Der Weg zur intelligenten Fabrik führt über OWL

Lemgo. Auf Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft und der Hochschule OWL entsteht in Lemgo eine Zukunftsfabrik für rund fünf Millionen Euro – die SmartFactoryOWL. Zusammen mit der Erweiterung des CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT) erwächst inmitten von Ostwestfalen-Lippe damit ein Technologiecampus für die Intelligente Automation.

Seit 2009 forschen das Fraunhofer-Anwendungszentrum Industrial Automation (IOSB-INA) und die Hochschule OWL gemeinsam erfolgreich an Technologien, um die intelligente Fabrik zu realisieren. Jetzt geben sie gemeinsam den Anstoß für eine – in diesem Umfang – einzigartige Forschungsfabrik inmitten von OWL. Auf ca. 2000 m² sollen darin zukünftig Lösungen für die intelligente Automation erforscht, entwickelt und erprobt werden. Baubeginn des rund fünf Millionen Euro teuren Projektes, ist im Sommer 2014 – Fertigstellung noch im ersten Halbjahr 2015.

Die Realisierung der Forschungsfabrik ist für Professor Jürgen Jasperneite, Leiter des Fraunhofer-Anwendungszentrums und Initiator des Projektes, nicht nur klares Bekenntnis der Fraunhofer-Gesellschaft zum Standort Lemgo, mehr noch, „durch das gemeinsame Engagement von Fraunhofer und Hochschule OWL wird die Spitzenclusterregion Ostwestfalen-Lippe zudem über die Grenzen hinaus signifikant gestärkt“. Der Standort in Lemgo ist einer der drei regionalen Leistungszentren im BMBF-Spitzencluster „it’s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe“.

In Lemgo entsteht mit der Forschungsfabrik und den Erweiterungen des CENTRUM INDUSTRIAL IT (CIIT) ein Technologiecampus für die industrielle Automation; ein ideales und wichtiges Infrastrukturelement für die Aktivitäten des Spitzencluster. Dr. Oliver Herrmann, Präsident der Hochschule OWL ergänzt: „Die Zukunftsfabrik ist ein Meilenstein zur weiteren Profilierung des Wissenschaftsstandortes Lemgo und bietet einzigartige und praxisnahe Bedingungen für Studierende der Ingenieurswissenschaften“.

Die SmartFactoryOWL ist eine Plattform für Wissens- und Technologietransfer, um insbesondere produzierenden Unternehmen und Fabrikausrüstern den Übergang in neue Technologien zu ermöglichen. Für Jasperneite lässt sich „die Tragfähigkeit neuer Ansätze nur an deren Praxistauglichkeit messen“. Die Forschungsfabrik wird daher, neben Demonstratoren, über eine reale Produktions- und IT-Umgebung verfügen. Kleine und mittelständische Unternehmen haben hier sogar die Möglichkeit mit Hilfe einer Kleinserienfertigung ihre Produktionssysteme und –abläufe zu optimieren und Personal zu schulen.

Die SmartFactoryOWL
Wie die Zukunft in Maschinen- und Werkshallen aussehen wird, das kann man in der Forschungsfabrik bald live erleben. Egal, ob im Haushalt, Auto oder in Produktionsanlagen, neue Internet-Technologien begleiten uns in unserem Alltag. Kaffeemaschinen, Toaster und sogar Pflanzen können „mitreden“ und angesprochen werden. Im Verborgenen arbeiten Computersysteme, die mit dem Internet vernetzt dem Benutzer viele Annehmlichkeiten ermöglichen. Für Produktionsanlagen heißt das, Anlagen steuern sich selbst, Werkstücke, die über das Band laufen, teilen selbst mit, wohin sie transportiert und wie sie weiterverarbeitet werden wollen. Dadurch wird die Produktion flexibel, Massen- und Einzelfertigung schließen sich nicht länger aus. Wandlungsfähige, ressourceneffiziente und benutzerfreundliche Produktionssysteme, die sich nach Bedarf wie Legosteine zusammensetzen lassen, stellen den interdisziplinären Forschungsbereich in der SmartFactoryOWL dar. Dadurch kann ein produzierendes Unternehmen sehr schnell auf neue Umfeldbedingungen reagieren und die steigende Komplexität beherrschen.

 

Veröffentlicht von

Peer-Michael Preß

Peer-Michael Preß – Engagement für die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region seit fast 20 Jahren. Als geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Press Medien GmbH & Co. KG in Detmold ist er in den Geschäftsfeldern Magazin- und Fachbuchverlag, Druckdienstleistungen und Projektagentur tätig. Seine persönlichen Themenschwerpunkte sind B2B-Marketing, Medien und Kommunikationsstrategien. Sie erreichen Peer-Michael Preß unter: m.press@press-medien.de www.press-medien.de

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