Münster. Das Center for Nanotechnology (CeNTech) und die Gesellschaft für Bioanalytik Münster haben herausragende Leistungen beim IHK-Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ mit Sonderpreisen bedacht: Die CeNTech-Auszeichnung erhielten Valerie-Sophie Pittmann vom Gymnasium St. Mauritz und Ira Tegeder vom Schlaun-Gymnasium. Bioanalytik-Sonderpreise gingen allesamt an Pascal-Gymnasiasten: Anneke Thiede, Jan-Philipp Knepper, David Topp, Niko Zurstraßen, Patrick Paziener und Jan Arne Schrage. Ihre Arbeiten wurden im Leistungskurs Chemie in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern erstellt.
„Es ist höchst erfreulich, so viele junge Forscher im Haus zu haben, die sich erfolgreich mit dem technologischen Fortschritt beschäftigen“, gratulierte CeNTech-Geschäftsführer Dr. Thomas Robbers zu den Sonderpreisen für großes wissenschaftliches Talent.
Valerie-Sophie Pittmann (18), die mit ersten Plätzen im Regional- und Landeswettbewerb (Physik) für das Bundesfinale qualifiziert ist, ging der Frage nach, wie sich der Taktschlag von mechanischen Metronomen synchronisieren lässt. Sie beobachtete, dass es bei zwei Metronomen auf einem frei beweglichen Holzbrett zu einer Synchronisierung des Taktschlags kommt. Der Arbeitstitel von Ira Tegeder (16), beim Regionalwettbewerb ebenfalls mit dem 1. Preis (Chemie) bedacht, lautete „Synthese, Struktur und Manipulation von neuartigen phosphoreszenten Platinkomplexen“. Hierzu untersuchte sie ein synthetisiertes Molekül auf einer Goldoberfläche mit dem Rastertunnelmikroskop.
Dr. Eckhard Göske, stellvertretender Geschäftsführer der IHK Nord Westfalen, bescheinigte den Nachwuchsforschern eine große wissenschaftliche Karriere, sofern sie den naturwissenschaftlichen oder technischen Fächern treu bleiben.
In Fall von David Topp (18) und Niko Zurstraßen (20) sieht es schon ganz danach aus. Im Auftrag der ION-TOF GmbH, Hersteller hochleistungsfähiger Analysegeräte und Weltmarktführer, erstellen sie zukünftig eine Stoffdatenbank auf Grundlage ihrer Projektarbeit. Die Schüler haben am Beispiel von organischen Leuchtdioden eine neue Methode zur Nanoanalyse von Schichtstrukturen untersucht und dadurch ein neues Messverfahren etabliert.
Bei Jan-Arne Schrage (18) und Patrick Paziener (19) ging es um die Anwendung gentechnologischer Methoden zur Klärung von proteinvermittelten Transportprozessen in Zellen. Sie kamen der Antwort, wie die Ausschüttung der Gerinnungsfaktoren in den Zellen geregelt wird, einen Schritt näher. Der Schwerpunkt der Arbeit von Anneke Thiede (18) und Jan-Philipp Knepper (17) lag auf dem Nachweis der Defizienz eines Proteins. Hierfür erstellten sie eine Zelllinie, anhand derer die genauen Aufgaben eines bestimmten Enzyms untersucht werden konnte – ohne dass bei diesen Versuchen Mäuse eingesetzt wurden. Im Zuge der Auszeichnung der Schüler wies Michael Deittert, MINT-Koordinator am Pascal-Gymnasium, auf die Bedeutung des Projektkurses im Leistungskurs Chemie hin. In diesem erfolge die gezielte Talentförderung von besonders begabten Schülern in Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Hochschulen.