Frankfurt/Main (dapd). Deutschland hat als Steuerstandort im internationalen Vergleich Boden gut gemacht. Nach einer Studie der Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) und der Weltbank liegt Deutschland beim Steueraufwand von Mittelständlern auf Rang 72 von 185 untersuchten Staaten. Damit habe sich Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 14 Plätze verbessert, heißt es in dem am Mittwoch in Frankfurt am Main veröffentlichten Report. Weit vor Deutschland liegen viele arabische Staaten und auch Griechenland, das im Ranking Platz 56 belegt. Das Beratungsunternehmen PwC ermittelte für die Studie modellhaft die Gesamtbelastung eines Mittelständlers mit 60 Arbeitskräften durch Steuern und Abgaben und dessen betrieblichen Arbeitsaufwand für Steuerangelegenheiten. Günstig auf das Ranking wirkten sich zudem möglichst wenige Zahlungstermine für Steuern aus. Die ermittelte Gesamtbelastung des deutschen Mittelständlers durch Steuern lag demnach im Jahr 2011 bei 46,8 Prozent des Gewinns. Das waren 0,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Zugleich sank jedoch der Verwaltungsaufwand des Betriebs für Steuern deutlich. Von der Steuerbelastung des deutschen Mittelständlers entfielen 19,0 Prozentpunkte auf eigentliche Unternehmenssteuern, 21,9 Punkte auf Sozialabgaben und 5,9 weitere Punkte etwa auf Lkw-Maut, Energie- oder Grundsteuer. Der Arbeitsaufwand des Modellbetriebes für Steuern ging gegenüber dem Vorjahr um 14 auf 207 Stunden zurück. Zudem sank die Zahl der Steuerüberweisungen von zwölf auf neun Zahlungen. Bei allen drei Kriterien bleibt Deutschland damit jedoch hinter Griechenland zurück. Nach der Studie hat ein griechischer Mittelständler 44,6 Prozent Gesamtbelastung durch Steuern, einen Arbeitsaufwand für das Finanzamt von 202 Stunden und jährlich nur acht Zahlungstermine. Araber haben weltweit die Nase vorn Weltweite Spitzenreiter bei dem Steuerranking von PwC und Weltbank sind arabische Länder. Auf Platz eins liegen die Vereinigten Arabischen Emirate gefolgt von Qatar und Saudi Arabien. Platz vier und fünf belegen die asiatischen Metropolen Hongkong und Singapur. Platz sechs nimmt Irland als bester europäischer Steuerstandort für Mittelständler ein. Eine andere Rangfolge ergibt sich, wenn man nur die Steuerbelastung betrachtet und den betrieblichen Arbeitsaufwand unberücksichtigt lässt. Die niedrigsten Gesamtbelastungen durch Steuern und Abgaben unter 185 Ländern weisen in der Studie der Südpazifikstaat Vanuatu mit 8,4 Prozent, Mazedonien mit 9,4 Prozent und Kuwait mit 10,7 Prozent auf. Laut der Studie sank die Gesamtsteuerbelastung vom Jahr 2010 auf das Jahr 2011 weltweit um 0,3 Prozentpunkte auf im Länderschnitt 44,7 Prozent. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Deutschland verbessert sein Steuerranking
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Peer-Michael Preß
Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de Alle Beiträge von Peer-Michael Preß anzeigen