Espelkamp. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs im stark wachsenden Gütertransportmarkt sind Telematiksysteme zur Zustandsüberwachung unabdingbar. Dieses Fazit zog Dr. Frank Brode, Vorstand Neue Technologien der HARTING Technologiegruppe, in seiner Ansprache zur Eröffnung des eintägigen CargoCBM Symposiums, das am Mittwoch (25.09.) in den Räumen von HARTING Deutschland in Minden stattfand. Partnerunternehmen und Bahnexperten diskutieren auf der Veranstaltung über den Schienengüterverkehr von Morgen. Dabei werden die Schwerpunkte auf der zustandsorientierten Instandhaltung und die Einbindung von Güterwagen in übergreifende Logistiklösungen liegen.
Während Systeme zur Zustandsüberwachung bei Lokomotiven längst Einzug gehalten haben, besteht bei Güterwagen noch großes Einsparpotenzial vor allem durch die Optimierung der Wartungsstrategie. An dieser Stelle setzt das CargoCBM-System zur zustandsabhängigen Instandhaltung an. „Die Lagerhaltung und der Transport von Ersatzteilen werden reduziert und die Werkstätten können besser ausgelastet werden. Dadurch, dass Schäden sehr frühzeitig festgestellt werden können, werden die zur Reparatur benötigten Kosten minimiert“, erläutert Dr. Brode weiter. Dadurch erhöht sich die Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Sicherheit des rollenden Materials.
Das CargoCBM-System besteht seitens der Hardware aus einer autonom arbeitenden OnBordUnit zur Installation auf einem Güterwagen und speziell auf den Anwendungsfall zugeschnittener Sensorik.
Das System ist seit März 2012 zuverlässig im Regelbetrieb im Einsatz. Es ermöglicht im aktuellen Entwicklungsstand Funktionen wie das Erkennen von Radunrundheiten (wie beispielsweise Flachstellen), eine Überwachung des Verschleißzustandes des Radprofils, Meldung von Rangierstößen, eine Temperaturüberwachung der Radsatzlager und die Anbindung kabelloser Sensoren. „Die schwingungsbasierte Überwachung der Radsatzlager sowie ein Monitoring des Bremssohlenverschleißes sind vorgesehen“, sagt Dr. Felix Tröger, Leitung Strategische Technologieentwicklung bei HARTING.
Durch den Einsatz leistungsfähiger Hard- und Softwarte sind auch Aufgaben wie die Funktionsüberwachung der Bremse (automatische Bremsprobe) problemlos umsetzbar, wie Dr. Tröger weiter ausführt. Systeme zur Ladegutüberwachung können über eine Funkschnittstelle angebunden werden. Eine weitere Verarbeitung und Integration in übergreifende Logistiklösungen ist damit möglich.
Darüber hinaus stellt das System Informationen über die aktuelle Position des Güterwagens und dessen Laufleistung zur Verfügung. Sämtliche Informationen können über das GSM-Netz übertragen werden und stehen dem Kunden somit online zur Verfügung.
An dem eintägigen Symposium nehmen neben der HARTING Technologiegruppe die Partnerunternehmen Lenord, Bauer & Co GmbH, Eckelmann AG, PC Soft GmbH, Vattenfall Europe Mining AG, WASCOSA AG sowie die TU Berlin teil. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.