Dezember 2014: Mit Investitionslaune ins neue Jahr

Der Mittelstand hat zum Jahresende nur noch wenig Puste. Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung der mittelständischen Unternehmen nahm im Dezember ab. Auch die Umsatzprognose ist leicht rückläufig. Auf Grund neuer ITK-Budgets dürfte sich im ersten Quartal des neuen Jahres jedoch die Nachfrage nach ITK-Produkten und Lösungen deutlich beleben. (Foto: techconsult GmbH )
Der Mittelstand hat zum Jahresende nur noch wenig Puste. Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung der mittelständischen Unternehmen nahm im Dezember ab. Auch die Umsatzprognose ist leicht rückläufig. Auf Grund neuer ITK-Budgets dürfte sich im ersten Quartal des neuen Jahres jedoch die Nachfrage nach ITK-Produkten und Lösungen deutlich beleben. (Foto: techconsult GmbH )

Kassel. Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40 Prozent zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publiziert techconsult den IT-Mittelstandsindex bereits seit vielen Jahren. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen eingefangen.

Der Mittelstand hat zum Jahresende nur noch wenig Puste. Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung der mittelständischen Unternehmen nahm im Dezember ab. Auch die Umsatzprognose ist leicht rückläufig. Auf Grund neuer ITK-Budgets dürfte sich im ersten Quartal des neuen Jahres jedoch die Nachfrage nach ITK-Produkten und Lösungen deutlich beleben.

Wirtschaftliche Lage und Ausblick

Der wirtschaftlichen Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland ging zum Jahresende die Puste aus. Nach einem guten Aufschwung in den Herbstmonaten ging es mit dem Index des realisierten Umsatzes im Dezember zum zweiten Mal in Folge bergab. Gegenüber November verlor er vier Zähler. Mit 109 Punkten zeigt der Indikator dennoch, dass die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen im Dezember in der Überzahl waren. Am erfolgreichsten waren die Dienstleistungsunternehmen, gefolgt vom Finanzgewerbe – hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt. Weniger zufrieden dürften die Industriebetriebe sein, bei denen auf Grund dünner Auftragslage die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen in der Minderheit blieben.

Auch der Ausblick auf das erste Quartal des neuen Jahres ist leicht rückläufig. Der Index gab gegenüber dem Vormonat einen Punkt nach und liegt aktuell bei 107. Auf die kommenden drei Monate blicken vor allem die Versorgungsunternehmen sehr zuversichtlich. Dagegen deutet die Prognose des Handels, der Öffentlichen Verwaltungen und des Finanzgewerbes auf eine Stagnation hin. Ihr Index liegt jeweils bei 100 Punkten, somit werden Unternehmen und Behörden mit steigenden und mit rückläufigen Einnahmen ausgewogen sein.

Im Vergleich zum Jahr 2013 machte der Index der realisierten Umsätze fünf Punkte gut. Der Indikator der wirtschaftlichen Aussichten liegt dagegen fern ab vom Vorjahreswert. Gegenüber Dezember 2013 büßte er 19 Zähler ein.

Auch 2015 ist die größte Sorge des Mittelstandes, gegenüber dem Wettbewerb zu bestehen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, bestehende Kunden zu halten und Neukunden hinzuzugewinnen, um insgesamt die Auftragslage zu verbessern. Auch 2015 ist Sparen angesagt, 20 Prozent der befragten Unternehmen ziehen im neuen Jahr „den Sparstrumpf“ an und müssen Kosten reduzieren.

Getätigte und prognostizierte ITK-Ausgaben

Der marginale aber kontinuierliche Aufwärtstrend die getätigten ITK-Ausgaben hielt im Dezember an. Erneut waren geringfügig mehr Unternehmen geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zu investieren als im November. Der Index der realisierten Ausgaben stieg um zwei Zähler auf 112 Punkte. In allen Wirtschaftszweigen überwogen Unternehmen mit steigenden ITK-Ausgaben. Positiv hervorzuheben ist die Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen im Dienstleistungsgewerbe und den Versorgungsunternehmen.

Getrieben wurde der Markt durch Investitionen in Hardware und Softwarelösungen. Hauptinvestitionsfelder war die IT-Infrastruktur: Jedes zweite Unternehmen gab Hardwareprodukte, wie PCs, Server und Storage als ihre kostenintensivsten IT-Investitionsbereiche an. An zweiter Stelle standen betriebswirtschaftliche Applikationen gefolgt von Betriebssystemen. Laut techconsult eAnalyzer investierte der Mittelstand in 2014 42,5 Mrd. Euro in ITK-Produkte und -Lösungen, gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Plus von 1,6 Prozent. Laut der mittelständischen IT-Entscheider dürfte das Wachstum in 2015 etwas geringer ausfallen, die Prognose der gesamten ITK-Ausgaben liegt bei ca. einem Prozent Wachstum. Am stärksten dürfte der Cloudmarkt zulegen, hierfür prognostizieren die mittelständischen Unternehmen ein Wachstum von ca. 20 Prozent.

Die ITK-Ausgabenplanungen für die nächsten drei Monate bleiben optimistisch, der entsprechende Index legte nochmals einen Punkt zu. Mit 121 Punkten signalisiert er, dass die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten im ersten Quartal des neuen Jahres deutlich dominieren werden. Alle Branchen starten mit Investitionslaune das neue Jahr. In die Höhe wird der Index in erster Linie durch die Versorgungsunternehmen und das Finanzgewerbe getrieben, Indikatoren von über 150 Punkten signalisieren hier neue Budgets und großzügige Investitionstätigkeiten in ITK-Produkte und -Lösungen.

Gegenüber dem Vorjahr verlor der Indikator der getätigten Ausgaben zwei Punkte. Die Ausgabenprognose für Informationstechnologie weist dagegen ein Plus von vier Punkten gegenüber Dezember 2013 aus.

Quelle: Verena Bunk, Analyst

www.techconsult.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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