Rheine/Berlin. Was können Unternehmen tun, um in Zeiten des Fachkräftemangels einerseits gute Mitarbeiter zu finden und anderseits die Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden? Eine wichtige und aktuell brennende Frage, mit der sich auch der diesjährige Personalmanagement-Kongress Ende Juni in Berlin beschäftigte. Über 120 zum Teil namhafte Referenten widmeten sich diesem und anderen wichtigen Themen des Personalmanagements.
Besonders Kleinen und Mittelständische Unternehmen fehlt immer häufiger qualifiziertes Personal. Fachkräfte und Auszubildende werden händeringend gesucht. „Wir können es uns nicht erlauben unsere Mitarbeiter zu verlieren. Mit ihnen geht uns nicht nur ihre Arbeitskraft verloren, sondern auch ihr Know-how. Dazu kommt, dass es heutzutage immer schwieriger wird, diese Stellen neu zu besetzten“, berichtet Heinrich Krampe von der Hardy Schmitz GmbH aus Rheine, einem Dienstleister und Systempartner für Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe im Bereich Elektrotechnik und Industrieelektrik. Mit einer Vielzahl an Maßnahmen beugt das Familienunternehmen diesem Szenario vor. Unter anderem führte die Hardy Schmitz GmbH im vergangenen Jahr als einer der ersten Arbeitgeber eine betriebliche Krankenversorgung (bkV) für alle Mitarbeiter ein. „Als Unternehmen, das die Wertschätzung der Mitarbeiter in den Mittelpunkt der Unternehmenskultur stellt, sorgen wir uns selbstverständlich auch um die Gesundheit unserer Mitarbeiter. Aus dieser sozialen Verantwortung heraus, aber auch im Interesse unseres Unternehmens, bieten wir unseren Mitarbeitern eine private Krankenzusatzversicherung an, mit diversen Vorsorgeleistungen und der Kostenerstattung bei stationären Krankenhausbehandlungen“, so Krampe. Welche Erfahrungen das Unternehmen damit gemacht hat, diskutierte der Personalleiter der Hardy Schmitz GmbH bei einer Podiumsdiskussion auf dem Kongress gemeinsam mit Prof. Dr. Fred Wagner vom Institut für Versicherungs¬lehre der Universität Leipzig, Britta Langenberg von der Zeitschrift Capital sowie Vertretern der Versicherungsbranche.
Hardy Schmitz hatte die betriebliche Krankenversorgung für seine Mitarbeiter im Dezember 2012 eingeführt. Die Arbeitnehmer profitieren seitdem u.a. von kostenlosen Vorsorgeuntersuchungen, Grippeschutzimpfungen und dem Status als Privatpatient. Bei den Mitarbeitern und dem Betriebsrat hatte dies ungeteilte Zustimmung und große Anerkennung gefunden. Krampe geht davon aus, dass sich die gesundheitsbezogenen Maßnahmen auch durch geringere Fehlzeiten und eine einfachere Personalverwaltung dauerhaft für das Unternehmen bezahlt machen.
Mit dem positiven Fazit aus Unternehmenssicht fand Krampe große Aufmerksamkeit bei der Podiumsdiskussion. Eindringlich warben die Gesprächsteilnehmer vor den anwesenden Personalmanagern um eine Überprüfung der Personalstrategien. Gesundheitserhaltung und Gesundheitsvorsorge, die früher eher im Privatbereich angesiedelt waren, hätten in den vergangenen Jahren auch im Berufsleben stark an Bedeutung gewonnen. Bisher bekannte Arbeitgeberleistungen wie Vergünstigungen, Dienstwagen oder flexible Arbeitszeiten reichten oftmals nicht mehr aus, um Fachkräfte zu gewinnen und Mitarbeiter langfristig zu binden. Für die Belegschaften sei die betriebliche Krankenversorgung ein wichtiger Baustein zur langfristigen Gesunderhaltung und gleichzeitig ein entscheidender Faktor bei der Auswahl ihres Arbeitgebers. Innovative Unternehmen wie Hardy Schmitz nutzen daher die arbeitgeberfinanzierte Zusatzversicherung als Personalinstrument, um das Unternehmensimage durch sofort erlebbare Mehrwerte zu verbessern und die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern.