Essen (dapd). Der Stellenabbau beim Energiekonzern RWE könnte laut einem Pressebericht drastischer ausfallen als bisher geplant. Das Essener Unternehmen wolle in Europa mindestens weitere 2.000 Arbeitsplätze streichen, berichtete die „Rheinische Post“ am Dienstag unter Berufung auf Gewerkschaftskreise. Sogar ein Wegfall von zusätzlichen 5.000 Stellen sei im Gespräch. Der Jobabbau etwa durch die Verlagerung von Teilen des Rechnungswesens ins Ausland soll dem Bericht zufolge zu den bereits laufenden Streichungen von 8.000 der derzeit insgesamt 72.000 Stellen hinzukommen. Der unter den finanziellen Folgen des Atomausstiegs leidende Konzern will dadurch Kosten einsparen. Die Gewerkschaft ver.di kritisierte die angeblichen Pläne. „Das ist für uns nicht hinnehmbar“, sagte ver.di-Sprecher Christoph Schmitz. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland gehe oft zulasten der Qualität. RWE-Sprecherin Brigitte Lambertz sagte, es lägen noch keine Entscheidungen vor. „Wir sind in Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern“, erklärte sie. Ähnlich wie andere Energieunternehmen hierzulande steht RWE unter erheblichem Kostendruck und verbucht sinkende Erträge, weil durch die politisch beschlossene Abkehr von der Atomenergie weniger Geld in die Kasse kommt. Auch läuft das Gasgeschäft schleppender. Der zum 1. Juli angetretene neue Konzernchef Peter Terium hatte RWE daher einen strikten Sparkurs mit dem Verkauf von Beteiligungen verordnet und angekündigt, der Konzern müsse mit weniger Mitarbeitern auskommen. Auch betriebsbedingte Kündigungen schloss er dabei nicht aus. Zum Jahresende läuft bei RWE ein Vertrag aus, der betriebsbedingte Kündigungen verbietet. Einzelheiten über den Stellenabbau bei RWE könnten Mitte August genannt werden. Dann will der Energiekonzern seinen Halbjahresbericht vorlegen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Energiekonzern RWE will offenbar mehr Stellen streichen
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Peer-Michael Preß
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