München (dapd). Griechenland droht für die europäischen Partnerländer zum „Fass ohne Boden“ zu werden. Das sagte der frühere Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Jürgen Stark, am Freitag dem Bayerischen Rundfunk. Das Land solle in der Eurozone gehalten werden – „koste es, was es wolle“, sagte Stark. Athen stehe vor einer „gewaltigen Finanzierungslücke“. In Medienberichten waren zuvor Summen von bis zu 20 Milliarden Euro genannt worden. Das Geld müssen die Europartner zuschießen, wenn sie einen Staatsbankrott Griechenlands verhindern wollen. Stark hatte die EZB zum Jahresende 2011 im Streit um den Kurs der Zentralbank verlassen. Im aktuellen Interview sagte er, die EZB gehe mit ihren Plänen, die Krise durch den Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Länder zu mildern, „über ihr Mandat hinaus“. „Sie übernimmt sich damit“, sagte Stark. Er warnte, die EZB werde Probleme haben, die Hilfsgelder später wieder einzusammeln, um Inflation zu verhindern. Es sei aber „sehr unwahrscheinlich, dass in Kürze höhere Inflationsraten zu erwarten sind“, räumte Stark ein. Die Zentralbank muss für Geldwertstabilität in der Eurozone sorgen. EZB-Präsident Mario Draghi sieht die Anleihekäufe durch das Mandat gedeckt. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Fass ohne Boden
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Peer-Michael Preß
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