DBU-Verwaltungsgebäude beim Holzbaupreis Niedersachsen mit erstem Platz ausgezeichnet

Celle. „Das Bauen mit dem Zukunftswerkstoff Holz muss eine Selbstverständlichkeit werden. Die Akzeptanz von Holzbauten zu steigern – und damit ihre Verbreitung –, ist uns ein besonders wichtiges Anliegen. Der Optimierung von Systemen und Konstruktionen im Holzbau widmen wir nicht nur ein eigenes Förderthema. Wir gehen auch mit unseren eigenen Gebäuden diesen Weg.“ – Michael Dittrich, Leiter der Verwaltungsabteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), kommentierte so bei der Verleihung des Holzbaupreises Niedersachsen die heutige Auszeichnung der DBU mit dem ersten Platz.

Für den Neubau des 2015 eingeweihten neuen Verwaltungsgebäudes der Stiftungstochter DBU-Naturerbe nahm Dittrich gemeinsam mit Architekt Marcus Huber vom Büro METARAUM in Stuttgart die Auszeichnung von Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer in Empfang.

DBU-Gebäude beispielhaft wegen weitgehender Verwendung natürlicher Baustoffe

Die Jury des Preises, der vom Landesbeirat Holz und den Landesmarketingfonds Holz Niedersachsen ausgelobt worden war und unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Verbraucherschutzministers steht, betonte, ganz auf die Funktionen ausgerichtet vermeide der Entwurf des DBU-Gebäudes überflüssige Gestaltungselemente. Außerdem werde der Auftrag der Nutzer anhand der weitgehenden Verwendung natürlicher, ressourcenschonender Baustoffe beispielhaft umgesetzt. Daneben stehe die städtebauliche Qualität, die nicht zuletzt aus der Fassung des Grundstücks resultiere. Auch hier zeichne das Objekt eine grundsätzliche Zurückhaltung aus, habe es doch gegolten, neben den bereits bestehenden Bestandsbauten der Architekten Erich Schneider-Wessling und Thomas Herzog auf dem Stiftungsgrundstück An der Bornau in Osnabrück eine eigene Identität zu entwickeln.

Minister Meyer: DBU hat „Maßstäbe in Sachen Umweltschutz gesetzt“

Minister Meyer gratulierte der DBU zum ersten Platz beim Holzbaupreis Niedersachsen. „Mit ihrem neuen Ausstellungs- und Seminargebäude in Osnabrück hat sie eindrucksvoll bewiesen, dass Nachhaltigkeit und funktionelle Modernität durchaus Hand in Hand gehen können. Der Bau besticht durch seine Klarheit und setzt durch die weitgehende Verwendung natürlicher, ressourcenschonender Baustoffe Maßstäbe in Sachen Umweltschutz“, sagte Meyer.

Architekt Huber: „Nachhaltiges Bauen und ästhetische Gestaltung sehr gut vereinbar“

Architekt Huber: „Für uns ist der Preis eine wichtige Bestätigung unserer Arbeit, denn wir zeigen, dass nachhaltiges Bauen und eine ästhetische Gestaltung sehr gut vereinbar sind – und das sogar zu vernünftigen Preisen.“ Dittrich betonte, ein verantwortlicher Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde sei „das Mega-Thema, für eine zukunftsfähige Entwicklung“. Das erst recht, wenn es um die weltweite Bautätigkeit gehe. Die Frage sei, wie es zum Beispiel tragfähig gelingen könne, die Menschheit mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Experten wiesen darauf hin, dass in den kommenden Jahren weltweit mehr als eine Milliarde Häuser gebaut werden müssten, wenn die Not der von Armut, Migration, Umweltverschmutzung oder Krieg bedrohten Menschen gelindert werden solle. Dittrich: „ Wir sind überzeugt: Es wird nicht ohne massiven Einsatz nachwachsender Rohstoffe gehen. Denn Ressourceneffizienz bedeutet unter anderem auch, nachwachsende Rohstoffe möglichst umfassend zu nutzen. Holz spielt dabei eine zentrale Rolle.“ Wegen seiner statischen und bauphysikalischen Eigenschaften weise es ein besonders breites Anwendungsspektrum auf, auch in der Primärkonstruktion eines Gebäudes.

Dittrich: „Es wäre viel mehr möglich, als derzeit getan wird“

Schaue man sich die weiteren Vorzüge des Zukunftsrohstoffes Holz unter dem Aspekt Klimaschutz an, sei die stoffliche Nutzung des Rohstoffes ein wichtiger Baustein. Denn durch das Einschlagen des Holzes und den erneuten Aufwuchs werde einerseits das Treibhausgas Kohlendioxid gebunden. Andererseits werde durch den langfristigen Verbleib des Rohstoffs Holz das im Bauwerk gebundene Kohlendioxid nicht wieder in die Atmosphäre entlassen. Wissenschaftliche Arbeiten belegten, dass bereits ein Drittel des jährlichen Holzeinschlages in Deutschland ausreichen würde, um sämtliche Neubauten in Holzbauweise zu erstellen. Dittrich: „Das Potential wäre also gegeben. Es wäre viel mehr möglich, als derzeit getan wird.“

Holz idealer Partner für Aufstockungen, Anbauten und das Schaffen von Wohnraum

Hoch wärmedämmende Fassaden könnten bei Altbauten vor die Bestandsfassaden montiert werden. Überhaupt eigne sich der Holzbau in besonderer Weise zur Vorfertigung. Und zum Thema Bauverdichtung in unseren Städten: Holz sei der ideale Partner für Aufstockungen, Anbauten und das Schaffen von Wohnraum. Denn bei geringen Tragreserven der Bestandgebäude bringe der Holzbau weniger Lasten ein, wodurch ein Aufstocken in vielen Fällen überhaupt erst möglich werde, so Dittrich.

Zielsetzung des „Holzbaupreises Niedersachsen“ Mit dem „Holzbaupreis Niedersachsen“

wurden 2016 erstmals herausragende Holzbauten prämiert. Der Preis will zeigen, welche Möglichkeiten Holzbau bietet und dazu beitragen, für Holzbau zu begeistern. Der Preis zeichnet Gebäude aus, die überwiegend aus Holz und Holzwerkstoffen sowie weiteren nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Verwendung und Weiterentwicklung des ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und nachhaltigen Baustoffes zu fördern.

www.dbu.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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