Kreis Lippe. Der Teutoburger Wald zählt aufgrund seiner natur- und kulturtouristischen Angebote, aber auch besonders aus gesundheitstouristischer Sicht als herausragende Region für den Tourismus. Allein die hohe Dichte an Kurorten und die vielen gesundheitsorientierten Angebote zeugen von einer herausragenden Stellung im bundesdeutschen Markt. Genau diese Position zu stärken, ist das Ziel des touristischen EFRE-Projekts „Elektrisch bewegt. Mobilitätsnetz Gesundheit“ der Wirtschaftsförderung des Kreises Lippe und der Hochschule Ostwestfalen Lippe (HS OWL). Anfang des Jahres ist es an den Start gegangen. Jetzt stellten die Verantwortlichen im Klostersaal Lügde erste Ergebnisse und die Visionen von morgen vor.
Insgesamt sieben Kurbäder und zwei angrenzende Städte aus OWL beteiligen sich an dem Projekt. In Lippe sind dies Horn-Bad Meinberg, Bad Salzuflen und Lügde. Gesundheit, Tourismus und Infrastruktur sind die wesentlichen Bausteine, unter deren Marke in den kommenden zwei Jahren einzelne Produkte entstehen bzw. bereits eingesetzt werden. „ Ich freue mich für unsere Tourismusregion Teutoburger Wald mit solchen innovativen Projekten die Region touristisch zu positionieren und nach vorne zu bringen“, erklärt Landrat Friedel Heuwinkel. „Elektrisch bewegt“ baut auf einem ganzheitlichen Ansatz von E-Mobilen in Heilbädern auf und zielt auf die bedarfsgerechte gesundheitsorientierte Nutzung der Elektromobilität ab. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung der jeweiligen Angebote der einzelnen Heilbäder, die den Erfordernissen und der Situation des Heilbades und der sie besuchenden Gesundheits- und Kurtouristen bestmöglich entspricht. Dr. Klaus Schafmeister, Projektleiter beim Kreis Lippe, hebt einen weiteren Aspekt des Projekts hervor: „Es ist wichtig unter dem Gesichtspunkt der Elektromobilität, und somit auch der Reduzierung von Lärmemissionen insbesondere in Heilbädern, das Thema erneuerbare Energie gleich mit zu beachten. Beide Aspekte tragen zum aktiven Klimaschutz in unserer Tourismus-Region bei.“ So ist zum Beispiel ein CO2-freier Tag in einem abgegrenzten Bereich einer teilnehmenden Kommune geplant, an dem einen Tag lang keine Fahrzeuge, die schädliche Abgase erzeugen, fahren dürfen. Schall- und Feinstaubmessungen sollen den Mehrwert für die Stadt und die Touristen aufzeigen. E-Mobilitäts-Urlaube, Trainingscamps oder Tagestouren für E-Mobile sollen zudem die Attraktivität dieser Fahrzeuge fördern. Im Bereich Infrastruktur werden Anfang 2013 Standortuntersuchungen durchgeführt, um sogenannte Mobilitätshäfen in den Kurstädten einzurichten. Hier können Kurtouristen und Einheimische gleichermaßen E-Mobile leihen und so Distanzen im ländlich geprägten OWL umweltfreundlich überwinden. Auch die e-mobile Befahrbarkeit von Kurparks oder Fußgängerzonen für mobilitätseingeschränkte Personen wird sich in den kommenden Monaten einer Testphase unterziehen. Projektleiter Prof. Oliver Hall von der HS OWL sieht in diesem Bereich eine besondere Herausforderung: „ Das Thema Elektromobilität in allen seinen Facetten stellt die Stadtentwicklung vor die spannende Aufgabe, diesen Trend optimal in das vorhandene Stadtbild zu integrieren.“
Im März 2013 stellen die Projektpartner „Elektrisch bewegt“ auf der ITB in Berlin vor. Dort können dann auch erste Produkte gebucht werden. Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es im Internet unter www.elektrisch-bewegt.de.
Hintergrundinformation
Die Landesregierung NRW hat das Projekt „Elektrisch bewegt. Mobilitätsnetz Gesundheit“ im vergangenen Jahr im landesweiten Wettbewerb „Erlebnis.NRW“ ausgezeichnet. Es wird über einen dreijährigen Projektzeitraum bis 2014 mit 500.00 Euro durch die Europäische Union über das Ziel 2-Programm „Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ gefördert.