Osnabrück. Fachleute aus Bundes- und Landesministerien haben sich im Nettebad über die Energieeffizienzmaßnahmen der Stadtwerke Osnabrück in den drei Bäderstandorten informiert. Anlass des Besuchs war die dreitägige Sitzung des Bund-Länder-Arbeitskreises „Energieeffizienz/Energieeinsparung“ in Osnabrück. Der Arbeitskreis besteht aus Fachleuten der jeweils zuständigen Ministerien und tauscht sich regelmäßig zu aktuellen Energieeffizienzthemen aus.
„Beim Betrieb energieintensiver Bäder gibt es noch jede Menge Einsparpotentiale“, sagte der Stadtwerke-Vorstandsvorsitzende Manfred Hülsmann bei der Vorstellung der verschiedenen Maßnahmen. Dabei stünden die zumeist kommunalen Bäderbetreiber wie die Stadtwerke Osnabrück vor der Herausforderung, den Spagat zwischen zwei auf den ersten Blick gegensätzlichen Zielen zu meistern: das Angebot für die Badegäste durch Projekte wie z.B. neue Rutschen stetig zu attraktivieren und zeitgleich die Energieeffizienz zu steigern. „Diese Ziele lassen sich aber sehr gut miteinander kombinieren. Wir sehen uns dabei bundesweit in einer Vorreiterrolle“, so Hülsmann weiter.
Bundesweit einzigartiges Geothermieprojekt
Insbesondere das Nettebad positioniert sich als Vorzeigestandort in Sachen Energieeffizienz. „Herausragend ist dabei sicherlich die künftige Geothermienutzung“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende. „Mindestens 60 Prozent des Wärmebedarfs werden wir künftig umweltschonend über die natürliche Erdwärme abdecken können.“ Der Ertrag reiche aus, um umgerechnet rund 600 Einfamilienhäuser versorgen zu können. Rund 400 Tonnen CO2 werden künftig eingespart. Die Entdeckung einer vorher nicht bekannten Sole-Thermalwasserschicht sei zudem nicht nur aus energetischer sondern auch aus bäderwirtschaftlicher Sicht ein großer Vorteil.
Energieeffizienzpreis für Moskaubadprojekt
Zusätzlich besticht das Nettebad durch eine Badewasseraufbereitungsanlage mit Pilotcharakter, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. „Wir haben elektronisch gesteuerte Duscharmaturen mit Spitzenlastmanagement eingebaut und eine hocheffiziente Wärmerückgewinnungstechnik in den Lüftungsanlagen“, ergänzte der Stadtwerke-Bäderchef Wolfgang Hermle. Das Moskaubad sorgt durch ein bundesweit bislang einzigartiges Wärmetauschersystem zur Wassererwärmung für Aufsehen, das erst kürzlich mit dem Energieeffizienzpreis der Ems-Dollart-Region ausgezeichnet wurde. Und auch das Schinkelbad wurde im Zuge der Modernisierung und des Cabriosol-Anbaus auf den energetisch neuesten Stand gebracht. Sämtliche Maßnahmen sind Bausteine der grünen Initiative KUK, KompetenzUmweltKlima, in der die Stadtwerke ihre Umweltaktivitäten bündeln. „Seien Sie versichert: Wir arbeiten bereits an weiteren innovativen Projekten“, so Bäderchef Hermle abschließend.