Schloss Holte-Stuckenbrock. Einer Umfrage des VDI Verein deutscher Ingenieure zufolge zeichnet sich insbesondere im IT-Bereich eine deutliche Verschärfung des Wettbewerbs um Fachkräfte ab, wonach heute mehr als 60% der Firmen freie Stellen in der IT nicht besetzen können. Auf jeden arbeitslosen IT-Spezialisten kämen heute demnach 3,7 offene Stellen.
Nach aktuellsten Berechnungen dürfte sich das Fachkräfteproblem durch den Rückgang der Erwerbstätigen in Folge des demografischen Wandels und einer möglichen wirtschaftlichen Erholung im Euroraum in den kommenden Jahren noch deutlich verschärfen.
„Mit dem Fachkräftemangel steigt nicht nur die Nachfrage nach Recruiting- und Talent-Management-Lösungen, um im wachsenden Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt talentierte und qualifizierte Mitarbeiter zu identifizieren, für Vakanzen anzuwerben, fachlich zu fördern und dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Diese Entwicklung unterstreicht auch unser aktueller HR Trend Report 2013 auf Basis einer Unternehmensbefragung von mehr als 200 mittelständischen und großen Unternehmen in Deutschland, wonach heute 77% der Betriebe der Talent Management Software operativ und strategisch eine hohe oder sehr hohe Bedeutung für den mittel- und langfristigen Geschäftserfolg beimessen, während mehr als ein Viertel innerhalb der nächsten drei Jahre bereits entsprechende Investitionen planen“, weiß Michael Gottwald, Geschäftsführer des Hamburger Marktforschungs- und IT-Beratungshauses SoftSelect GmbH. „Immer mehr Unternehmen setzen aber vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels speziell im IT-Umfeld mit der teilweisen oder vollständigen Auslagerung von Infrastrukturkomponenten ebenfalls auf einen Strategiewechsel in der IT-Organisation. Dabei werden vor allem standardisierte Services wie Betrieb/Hosting, Pflege und Wartung, Datensicherung, Administration oder Support eher ausgelagert als unternehmensspezifische Dienste wie etwa die Anwendungsentwicklung.“
Die betriebswirtschaftlichen Risiken, die von einem Knowhow-Abfluss eines IT-Verantwortlichen, zeitaufwändigen Such- und Anwerbungsprozessen oder langen Einarbeitungsphasen aufgrund komplexer IT-Infrastrukturen ausgehen, werden häufig nur unzureichend gewürdigt. Dabei sind fehlender IT-Support, mangelhafte System- und Schnittstellenpflege oder der teilweise Daten- bzw. Systemausfall nur wenige Krisenszenarien, die die Wirtschaftsfähigkeit eines Unternehmens nachhaltig gefährden können. Da trotz Ressourcenengpässen in den IT-Abteilungen ein Notfallmanagement bzw. die Etablierung eines Desaster Recovery Konzeptes häufig fehlen und die betriebswirtschaftlichen Abläufe heute zum größten Teil über IT-Systeme abgewickelt werden, können Ausfälle in der IT heute akut existenzbedrohende Auswirkungen haben.
Die Flexibilität und Skalierbarkeit, die die Auslagerung von Anwendungen und IT-Infrastruktur an einen spezialisierten Dienstleister mit sich bringt, minimiert die betriebswirtschaftlichen Risiken durch den Verlust oder Mangel an IT-Fachkräften und schafft überdies den notwendigen Freiraum zum Ausbau des Kerngeschäftes. Neben den geringen Investitions- und Betriebskosten profitieren gerade kleine und mittelständische Unternehmen von einer langfristig besseren Kostenkontrolle, mehr Sicherheit und der flexiblen Skalierbarkeit der genutzten Leistungen. Berücksichtigt man darüber hinaus den Platzbedarf für die IT und die steigenden Quadratmeter-Preise für Geschäftsräume in deutschen Ballungszentren, so wird die Auslagerung der IT-Infrastruktur auch wirtschaftlich immer attraktiver.
Wachsender Cloud Markt forciert Outsourcing Aktivitäten
Die Nachfrage nach Serviceangeboten rund um das IT-Outsourcing hat mit dem wachsenden Cloud-Markt nochmals deutlich zugenommen. Anwendungen und Unternehmensdaten sollen heute nicht nur tief integriert und stets auf dem neuesten Stand sein, sondern auch standortunabhängig zur Verfügung stehen – dies geschieht außerhalb der Cloud allerdings nicht selten auf Kosten der Datensicherheit. „Gerade im Hinblick auf die Herausforderungen, die sich durch sich ändernde Abläufe, den standortundabhängigen Zugriff, notwendige Updates, das mobile Office oder die Anbindung von weiteren Standorten ergeben, profitieren kleine und mittelständische Unternehmen bei der Auslagerung ihrer IT in mehrfacher Hinsicht. Sie erhöhen damit nicht nur die IT-Sicherheit und Systemverfügbarkeit bei gleichzeitiger Entlastung der eigenen Kapazitäten, sondern sind auch in der Lage, relevante Daten mit ihren Partnern, Kunden oder Lieferanten in der Cloud effizient und komfortabel zu teilen“, erläutert Hans-Jürgen Fockel, Geschäftsführer des Systemhauses und Outsourcing-Spezialisten LANOS in Schloß Holte-Stukenbrock. Die immense Kapitalbindung durch den Kauf oder die Modernisierung der eigenen IT-Anlage entfällt dadurch ebenfalls – im Cloud-Zeitalter ein entscheidendes Kriterium für immer mehr wachstumsorientierte Unternehmen.
„Je nach Bedarf, Anforderung und IT-Infrastruktur legen IT-Dienstleister und Anwenderunternehmen den gewünschten Leistungsumfang flexibel in so genannten Service-Level-Agreements (SLAs) fest, die von der Fernwartung und dem IT-Support bis zur kompletten Administration und dem Management der IT-Anlage reichen. In dem Gewinn an Flexibilität, das durch die jederzeitige und bedarfsgerechte Skalierbarkeit der IT-Infrastruktur und Services erreicht wird, sehen viele Unternehmen heute einen strategischen und geldwerten Vorteil. Zumal die Systeme in der geschützten Rechenzentrums-Umgebung – ob direkt beim IT-Dienstleister oder auch in externen Rechenzentren wie beispielsweise von der DATEV – dabei vollständig von den externen IT-Spezialisten gemanaged werden können, die die individuellen Abläufe bei dem Kunden genauestens kennen. Der Dienstleister übernimmt in dem Zuge nicht nur das Hosting, die Überwachung, Administration und Systempflege, sondern sorgt bei Bedarf auch für gezielte Anwenderschulungen im Unternehmen“, so Fockel.