Frankfurt/Main (dapd). Der Wahlausgang in Griechenland bewahrt das Land nach Ansicht des Chefvolkswirts der Commerzbank nicht vor einem Euro-Austritt. „Eigentlich hat sich nicht viel geändert“, sagte Jörg Krämer am Montag im dapd-Interview. Nur der zeitliche Ablauf habe sich etwas verschoben, weil Athen nun kurzfristig auf weitere Hilfen hoffen könne. Auf längere Sicht gebe es aber keine Chance auf eine ausreichende Erholung im Euro. „Ich glaube nicht, dass Griechenland in zwei Jahren noch Mitglied der Währungsunion sein wird“, sagte der Ökonom. Die Mehrheit der Griechen habe aber für Parteien gestimmt, die gegen den Sparkurs der Regierung seien, erklärte Krämer. Der Regierung fehle somit die Unterstützung für die Konsolidierung. Da Athen bereits jetzt gegen die Sparauflagen der internationalen Gemeinschaft verstoße, werde dieser irgendwann die Geduld ausgehen. „Ich denke nach wie vor, dass die Staatengemeinschaft irgendwann, seien es 12 oder 18 Monate, den Rest ihrer Glaubwürdigkeit retten will und Griechenland den Geldhahn zudreht.“ Große Angst davor habe er aber nicht, sagte Krämer. „Ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion würde deren Bestand wohl nicht gefährden – auch wenn es an den Finanzmärkten in der ersten Woche rumpeln würde.“ Die anderen angeschlagenen Länder müssten nicht automatisch unter einem Vertrauensverlust leiden, falls Griechenland die Währungsunion verlasse. „Die anderen Peripherieländer haben große Probleme, aber sie sind bei weitem nicht so schlecht dran wie Griechenland.“ dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Commerzbank-Chefvolkswirt legt Athen Euro-Austritt nahe
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Peer-Michael Preß
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