Industrieunternehmen geben bis zu 10 Prozent Ihres Jahresumsatzes für Energie aus. Aber auch Unternehmen mit einem Bürobetrieb können einiges tun, um ihren Energieverbrauch zu senken. Das größte Potenzial für eine Kosteneinsparung haben Industriebetriebe. Für Energie, wie zum Beispiel für Maschinen, Strom, Heizung und Klima, schlagen zwei bis zehn Prozent vom Jahresumsatz als Kosten zu buche.
Der Bedarf setzt sich hauptsächlich aus Wärme- und Kälteerzeugung sowie den elektrischen Antrieben und der Beleuchtung zusammen. Jedes Unternehmen hat andere Potenziale. Wo und in welchem Umfang sich im konkreten Einzelfall etwas sparen lässt, hängt von den individuellen Verhältnissen vor Ort ab. Für das eine Unternehmen kann es von Nutzen sein, eine Wärmerückgewinnung oder ein Blockheizkraftwerk (BHKW) zu nutzen, bei einem anderen lässt sich die Beleuchtung entscheidend verbessern.
In einem Bürobetrieb wird an einem normalen Arbeitstag ständig Energie verschwendet. Viele wichtige Einsparpotenziale werden zumeist übersehen. Dadurch wird die Umwelt unnötig belastet und es entstehen jährlich hohe Mehrkosten, die leicht eingespart werden könnten. Zählen Sie doch mal alle Elektrogeräte wie Computer, Fax, Drucker, Kopierer, Scanner, Notebooks, etc., und Sie werden auf eine beachtliche Anzahl an Einzelgeräten kommen. Sowohl bei der Anzahl, als auch bei der Qualität können Sie bei den Geräten ein hohes Energiesparvolumen nutzen. Viele Hersteller werben offensiv mit der Energieeffizienz ihrer Geräte und beziffern auch den Verbrauch im „Betrieb“ und im „Stand-by“. In manchen Arbeitsumgebungen kann es auch sinnvoll sein, die Drucker als Einzelgeräte pro Arbeitsplatz abzuschaffen und diese durch eine zentrale Lösung mittels eines Multifunktionsgerätes (drucken, faxen, kopieren, scannen) zu ersetzen.
In Industrie und Büro schlummern selbstverständlich auch im Gebäude enorme Energieeinsparpotenziale. Es gibt zahllose Möglichkeiten, die Unternehmensgebäude energiebewusst und damit zukunftstauglich zu bauen oder zu sanieren. Auf jeden Fall hilft es immer, seine Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren und entsprechend zu schulen.
Einspar- und Investitionsmöglichkeiten im Rahmen der Energieeffizienz können durch Fachberater vor Ort genau ermittelt werden. Eine qualifizierte Energieberatung dauert in der Regel ein bis zwei Werktage. Das ratsuchende Unternehmen erhält einen IST-Zustandsbericht und bekommt die Möglichkeiten mit einem Ablaufplan und einer Amortisierungsrechnung aufgezeigt. Bei sehr großen Industriebetrieben ist oft noch eine anschließende Detail-Beratung erforderlich.
Eine Studie des Fraunhofer Institut hat zusammen mit dem IREES-Institut den Effekt einer Energieberatung in kleinen und mittleren Betrieben untersucht. Das Fazit: Enorm großes Sparpotenzial gibt es in jedem Unternehmen, sogar in bereits energetisch teilsanierten Betrieben. Kleine und mittelständische Betriebe sollten die Förderungsmöglichkeiten der Bundesregierung nutzen und die großen Einsparpotenziale aufdecken. Eine zweitägige Energieberatung kostet in der Regel 1.600 Euro. Davon können 80 Prozent durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert werden. Die Belastung für ein Unternehmen liegt dann lediglich bei 320 Euro für die energetische Fachberatung. Eine Detailberatung wird mit 60 Prozent durch die KfW gefördert.
10 Energiespartipps für das Büro
1. Geräte gemeinsam über das Netzwerk und Multifunktionsgeräte nutzen
2. Auf die Energieeffizienz der Geräte achten
3. Microsoft Windows Stromsparfunktionen nutzen oder die Geräte vollständig abschalten
4. Steckerleisten mit Strom-Kippschalter für das Ausschalten aller angeschlossenen Elektrogeräte mit einem Handgriff
5. Beleuchtung nur bei Bedarf einschalten oder Automatiksysteme installieren
6. Einsatz von besonders sparsamen LED-Leuchtmitteln
7. Effizientes Lüften per Hand oder spezielle Lüftungssysteme einbauen
8. Heizung/ Raumtemperatur den Bedürfnissen anpassen – niedriger in der Küche, den Toiletten und den Fluren
9. Richtige Nutzung der Klimaanlage – zum Beispiel offene Fenster vermeiden
10. Büroküche – hierfür gelten die wichtigsten Stromsparregeln, die Sie auch aus Ihrem Haushalt kennen
10 Energiespartipps für die Industrie
1. Druckluft-Anlagen prüfen lassen
2. Einsatz von Elektromotoren mit höherem Wirkungsgrad und Drehzahlsteuerung
3. Pumpensysteme mit höherem Wirkungsgrad nutzen
4. Beleuchtung: Tageslicht-Sensoren und automatische Dimmer nutzen
5. Heizung: Regelmäßig warten lassen, Hydraulischer Abgleich machen
6. Lüftungs- und Klimaanlage prüfen lassen
7. Vorhandene Abwärme/Prozesswärme nutzen und nicht extra kostspielig erzeugen
8. Blockheizkraftwerk (BHKW) und Kraftwärmekopplung (KWK) nutzen
9. Solarthermie und Photovoltaik anbringen
10. EDV-Systeme auf Energieeffizienz prüfen