Karlsruhe (dapd). Der Energiekonzern EnBW legt ein Milliarden-Windkraftprojekt in der Nordsee auf Eis. Grund für den vorläufigen Stopp des geplanten Windparks „Hohe See“ seien Unsicherheiten bei der Netzanbindung, sagte Technikvorstand Hans-Josef Zimmer am Mittwoch in Karlsruhe und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Stuttgarter Zeitung“. „Wir brauchen gesetzgeberische Klarheit und verlässliche Rahmenbedingungen, bevor wir eine Investitionsentscheidung von deutlich über 1,5 Milliarden Euro treffen“, sagte Zimmer. Laut Zimmer will das Unternehmen zunächst die noch nicht abgeschlossene Diskussion über die Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes abwarten. An der Errichtung des Windparks „Hohe See“ wolle der Konzern aber festhalten. Sobald der gesetzliche Rahmen für Offshore-Windparks klar sei, solle das Projekt fortgesetzt werden. Schon in den letzten Monaten hatte das Unternehmen eine endgültige Entscheidung über das Projekt verschieben müssen, da der Netzbetreiber Tennet keinen Termin für einen Netzanschluss nennen konnte. Im August hatte der frühere Konzernchef Hans-Peter Villis laut „Stuttgarter Zeitung“ deswegen die Bundesregierung kritisiert, Zusagen für den Netzausbau nicht eingehalten zu haben. Insgesamt 80 Windkraftanlagen hat EnBW für den Windpark „Hohe See“ vorgesehen, die 90 Kilometer von der Küste entfernt in der Nordsee errichtet werden sollten. Die Inbetriebnahme war eigentlich für 2017 geplant. Der Termin kann aber wohl nicht mehr gehalten werden. Mit dem Offshore-Windpark „Baltic 1“ betreibt EnBW schon ein ähnliches, aber deutlich kleineres Projekt vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Es war der erste kommerzielle Windpark in der Ostsee. Seit Mai 2011 erzeugen dort 21 Windkraftanlagen Strom, der rund 50.000 Haushalte versorgen kann. Derzeit ist mit „Baltic 2“ ein weiterer Windpark in der Ostsee mit 80 Windkraftanlagen für die Versorgung von bis zu 340.000 Haushalten in Bau. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
EnBW stoppt Milliarden-Windkraftprojekt in der Nordsee vorerst
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Peer-Michael Preß
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