Detmold. Lippische Hoteliers und Gastronomen blicken skeptisch in die Zukunft: „Die größten Unsicherheitsfaktoren stellen die steigenden Energie- und Kraftstoffpreise dar“, erklärt Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Die Konsumzurückhaltung der Gäste, die Turbulenzen im Euroraum und die erwartete Abkühlung der Konjunktur in Deutschland tragen zur Verunsicherung bei, ergänzt Martens. Der Konjunkturklimaindikator für den Tourismus sinkt auf 81,7 Prozentpunkte. Dies sind die Ergebnisse der aktuellen Saisonumfrage der IHK Lippe.
Mit der vergangenen Saison sind die Hoteliers und Gastronomen überwiegend zufrieden: 17 Prozent der Unternehmer verleihen der aktuellen Geschäftslage die Note „gut“. Die Hoteliers vergeben deutlich bessere Noten als die Gastronomen. Die Auslastung der Zimmer hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht und liegt bei 52 Prozent. Knapp ein Fünftel der antwortenden Unternehmen informiert über gestiegene Umsätze, vier von zehn melden Umsatzrückgänge. Als mögliche Ursache wird insbesondere das Umfeld bemängelt: Die lippischen Städte und Gemeinden seien nicht attraktiv genug. Aufgrund von Investitionen in den Vorjahren sind Investitionsabsichten aktuell kaum vorhanden: Ein Drittel will den Rotstift ansetzen, zehn Prozent wollen die Investitionsausgaben erhöhen.
Die Erwartungen für die kommende Saison verschlechtern sich: Nur ein Achtel der antwortenden Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung der Geschäftslage; drei von zehn prognostizieren eine Verschlechterung. Als Gründe dafür werden steigende Energiekosten, sinkende Gästezahlen und das drohende Hygienebarometer genannt. Permanente Qualitätsentwicklung, ein solides Preis- Leistungsverhältnis und die Entwicklung eigener Marken werden als Chance gesehen, den Abwärtstrend zu stoppen. Die Preise bleiben überwiegend stabil, die Personalstärke soll beibehalten werden.
Den steigenden Energiepreisen begegnen die lippischen Hoteliers und Gastronomen mit Energieeffizienzmaßnahmen: Sieben Prozent haben dafür bereits das IHK-Energiecoaching in Anspruch genommen. Die Spannbreite der Investitionen reicht von 1.000 bis 40.000 Euro: Überwiegend wurden Maßnahmen zur Dämmung, Kühlung und Beleuchtung sowie Heizungserneuerung durchgeführt.