Im März waren im Kreis Herford 8.525 Personen ohne Arbeit. Damit sank die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 2,3 Prozent oder 200 Personen. Gegenüber März 2014 waren 105 Personen weniger arbeitslos gemeldet (minus 1,2 Prozent).
„Die Entwicklung im Kreis Herford ist mit einem Minus von 2,3 Prozent wie von uns zum Frühlingsbeginn erwartet. Sehen wir uns die Veränderung des Bestandes an Arbeitslosen in den letzten Jahren von Februar auf März an, so liegt der Rückgang konstant zwischen 2 – 3,5 Prozent. Diese Konstanz spricht für einen robusten Arbeitsmarkt. Jüngere und Ältere, Frauen und Männer haben von dieser Entwicklung profitiert – wie prognostiziert am meisten die jungen Menschen unter 25 Jahren. Mit einem Minus von 5,8 Prozent ist der Anstieg, den wir seit November in dieser Personengruppe beobachteten, noch nicht ausgeglichen, jedoch auf einem guten Weg. Wir gehen davon aus, dass sich diese zurückhaltend positive Entwicklung in den kommenden Monaten sowohl insgesamt, als auch bei den Jugendlichen fortsetzen wird“, kommentierte Frauke Schwietert, Leiterin der Agentur für Arbeit Herford die aktuelle Entwicklung.
Die Nachfrageseite entwickelte sich im März nicht so positiv wie die Bewerberseite. „Im Vormonatsvergleich beobachten wir einen Rückgang an neuen Stellen von 2 Prozent. Dazu müssen wir aber beachten, dass im letzten Monat das Niveau stark angestiegen war (plus 36,4 Prozent). Im Vorjahresvergleich besteht jedoch ebenso ein Minus von 13,6 Prozent. Auch wenn wir einen starken Frühling 2014 hatten, so wäre eine Fortsetzung in 2015 wünschenswert. Die nächsten Monate werden es zeigen.“
Arbeitslosenquote/Arbeitslosenzahlen
Die Arbeitslosenquote im Kreis Herford sank auf 6,4 Prozent. Im Vorjahr meldete der Wittekindkreis eine Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent. Aktuell sind 8.525 Personen ohne Arbeit, das sind 200 Personen oder 2,3 Prozent weniger als im Februar und 105 oder 1,2 Prozent weniger arbeitslose Männer und Frauen als im März des Vorjahres.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen
SGB III
In den Arbeitsagenturen im Kreis Herford (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III – SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 216 oder 6,8 Prozent auf 2.941 ab. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,2 Prozent, nach 2,4 Prozent im Vormonat und Vorjahr.
SGB II
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer im Jobcenter Herford (Rechtskreis Sozialgesetzbuch II – SGB II) stieg gegenüber dem Vormonat um 16 oder 0,3 Prozent auf 5.584 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt wie im Vormonat und Vorjahr bei 4,2 Prozent.
Besondere Personengruppen
Ältere über 50:
Die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen nahm gegenüber dem Vormonat um 32 oder 1,1 Prozent auf 2.766 ab. Der Vorjahreswert wird um 39 unterschritten (minus 1,4 Prozent). Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 32,4 Prozent. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt bei 6,5 Prozent (Vormonat: 6,6 Prozent; Vorjahr: 6,9 Prozent).
Jüngere unter 25:
858 junge Menschen unter 25 Jahre waren im März im Wittekindkreis arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang um 53 oder 5,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind 46 oder 5,1 Prozent weniger Jugendliche ohne Arbeit. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt weiterhin 10,1 Prozent. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt mit 6,2 Prozent, 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Frauen:
In diesem Monat sind 90 oder 2,2 Prozent weniger Frauen arbeitslos gemeldet als im Februar – aktuell sind es 3.917. Gegenüber März 2014 sind es 28 oder 0,7 Prozent mehr. Der Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 45,9 Prozent. Der Anteil arbeitsloser Männer liegt somit bei 54,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Frauen beträgt 6,3 Prozent und liegt damit genau auf Vorjahresniveau (Vormonat: 6,5 Prozent). Bei den Männern sank die Arbeitslosenquote binnen Monatsfrist auf 6,6 Prozent. (Vorjahr 6,8 Prozent).
Zugang und Bestand an offenen Stellen – Arbeitgeber-Service
Dem Arbeitgeber-Service der Herforder Arbeitsagentur wurden im März insgesamt 734 neue Stellen im Kreisgebiet zur Vermittlung gemeldet. Das sind 15 oder 2 Prozent weniger als im Februar und 116 oder 13,6 Prozent weniger Arbeitsangebote im Zugang als im März des letzten Jahres. Der Anteil neu gemeldeter Arbeitsangebote aus der Zeitarbeitsbranche beträgt aktuell 35,8 Prozent.
Am Monatsende waren 1.715 Stellen im Kreis Herford zur Besetzung offen und damit 185 oder 12,1 Prozent mehr als im März des Vorjahres. Insgesamt bieten 76,8 Prozent aller Unternehmen im Kreis Herford, die die Arbeitsagentur um Unterstützung bei der Stellenvermittlung bieten, eine unbefristete Arbeitsstelle an.
Die meisten Arbeitskräfte werden im Wittekindkreis aktuell im Bereich Produktion und Fertigung gesucht (40,9 Prozent) und im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gesucht. Auch im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung stehen aktuell viele Stellenangebote zur Vermittlung zur Verfügung.
Komponenten der Unterbeschäftigung
Will man das Defizit an regulärer Beschäftigung abbilden, greift der statistische Begriff der Arbeitslosigkeit zu kurz. Um hier mehr Transparenz zu gewährleisten, wird der Arbeitslosigkeitsbegriff um den Begriff der „Unterbeschäftigung“ erweitert. Dieser ermöglicht einen umfassenderen Blick auf die Situation am Arbeitsmarkt. Mit der Auswertung der Unterbeschäftigung können realwirtschaftlich bedingte Einflüsse besser erkannt werden, da der Einsatz entlastender Arbeitsmarktpolitik zwar die Arbeitslosigkeit, nicht jedoch die Unterbeschäftigung reduziert. Die Auswertung der Unterbeschäftigung ermöglicht eine – von statistischen Effekten unbeeinträchtigte – Beobachtung des Arbeitsmarktes. Gleichzeitig wird das Gesamtvolumen der Menschen, die im Kreisgebiet mit Hilfe arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auf Arbeitssuche sind, deutlicher abgebildet.
Im Kreis Herford addieren sich im März zu den 8.525 Arbeitslosen zunächst 853 Personen dazu, die an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilnehmen. Weitere 1.277 Männer und Frauen absolvieren beispielsweise eine berufliche Weiterbildung oder Arbeitsgelegenheit. Zählt man diejenigen dazu, die aufgrund einer Existenzgründung eine Förderung erhalten oder sich für Altersteilzeit entschieden haben, sind insgesamt 10.779 Personen im Kreisgebiet unterbeschäftigt. Das sind 189 oder 1,7 Prozent weniger als im März des Vorjahres. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im März 2015 bei 8 Prozent (Vormonat: 8,2 Prozent; Vorjahr: 8,2 Prozent).
Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Herford
Kreise Herford und Minden-Lübbecke
„Die Entwicklung im März im Agenturbezirk Herford wirkte sich auf alle Personengruppen, Jung und Alt, Frauen wie Männer positiv aus. Insgesamt hatten wir 2,8 Prozent weniger Arbeitslose als im Vormonat und 1,9 Prozent weniger als im März 2014. Den größten Rückgang verzeichneten die jungen Menschen unter 25 Jahren mit einem Minus von 5,9 Prozent. Auf dem Stellenmarkt verzeichneten wir trotz des hohen Niveaus des Februars weiterhin einen leichten Anstieg bei den neu gemeldeten Stellen von 3,3 Prozent. Im Vorjahresvergleich steht jedoch ein Minus von 4 Prozent. Wir hoffen, dass wir in den kommenden Monaten das hohe Niveau des Frühjahrs 2014 wieder erreichen werden“, berichtet Agenturchefin Schwietert. Insgesamt zählt der Agenturbezirk 17.993 arbeitslose Männer und Frauen und damit 526 oder 2,8 Prozent weniger als im Vormonat.
Von Februar auf März sank die Arbeitslosenquote auf 6,1 Prozent. Im März letzten Jahres lag die Quote bei 6,3 Prozent.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen
SGB III
Im gesamten Bezirk sank die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitsagentur im Vergleich zum Vormonat um 565 Personen oder 7,8 Prozent auf 6.634. Gegenüber März 2014 ist das ein Minus von 538 Personen oder 7,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 2,3 Prozent, im Vormonat betrug diese 2,5 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,4 Prozent.
SGB II
Das Jobcenter Herford und der Optionskreis Minden-Lübbecke verzeichneten binnen Monatsfrist eine Zunahme der Arbeitslosigkeit von 39 Personen oder 0,3 Prozent. Insgesamt waren auf 11.359 Männer und Frauen im März arbeitslos gemeldet. Der Vorjahreswert wird um 184 oder 1,6 Prozent überschritten. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,9 Prozent (Vormonat: 3,9 Prozent; Vorjahr: 3,8 Prozent).
Besondere Personengruppen
Ältere über 50:
Die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen nahm gegenüber dem Vormonat um 113 Personen oder 2 Prozent auf 5.659 ab. Der Vorjahreswert wird um 85 Männer und Frauen unterschritten (minus 1,5 Prozent). Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 31,5 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt in dieser Altersgruppe 6 Prozent (Vormonat: 6,1 Prozent; Vorjahr: 6,4 Prozent).
Jüngere unter 25:
Im März waren 1.994 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet. Dies sind 126 oder 5,9 Prozent weniger als noch im Februar. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt damit 0,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum März 2014 sind jetzt 11 Jugendliche weniger ohne Arbeit. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt derzeit 11,1 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 6,3 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkt unter dem Niveau des Vormonats (Vorjahr 6,2 Prozent).
Frauen:
Diesen Monat waren 8.122 Frauen arbeitslos gemeldet, das sind 239 oder 2,9 Prozent weniger als im Februar. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl um 77 oder 0,9 Prozent. Der Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit im Agenturbezirk beträgt 45,1 Prozent. Der Anteil arbeitsloser Männer liegt somit bei 54,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Frauen sank auf 5,9 Prozent (Vorjahr 6 Prozent). Bei den Männern sank diese im März ebenfalls auf 6,3 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent).
Zugang und Bestand an offenen Stellen – Arbeitgeber-Service
Dem Arbeitgeber-Service der Herforder Arbeitsagentur wurden im März insgesamt 1.663 neue Stellen im Agenturbezirk zur Vermittlung gemeldet. Das sind 53 oder 3,3 Prozent mehr als im Februar und 70 oder 4 Prozent weniger Arbeitsangebote als im März letzten Jahres. Der Anteil neu gemeldeter Arbeitsangebote aus der Zeitarbeitsbranche beträgt aktuell 37,2 Prozent. Am Monatsende waren 4.050 Stellen zur Besetzung offen und damit 590 oder 17,1 Prozent mehr als im März des Vorjahres.
Fachkräfte gesucht
Schon heute erkennt die Herforder Arbeitsagentur erste Fachkräfteengpässe – und damit gute Jobaussichten – in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, der Mechatronik und Energietechnik. Hier sind deutlich mehr Arbeitsstellen gemeldet, als Arbeitsuchende zur Verfügung stehen.
Insgesamt betrachtet sind von den 17.993 arbeitslos gemeldeten Menschen im Herforder Agenturbezirk 42,1 Prozent Helfer, während die Stellen zu 78,8 Prozent auf Fachkraftniveau und höher gemeldet werden.
Komponenten der Unterbeschäftigung
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Herford addieren sich im März zu den 17.993 Arbeitslosen zunächst 2.603 Personen dazu, die an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilnehmen. Weitere 3.026 Männer und Frauen absolvieren beispielsweise eine berufliche Weiterbildung oder Arbeitsgelegenheit. Zählt man diejenigen dazu, die aufgrund einer Existenzgründung eine Förderung erhalten oder sich für Altersteilzeit entschieden haben, sind insgesamt 23.996 Personen in beiden Kreisgebieten unterbeschäftigt. Das sind 749 oder 3 Prozent weniger als im März des Vorjahres. Die Unterbeschäftigungsquote liegt aktuell bei 8 Prozent (Vormonat: 8,2; Vorjahr: 8,3 Prozent).
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe waren im März 2015 insgesamt 72.817 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.554 oder 2,1 Prozent weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Arbeitslosigkeit jetzt um 1.568 oder 2,1 Prozent unterschritten.
Die Arbeitslosenquote in OWL sank im Vergleich zum Vormonat auf 6,8 Prozent. Im März 2014 waren es 7 Prozent.
In allen vier OWL-Arbeitsagenturen sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat. In den beiden Agenturen Herford und Detmold war ein Rückgang um 2,8 Prozent zu beobachten, in Paderborn um 2,2 Prozent und in Bielefeld um 1,1 Prozent.
Gegenüber März 2014 lagen ebenfalls alle vier OWL-Agenturen unter dem Vorjahreswert. Bielefeld verzeichnete ein Minus von 1 Prozent, Herford minus 1,9 Prozent, Detmold minus 2,9 Prozent und Paderborn minus 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die günstigste Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen weisen im März der Agenturbezirk Paderborn gemeinsam mit Herford mit 6,1 Prozent auf. Es folgen Bielefeld mit 7,4 Prozent und Lippe mit 7,6 Prozent.
Den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe wurden im März insgesamt 4.802 Stellen neu gemeldet (Vorjahr 4.629). Bei insgesamt 12.759 offenen Stellen laufen die Vermittlungstätigkeiten in den Arbeitsagenturen und Jobcentern bereits (Vorjahr: 11.080). Diese Stellen gelten derzeit als unbesetzt.