Als Teil des Corporate Governance eines Unternehmens, ist das interne Kontrollsystem, kurz IKS, im Besonderen für Kreditinstitute wichtig. Dabei kann es jedoch nur erfolgreich sein, wenn die Einführung sowie die Umsetzung richtig durchgeführt werden. Zudem kann dieses System zuverlässig vor Rufschädigung schützen, wie dieser Artikel aufzeigt. Dennoch müssen unterschiedliche Faktoren erfüllt sein, damit das IKS auch erfolgreich funktioniert.
Liest man einschlägige Informationen, assoziiert kaum ein Manager etwas Positives mit dem internen Kontrollsystem. Für viele gelten diese Kontrollen als mühselig und lästig. Ebenso interpretieren viele dies als mangelnde Wertschätzung sowie als Verlust der Vertrauensbasis in die eigenen Fertigkeiten. Dabei stellt sich logischerweise die Frage, ob sich die Umsetzung eines internen Kontrollsystems für mittelständige und kleine Unternehmen überhaupt lohnt. Dennoch kann es für jeden von Vorteil sein, wischt man die Vorurteile gegenüber der negativen Fehlerkultur fort. So zeigen Haub + Partner in ihrer Arbeit, wie positiv sich ein internes Kontrollsystem auswirken kann. Ebenso wird aufgezeigt, welche Bestandteile notwendig sind und wie das IKS aufgebaut ist.
Laut einer Studie des Beratungsunternehmens KPMG, konnte die tendenziell positive Wahrnehmung der Unternehmen gegenüber dem internen Kontrollsystem bestätigt werden. Dabei zeigt sich, dass fast die Hälfte aller Aufsichtsräte für solch ein System entschieden hat, um Haftungsfälle zu vermeiden. Ein weiterer großer Teil nutzt das IKS, um Risiken abzudecken und diese zuverlässig zu identifizieren.
IKS bei Kreditinstituten
Gerade bei den Kreditinstituten hat sich das interne Kontrollsystem durchweg als funktionsfähig bestätigen können. Diese sind nach § 25a Abs. 1 Satz 1 Kreditwesengesetz (KWG) dazu verpflichtet, ein IKS einzurichten. Als Grund hierfür steht die Finanzkrise 2008/2009. Diese schaffte bei den Banken einen hohen Stellenwert im Rahmen des Corporate Governance. Um herauszufinden, ob das IKS zufriedenstellend funktioniert, wurden durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, 110 Banken befragt. Diese wurden aus allen Institutionsgruppen zusammengestellt und im Kontext einer Marktuntersuchung gebeten, Angaben zum Thema zu machen.
Dabei konnte die Bafin Optimierungspotenzial feststellen. Hierzu gehört die Nachvollziehbarkeit von Kontrollhandlungen, die Rückspiegelung der Kontrollergebnisse, das Abgleichen von Geschäftsvorfällen sowie Kundenkontakten und die Planung von Kontrollhandlungen mit unterschiedlichen Organisationseinheiten.
Ebenso obliegt die kontinuierliche Verbesserung und Optimierung des internen Kontrollsystems nicht nur den Kreditinstituten. Grundsätzlich ist es ratsam, dass alle Unternehmen in regelmäßigen Abständen ihr individuelles Kontrollsystem prüfen. Nur so kann sichergestellt werden, dass es weiterhin funktioniert und damit erfolgreich im Einsatz ist.
Als Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches IKS wurden von den Teilnehmern der Studie des Beratungsunternehmens KPMG das Vorleben des Managements und klare Verantwortung in den Prozessen angegeben. Zudem wurden die dazu nötigen Unternehmensstrukturen, das Verständnis der internen Kontrollsysteme bei der täglichen Arbeit sowie die Überwachung der Abläufe auf Wirksamkeit genannt.
In der Zwischenzeit ist eine der zentralen Aufgaben in vielen Unternehmen die Einrichtung und der Betrieb von IKS. Dabei stehen stets zentrale Fragen zur Debatte. Etwa, ob die von der Unternehmensleitung getroffenen Entscheidungen auch nach Monaten oder Jahren noch Gültigkeit haben und ob diese nachvollziehbar sind. Gibt es eine ausreichende Dokumentation und wie wird mit Verbesserungspotenzial umgegangen? So bildet sich schnell ein komplexes Bild, da die internen Kontrollsysteme eben nicht nur Management und Mitarbeiter betreffen. Sondern ebenso alle anderen Unternehmensabläufe.