Im Mai waren im Bezirk der Arbeitsagentur Bielefeld 23.966 Personen ohne Arbeit. Damit fiel die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 2,2 Prozent oder um 543 Personen. Gegenüber Mai 2016 fiel die Zahl der Arbeitslosen um 1.091 (minus 4,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote fiel in der Region um 0,2 auf 6,3 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 6,7 Prozent.
Der Wert der Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) im Agenturbezirk Bielefeld ist stabil geblieben. Im Mai dieses Jahres umfasst sie 31.778 Personen, von denen 23.966 Menschen arbeitslos sind und 7.812 an verschiedenen Maßnahmen teilnehmen. Diese Maßnahmen bereiten auf den Eintritt in den 1. Arbeitsmarkt vor. Der Anteil der Ausländer an der Unterbeschäftigung wächst. Agenturchef Thomas Richter erklärt: „Der Arbeitsmarkt unserer Region ist robust und somit sinkt die Arbeitslosenquote weiterhin. Erfahrungsgemäß wird dieser Trend bis mindestens Juli anhalten. Die Unterbeschäftigung ist stabil, denn durch sprachfördernde und berufliche Maßnahmen werden geflüchtete Menschen auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Ich bin mir sicher, dass auch diese Vorarbeit erfolgreich zur Integration in den Arbeitsmarkt beitragen wird.“
Insgesamt 6.189 offene Arbeitsstellen werden Ende Mai im Bestand der Agentur geführt, 87 Stellen mehr als im Vormonat (plus 1,4 Prozent); im Vergleich zum Vorjahr stieg der Zugang an neuen Stellen im Mai um 422 Stellen (plus 7,3 Prozent). „Bielefeld und Gütersloh sind von umsatzstarken Unternehmen und modernen Dienstleistern geprägt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften wird natürlich auch durch die gute Witterung begünstigt, womit wir im Mai einen Stellenzuwachs verzeichnen“, bilanziert Richter die Situation für Arbeitssuchende.
Im Mai waren 4.333 Zugänge in und 4.862 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk zu verzeichnen. Im Vormonatsvergleich beendeten 2,0 Prozent mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit (plus 95 Personen). Zugleich nahm die Zahl derjenigen, die arbeitslos wurden, zwischen April und Mai um 258 Menschen ab (minus 5,6 Prozent). Im Jahresvergleich gingen mehr Menschen aus der Arbeitslosigkeit (plus 290 Personen); der Zugang in die Arbeitslosigkeit fiel im Jahresvergleich mit einem Anstieg um 3,0 Prozent höher aus (plus 128 Personen).
Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen
Von den 23.966 Arbeitslosen des Agenturbezirks Bielefeld wurden im Mai 7.461 durch die Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) betreut. Die Arbeitslosenzahl im Bereich SGB III sank damit in den vergangenen Wochen um 454 oder 5,7 Prozent. Die Vorjahreszahl wird mit diesem Ergebnis um 393 Personen oder 5,6 Prozent überschritten.
Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis Sozialgesetzbuch II), also bei den Jobcentern in der Region, fiel die Zahl der Arbeitslosen im Vormonatsvergleich um 89 Personen. Insgesamt waren hier 16.505 Arbeitslose gemeldet: 1.484 oder 8,2 Prozent weniger als im Mai 2016. 68,9 Prozent der Arbeitslosen fallen in den Bereich der Grundsicherung.
Personengruppen
Im Jahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren um 5,0 Prozent; auch im Vormonatsvergleich von April auf Mai 2017 fiel die Zahl der Arbeitslosen um 3,7 Prozent und liegt jetzt bei 2.327 Personen. Die Arbeitslosenquote in dieser Altersklasse sank im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent auf 5,3 Prozent (5,7 im Mai 2016).
In der Gruppe 50 Jahre und älter sank die Arbeitslosigkeit um 119 Personen; auch im Vorjahresvergleich sind 2,2 Prozent weniger Ältere arbeitslos gemeldet. 6.938 Personen dieser Altersgruppe waren im Mai 2017 arbeitslos; die Maizahl des Vorjahres wurde um 158 Personen unterschritten (minus 2,2 Prozent). Bei den Älteren liegt die aktuelle Arbeitslosenquote mit 5,8 Prozent 0,3 Prozent unter dem Wert des vergangen Monats. Im Vergleich zum Mai 2016 konnte die Arbeitslosesnquote der Älteren um 0,3 Prozentpunkte verringert werden.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat um 17 Personen (plus 0,2 Prozent) leicht gestiegen. Im Mai waren 9.688 Menschen länger als ein Jahr ohne Arbeit; der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der gesamten Arbeitslosigkeit liegt somit bei 40,4 Prozent. Im Jahresvergleich hat sich die Arbeitslosigkeit unter den Langzeitarbeitslosen um 4,8 Prozent reduziert.
Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen ausländischer Herkunft stieg im Vorjahresvergleich um 199 Personen (plus 2,4 Prozent); im Mai dieses Jahres, jedoch, waren 148 Menschen ausländischer Herkunft weniger arbeitslos als noch im April (minus 1,7).
Regionaldaten
Stadt Bielefeld
In der Stadt Bielefeld fiel die Zahl der Arbeitslosen gegenüber April um 155 (minus 1,0 Prozent) auf 14.727. Im Vorjahresvergleich entspricht das einem deutlichen Rückgang von 5,0 Prozent. Aktuell entfallen auf die Agentur für Arbeit Bielefeld 3.734 Arbeitslose (minus 105 oder 2,7 Prozent) und auf das Jobcenter Bielefeld 10.993 (minus 50 oder 0,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr waren im Bereich der Agentur für Arbeit im Mai 2017 392 Menschen mehr arbeitslos (plus 11,7 Prozent). Im Bereich des Jobcenters Arbeitplus sank die Zahl im Laufe des vergangenen Jahres um 1.166 Personen oder 9,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote verringerte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozent und liegt nun bei 8,4 Prozent; im Jahresvergleich sank die Arbeitslosenquote um 0,6 Prozent.
Kreis Gürtersloh
Im Kreis Gütersloh sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat auf 9.239 Personen. Es gab hier 388 Arbeitslose weniger als im April (minus 4,0 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 317 Personen (-3,3 Prozent). Von den 9.239 Arbeitslosen entfallen 3.727 auf die Agentur für Arbeit (minus 349 oder 8,6 Prozent gegenüber April) und auf das Jobcenter Kreis Gütersloh 5.512 (minus 39 oder 0,7 Prozent gegenüber April). Im Vorjahresvergleich stagniert die Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich (SGB III); im Bereich der Grundsicherung gibt es aktuell 318 Arbeitslose weniger (minus 5,5 Prozent) als vor Jahresfrist. Zwischen April und Mai sank die Arbeitslosenquote in Güterlsoh um 0,2 auf 4,5 Prozent. Im Mai des Vorjahres waren es noch 4,7 Prozent.
Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe
Im Mai 2017 waren in Ostwestfalen-Lippe 64.230 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 2,5 Prozent weniger als im Vormonat. Vor einem Jahr waren zugleich 4,4 Prozent oder knapp 3.000 Menschen mehr ohne Arbeit. Dieser Rückgang ist stärker als im Bundesland NRW. Hier waren, mit einem Minus von 3,1 Prozent, knapp 22.500 Menschen weniger ohne Arbeit als vor einem Jahr. Ein Teil der guten Entwicklung wurde in NRW und OWL durch den Ausbau der arbeitspolitischen Maßnahmen erreicht. Nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Integrationsleistungen für die geflüchtete Menschen, stieg die Unterbeschäftigung in Ostwestfalen-Lippe um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an.
Die Arbeitslosenquote in unserer Region sank auf 5,8 Prozent. Das entspricht einer Verbesserung um 0,2 Prozentpunkte gegenüber April und liegt gleichzeitig 0,5 Prozentpunkte unter dem Ergebnis des Mais 2016. Die Arbeitslosenquote ist keine statische Größe. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis der als arbeitslos gemeldeten Menschen mit allen zivilen Erwerbspersonen in einer Region. Einmal jährlich findet dabei eine Aktualisierung der Erwerbspersonenzahl statt, um die tatsächliche Bevölkerungsveränderungen zu berücksichtigen und die statistische Größe den realen Bedingungen anzupassen. Diese für den Mai angesetzte Aktualisierung hat in einigen Kreisen in Ostwestfalen-Lippe zu leichten Verbesserungen geführt, die das Gesamtergebnis unserer Region positiv prägen.
Die Arbeitslosigkeit sank im Vormonatsvergleich ausnahmslos in allen Personengruppen. So profitierten ältere Arbeitslose ebenso von der hohen Arbeitskräftenachfrage, wie junge Menschen oder Personen, die schon lange arbeitslos sind. Auch die Zahl der ausländischen Arbeitslosen hat im Vergleich zum Vormonat um über 130 Personen nachgelassen, was besonders mit Blick auf die marktbeeinflussende Fluchtmigration, für die sehr gute Lage am regionalen Arbeitsmarkt spricht.
Entsprechend ist die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften in OWL ungebrochen. 5.333 Arbeitsangebote wurden im Laufe des Mais von Betrieben und Verwaltungen gemeldet, knapp 20 mehr als noch im April und damit zugleich 63 mehr als im Vorjahresmonat. Damit entspricht die Entwicklungsrichtung des Stellenzugangs nicht der Situation für NRW. Hier sind im Mai sogar 3,5 Prozent weniger neue Stellen gemeldet worden, als noch im Vormonat. Die Situation ist in Ostwestfalen-Lippe allerdings heterogen. Während in den Agenturbezirken Herford und Bielefeld eine Zunahme der Stellenneumeldungen gegenüber April zu verzeichnen war, hat in den Bereichen Detmold und Paderborn die Zahl der neu gemeldeten Stellen abgenommen.
Die günstigsten Arbeitslosenquoten in OWL weisen nach wie vor die Bezirke Herford und Paderborn (beide 5,2 Prozent) auf. Aber auch Bielefeld (6,3 Prozent) und Detmold (6,4 Prozent) liegen weiterhin günstiger als der NRW-Durchschnitt von 7,4 Prozent.