehmen. Sie können offene Stellen längerfristig (mehr als zwei Monate) nicht besetzen. 40 % haben keine Probleme, offene Stellen zu besetzen. Bei der Gewinnung von Fachkräften setzen die Unternehmen vor allem auf die betriebliche Ausbildung. „Unsere IHK hat im vergangenen Jahr 380 Unternehmen neu als Ausbildungsbetriebe gewonnen. Gegen den Trend in Land und Bund konnten unsere Betriebe zudem die Zahl der neuen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr halten“, so Schlichter. Darüber hinaus setzen die Betriebe auf die Weiterbildung der Mitarbeiter und die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität.