Die Stimmung in der deutschen Druckindustrie hat sich gegenüber dem Vormonat erneut verbessert. Der saisonbereinigte Index der aktuellen Geschäftslagebeurteilung legte im Juni um 2,5 Prozent zu und betrug 114,6 Zähler. Der Anstieg der letzten drei Monate deutet auf einen beginnenden Aufwärtstrend hin, der die Stimmung wieder auf das Niveau des Vorjahres hebt.
Die Entwicklung der Produktion liegt auf dem Niveau des Vormonats. Mehr als ein Drittel der Druckereien (35 %) meldet, dass mit Überstunden produziert wird. Vor drei Monaten belief sich dieser Anteil auf 31 Prozent. Weiterhin berichten die Drucker von angestiegenen Auftragsbeständen, wobei jedoch die Auslandsaufträge leicht zurückgingen. Insgesamt scheinen diese Aspekte, flankiert von der gesamtwirtschaftlich gut laufenden Konjunktur, auf die Stimmung positiv durchzuschlagen.
Die Lageeinschätzung im Verarbeitenden Gewerbe hat sich dagegen verschlechtert. Der bislang erreichte Jahreshöchststand im Vormonat konnte damit nicht gehalten werden, sodass auch wegen eingetrübten Geschäftserwartungen das Geschäftsklima weiter nachgab.
Die Geschäftserwartungen der Druckindustrie für die nächsten sechs Monate verschlechterten sich im Juni 2015 ebenfalls. Mit 93,6 Zählern liegt der saisonbereinigte Index 3,4 Prozentpunkte tiefer als im Mai und 1,4 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahresmonat. Die Skepsis wird zusätzlich von eingetrübten Aussichten des Exportgeschäfts und der negativen Entwicklung der Verkaufspreise in den kommenden drei Monaten genährt.
Der saisonbereinigte Geschäftsklimaindex der Druckindustrie – ein geometrisches Mittel der Geschäftslagebeurteilung und der Geschäftserwartungen – ging im Juni 2015 um 0,7 Prozentpunkte auf 103,6 Zähler zurück. Damit befindet er sich derzeit etwa auf dem Niveau des Vorjahres. (bvdm)