Messeplatz Deutschland: Deutschland ist weltweit Messeplatz Nr. 1. Von den global führenden Messen der einzelnen Branchen finden fast zwei Drittel in Deutschland statt. Von den sechs größten Messegeländen der Welt liegen vier in Deutschland. Jährlich werden rund 150 internationale Messen und Ausstellungen mit bis zu 170.000 Ausstellern und neun bis zehn Millionen Besuchern durchgeführt. Wichtigster Pluspunkt der deutschen Messen ist ihre Internationalität: Über die Hälfte der Aussteller kommen aus dem Ausland, davon ein Drittel aus Ländern außerhalb Europas. Von den Besuchern reist rund ein Viertel aus dem Ausland an, von den Fachbesuchern sogar über 30 Prozent. Dazu kommt ein dichtes Netz regionaler Fachbesucher- und Publikumsmessen, die den Messestandort Deutschland ausmachen.
Messeplatz Ostwestfalen
Zu den großen Messeplätzen in Deutschland gehört auch das Messezentrum Bad Salzuflen. Mit einer privaten Initiative begann vor mehr als 30 Jahren die Erfolgsgeschichte. Von einer Halle für Hausmessen der regionalen Möbelindustrie in den 1970-er Jahren entwickelte sich die Messe Ostwestfalen GmbH mit seinem Messezentrum Bad Salzuflen zu einem Unternehmen, das zu den zehn größten Veranstaltungsplätzen in Deutschland zählt.
Von 1990 bis 2008 wuchs das Areal durch vier neue Hallen um eine Fläche von 38.000 Quadratmetern inklusive Restaurants, Küchen und Vortragsräumen auf über 70.000 Quadratmeter. Das Unternehmen zählt zu den wenigen privatwirtschaftlichen Messeveranstaltern Deutschlands.
Die Bedeutung von Messen im Marketing-Mix
Laut Zahlen des Spitzenverbandes der deutschen Messebranche (AUMA) betrachten 85 Prozent der ausstellenden deutschen Unternehmen Messen als sehr wichtig oder wichtig. Nur die eigene Homepage schätzen die Unternehmen noch wichtiger ein. 70 Prozent der exportierenden Aussteller halten Inlandsmessen für ihr Exportgeschäft für wichtig bis sehr wichtig.
Messen mit Zuwachsraten
Nach starken Zuwächsen im Jahr 2011 haben die überregionalen Messen in Deutschland bisher im Jahr 2012 nochmals leicht zugelegt. Die Ausstellerzahlen der bisherigen Messen in diesem Jahr lagen im Durchschnitt um ein Prozent höher als bei den jeweiligen Vorveranstaltungen. Die Standflächen sind ebenfalls um rund ein Prozent gewachsen. Dies ergaben vorläufige Berechnungen des AUMA, Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft. Frankfurt, Nürnberg und Stuttgart erwarten in diesem Jahr einen Rekordumsatz. Hannover hatte diesen wegen eines unterschiedlichen Turnus bereits im vergangenen Jahr eingefahren und wird in diesem Jahr voraussichtlich dahinter zurückbleiben. Die Besucherzahlen der überregionalen Messen sind im Durchschnitt stabil geblieben. Nach Einschätzung des AUMA ist dieses Ergebnis nicht überraschend, da die Zuwächse des letzten Jahres vielfach Aufholeffekte waren nach Rückgängen in den beiden Jahren davor. Eine Befragung ergab zudem, dass zahlreiche deutsche Aussteller ihre Messe-Etats erhöhen wollen. Gemäß einer repräsentativen Befragung deutscher Aussteller durch TNS Emnid wollen 30 Prozent der ausstellenden Unternehmen mehr Geld für Messen ausgeben, 55 Prozent gleich viel und nur 15 Prozent wollen ihr Budget senken.
Messeauftritte förderfähig
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert die Teilnahme junger innovativer Unternehmen an ausgewählten internationalen Messen in Deutschland. Ziel des Programms ist es insbesondere, den Export neuer Produkte und Verfahren zu unterstützen. Förderfähig sind Teilnahmen an Gemeinschaftsständen, die von den Messeveranstaltern auf ausgewählten internationalen Messen in Deutschland organisiert werden.
Die Messen, auf denen die Beteiligung an Gemeinschaftsständen gefördert werden kann, werden jährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie festgelegt. Der Aussteller erhält eine finanzielle Zuwendung zu seiner Messeteilnahme. Von den Gesamtkosten der Messeteilnahme eines Ausstellers sind die vom Messeveranstalter in Rechnung gestellten Kosten für Standmiete und Standbau im Rahmen des Gemeinschaftsstandes förderfähig. Der Aussteller, der auf einem Gemeinschaftsstand ausgestellt hat, erhält im Nachgang zur Messe den größten Teil dieser Ausgaben zurück (80 Prozent). Die Obergrenze der förderfähigen Summe je Teilnehmer und Veranstaltung beträgt 7.500 Euro. Der Aussteller meldet sich spätestens acht Wochen vor Messebeginn beim Messeveranstalter zur Teilnahme am Gemeinschaftsstand der geförderten Messe an.
Eine Übersicht der für die Förderung relevanten Veranstaltungen sowie Antragsformulare stehen zum Download auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle unter www.bafa.de im Bereich Wirtschaftsförderung bereit.