Im Juni waren im Kreis Herford 7.873 Personen ohne Arbeit. Damit sank die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat um 1,1 Prozent oder 84 Personen. Gegenüber Juni 2014 waren 527 Personen weniger arbeitslos gemeldet (minus 6,3 Prozent).
Im Juni setzt sich die Entspannung auf dem heimischen Arbeitsmarkt fort. Die Arbeitslosigkeit ging gegenüber dem Vormonat leicht zurück (minus 1,1 Prozent) und sinkt damit auf 5,9 Prozent. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung stieg die Arbeitslosigkeit um 0,7 Prozent leicht an, im Bereich der Grundsicherung sank sie um 1,8 Prozent. „Der etwas höhere Anstieg von 6 Prozent oder 45 Personen bei den Jugendlichen unter 25 Jahren ist in diesem Monat darauf zurückzuführen, dass sich Jugendliche melden, die im Anschluss an ihre Ausbildung nicht von ihren Ausbildungsunternehmen übernommen wurden oder keine direkte Anschlussbeschäftigung gefunden haben. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres ist die Jugendarbeitslosigkeit aber um 6,3 Prozent gesunken“, beschreibt Frauke Schwietert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Herford die aktuellen Arbeitsmarktdaten.
„Der Abbau der Arbeitslosigkeit geht weiter voran, auch wenn ich im Juli mit einem leichten, für die Sommersaison typischen, Anstieg rechne“, erklärt Schwietert.. Der Stellenmarkt hat sich weiter positiv entwickelt. Es wurden 827 neue Stellen gemeldet, 49 oder 6,3 Prozent mehr als im Vormonat. Das belegt die Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft. Ein besonderes Augenmerk legt die Agenturleiterin deshalb auf die langzeitarbeitslosen Menschen, die knapp 40% am Arbeitslosenbestand ausmachen. Diese bräuchten mehr Chancen am Markt.
Arbeitslosenquote/Arbeitslosenzahlen
Die Arbeitslosenquote im Kreis Herford sank auf 5,9 Prozent. Im Vorjahr meldete der Wittekindkreis eine Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent. Aktuell sind 7.873 Personen ohne Arbeit, das sind 84 Personen oder 1,1 Prozent weniger als im Mai und 527 oder 6,3 Prozent weniger arbeitslose Männer und Frauen als im Juni des Vorjahres.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen
SGB III
In den Arbeitsagenturen im Kreis Herford (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III – SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 17 oder 0,7 Prozent auf 2.501 zu. Die Arbeitslosenquote liegt bei 1,9 Prozent, nach 1,9 Prozent im Vormonat und 2,2 Prozent im Vorjahr.
SGB II
Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer im Jobcenter Herford (Rechtskreis Sozialgesetzbuch II – SGB II) sank gegenüber dem Vormonat um 101 oder 1,8 Prozent auf 5.372 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt 4 Prozent, nur leicht niedriger als im Vormonat und Vorjahr mit 4,1 Prozent.
Besondere Personengruppen
Ältere über 50:
Die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen nahm gegenüber dem Vormonat um 69 oder 2,6 Prozent auf 2.614 ab. Der Vorjahreswert wird um 176 unterschritten (minus 6,3 Prozent). Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 33,2 Prozent. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt bei 5,9 Prozent (Vormonat: 6 Prozent; Vorjahr: 6,6 Prozent).
Jüngere unter 25:
800 junge Menschen unter 25 Jahre waren im Juni im Wittekindkreis arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ein Zuwachs um 45 oder 6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind 54 oder 6,3 Prozent weniger Jugendliche ohne Arbeit. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 10,2 Prozent. Die altersspezifische Arbeitslosenquote liegt mit 5,8 Prozent 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Frauen:
In diesem Monat sind 6 oder 0,2 Prozent weniger Frauen arbeitslos gemeldet als im Mai – aktuell sind es 3.712. Gegenüber Juni 2014 sind es 194 oder 5 Prozent weniger. Der Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 47,1 Prozent. Der Anteil arbeitsloser Männer liegt somit bei 52,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Frauen beträgt 5,9 Prozent und liegt damit 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau (Vormonat: 5,9 Prozent). Bei den Männern sank die Arbeitslosenquote binnen Monatsfrist auf 5,9 Prozent. (Vorjahr 6,4 Prozent).
Zugang und Bestand an offenen Stellen – Arbeitgeber-Service
Dem Arbeitgeber-Service der Herforder Arbeitsagentur wurden im Juni insgesamt 827 neue Stellen im Kreisgebiet zur Vermittlung gemeldet. Das sind 49 oder 6,3 Prozent mehr als im Mai und 39 oder 4,5 Prozent weniger Arbeitsangebote im Zugang als im Juni des letzten Jahres. Der Anteil neu gemeldeter Arbeitsangebote aus der Zeitarbeitsbranche beträgt aktuell 41,6 Prozent.
Am Monatsende waren 1.914 Stellen im Kreis Herford zur Besetzung offen und damit 366 oder 23,6 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres. Insgesamt bieten 77,4 Prozent aller Unternehmen im Kreis Herford, die die Arbeitsagentur um Unterstützung bei der Stellenvermittlung bieten, eine unbefristete Arbeitsstelle an.
Die meisten Arbeitskräfte werden im Wittekindkreis aktuell im Bereich Produktion und Fertigung gesucht (41,7 Prozent) und im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit gesucht. Auch im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung stehen aktuell viele Stellenangebote zur Vermittlung zur Verfügung.
Komponenten der Unterbeschäftigung
Will man das Defizit an regulärer Beschäftigung abbilden, greift der statistische Begriff der Arbeitslosigkeit zu kurz. Um hier mehr Transparenz zu gewährleisten, wird der Arbeitslosigkeitsbegriff um den Begriff der „Unterbeschäftigung“ erweitert. Dieser ermöglicht einen umfassenderen Blick auf die Situation am Arbeitsmarkt. Mit der Auswertung der Unterbeschäftigung können realwirtschaftlich bedingte Einflüsse besser erkannt werden, da der Einsatz entlastender Arbeitsmarktpolitik zwar die Arbeitslosigkeit, nicht jedoch die Unterbeschäftigung reduziert. Die Auswertung der Unterbeschäftigung ermöglicht eine – von statistischen Effekten unbeeinträchtigte – Beobachtung des Arbeitsmarktes. Gleichzeitig wird das Gesamtvolumen der Menschen, die im Kreisgebiet mit Hilfe arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen auf Arbeitssuche sind, deutlicher abgebildet.
Im Kreis Herford addieren sich im Juni zu den 7.873 Arbeitslosen zunächst 853 Personen dazu, die an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilnehmen. Weitere 1.200 Männer und Frauen absolvieren beispielsweise eine berufliche Weiterbildung oder Arbeitsgelegenheit. Zählt man diejenigen dazu, die aufgrund einer Existenzgründung eine Förderung erhalten oder sich für Altersteilzeit entschieden haben, sind insgesamt 10.043 Personen im Kreisgebiet unterbeschäftigt. Das sind 636 oder 6 Prozent weniger als im Juni des Vorjahres. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Juni 2015 bei 7,4 Prozent (Vormonat: 7,6 Prozent; Vorjahr: 8 Prozent).
DER ARBEITSMARKT IM AGENTURBEZIRK HERFORD
Insgesamt zählt der Agenturbezirk 16.688 arbeitslose Männer und Frauen und damit 123 oder 0,7 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres sind das 1.084 Personen oder 6,1 Prozent weniger. „Der leichte Anstieg in der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Mai ist saisonbedingt typisch, insbesondere so kurz vor den Sommerferien“, berichtet Frauke Schwietert, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Herford. „Trotzdem entwickelt sich der Stellenmarkt weiter positiv. Mit 1.758 gemeldeten Stellen im Juni liegen wir 128 Stellen oder 7,9 Prozent über dem Vormonat“, so Schwietert.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen
SGB III
Im gesamten Bezirk stieg die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Arbeitsagentur im Vergleich zum Vormonat um 37 Personen oder 0,7 Prozent auf 5.708. Gegenüber Juni 2014 ist das ein Minus von 871 Personen oder 13,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt bei 1,9 Prozent, im Vormonat betrug diese ebenfalls 1,9 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,2 Prozent.
SGB II
Das Jobcenter Herford und der Optionskreis Minden-Lübbecke verzeichneten binnen Monatsfrist einen Rückgang der Arbeitslosigkeit von 160 Personen oder 1,4 Prozent. Insgesamt waren auf 10.980 Männer und Frauen im Juni arbeitslos gemeldet. Der Vorjahreswert wird um 213 oder 1,9 Prozent unterschritten. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,7 Prozent (Vormonat: 3,8 Prozent; Vorjahr: 3,8 Prozent).
Besondere Personengruppen
Ältere über 50:
Die Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen nahm gegenüber dem Vormonat um 84 Personen oder 1,6 Prozent auf 5.328 ab. Der Vorjahreswert wird um 324 Männer und Frauen unterschritten (minus 5,7 Prozent). Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt 31,9 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt in dieser Altersgruppe 5,4 Prozent (Vormonat: 5,5 Prozent; Vorjahr: 6 Prozent).
Jüngere unter 25:
Im Juni waren 1.856 junge Menschen unter 25 Jahre arbeitslos gemeldet. Dies sind 105 oder 6 Prozent mehr als im Mai. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt damit 0,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum Juni 2014 sind jetzt 53 Jugendliche weniger ohne Arbeit. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit beträgt derzeit 11,1 Prozent. Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Niveau des Vormonats (Vorjahr 6 Prozent).
Frauen:
Diesen Monat waren 7.737 Frauen arbeitslos gemeldet, das sind 13 oder 0,2 Prozent weniger als im Mai. Gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl um 541 oder 6,5 Prozent. Der Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit im Agenturbezirk beträgt 46,4 Prozent. Der Anteil arbeitsloser Männer liegt somit bei 53,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote der Frauen bleibt bei 5,6 Prozent (Vorjahr 6 Prozent). Bei den Männern sank diese im Juni auf 5,7 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent).
Zugang und Bestand an offenen Stellen – Arbeitgeber-Service
Dem Arbeitgeber-Service der Herforder Arbeitsagentur wurden im Juni insgesamt 1.758 neue Stellen im Agenturbezirk zur Vermittlung gemeldet. Das sind 128 oder 7,9 Prozent mehr als im Mai und 49 oder 2,9 Prozent mehr Arbeitsangebote als im Juni letzten Jahres. Der Anteil neu gemeldeter Arbeitsangebote aus der Zeitarbeitsbranche beträgt aktuell 44 Prozent. Am Monatsende waren 4.317 Stellen zur Besetzung offen und damit 671 oder 18,4 Prozent mehr als im Juni des Vorjahres.
Fachkräfte gesucht
Schon heute erkennt die Herforder Arbeitsagentur erste Fachkräfteengpässe – und damit gute Jobaussichten – im Bereich Verkehr und Logistik und der Gesundheits- und Krankenpflege. Hier sind deutlich mehr Arbeitsstellen gemeldet, als Arbeitsuchende zur Verfügung stehen.
Insgesamt betrachtet sind von den 16.688 arbeitslos gemeldeten Menschen im Herforder Agenturbezirk 42,8 Prozent Helfer, während die Stellen zu 78,7 Prozent auf Fachkraftniveau und höher gemeldet werden.
Komponenten der Unterbeschäftigung
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Herford addieren sich im Juni zu den 16.688 Arbeitslosen zunächst 2.606 Personen dazu, die an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teilnehmen. Weitere 2.829 Männer und Frauen absolvieren beispielsweise eine berufliche Weiterbildung oder Arbeitsgelegenheit. Zählt man diejenigen dazu, die aufgrund einer Existenzgründung eine Förderung erhalten oder sich für Altersteilzeit entschieden haben, sind insgesamt 22.123 Personen in beiden Kreisgebieten unterbeschäftigt. Das sind 1.164 oder 5 Prozent weniger als im Juni des Vorjahres. Die Unterbeschäftigungsquote liegt aktuell bei 7,5 Prozent (Vormonat: 7,6 Vorjahr: 8 Prozent).
DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE
Bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe waren im Juni 2015 insgesamt 69.026 Menschen arbeitslos gemeldet, 467 oder 0,7 Prozent weniger als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Arbeitslosigkeit jetzt um 1.913 oder 2,7 Prozent unterschritten. Die Arbeitslosenquote in OWL stagnierte auf Vormonatsniveau bei 6,4 Prozent. Im Juni 2014 waren es 6,6 Prozent.
In allen vier OWL-Arbeitsagenturen sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat. In der Agentur Bielefeld ist ein Rückgang um 0,9 Prozent zu beobachten, in Herford um 0,7 Prozent, Detmold folgt mit einem Rückgang um 0,5 Prozent und Paderborn mit 0,3 Prozent. Gegenüber Juni 2014 lagen ebenfalls drei von vier OWL-Agenturen unter dem Vorjahreswert. In Bielefeld stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent. Paderborn verzeichnete ein Minus von 3,1 Prozent, Detmold minus 4 Prozent und Herford minus 6,1 Prozent.
Die günstigste Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen wiesen im Juni der Agenturbezirke Paderborn und Herford mit 5,6 Prozent auf. Es folgen Bielefeld und Lippe mit 7,1 Prozent.
Den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe wurden im Juni insgesamt 5.382 Stellen neu gemeldet (Vorjahr 4.685). Bei insgesamt 14.422 offenen Stellen laufen die Vermittlungstätigkeiten in den Arbeitsagenturen und Jobcentern bereits (Vorjahr: 11 797). Diese Stellen gelten derzeit als unbesetzt.