Detmold. Wie können die steigenden Sozialausgaben der Kommunen gesteuert werden? Welche Möglichkeiten der Einflussnahme sind möglich? Antworten auf Fragen rund um die finanziellen Ressourcen der Sozialwirtschaft wurden jetzt bei einer Tagung in Berlin gesucht. Auf Einladung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge referierte Detmolds Kämmerer und Erster Beigeordneter Frank Hilker bei der Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmanagement an Hochschulen e.V.
In seinem dreiviertelstündigen Referat bezog er Stellung zum Thema „Finanzierung und Steuerung aus Sicht einer Kommune“ und nahm an der neben ihm mit Referenten aus Hochschule und von der Bertelsmann-Stiftung besetzten abschließenden Podiumsdiskussion teil. Detmolds Kämmerer, der im Rahmen seiner vorherigen Tätigkeit im Sozialdezernat der Stadt Bielefeld bereits im Jahr 2011 das Modell einer wirkungsorientierten Steuerung sozialer Leistungen mit zusätzlichem Personaleinsatz entwickelte, stellte einleitend die unterschiedlichen Finanzsituationen und –entwicklungen der deutschen Kommunen im Vergleich der Bundesländer in den Mittelpunkt seines Vortrages. Er erläuterte den rund 150 Teilnehmern/-Innen der Tagung anschließend den notwendigen Prozess, die Umsetzungsschritte sowie die Erfolgsfaktoren einer wirkungsorientierten Steuerung am Beispiel der Jugendhilfe.
Nachdem in weiteren Vorträgen die unterschiedlichen Kita-Finanzierungen in Deutschland, die Finanzentwicklung im Bereich der Eingliederungshilfe sowie Finanzierungsmodelle der Schuldnerberatung beleuchtet wurden, waren sich die Referenten in der Abschlussrunde einig, dass es eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben ist, eine Einheit zwischen Sozial- und Finanzplanung auf allen staatlichen Ebenen herzustellen, um der in Zukunft erwarteten Entwicklung der Sozialausgaben transparent und in Kooperation zwischen Verwaltung und sozialen Trägern begegnen zu können.