Osnabrück. Im Wettbewerb mit anderen Oberzentren und dem stark wachsenden Online-Handel behauptet sich die Stadt Osnabrück auf hohem Niveau. Attraktivität, Angebotsausstattung und Ambiente in der Osnabrücker Innenstadt werden mit der Gesamtnote 2,2 bewertet. Gegenüber dem Wert für das Jahr 2014 (2,6) stellt dies eine erfreuliche Verbesserung dar.
Das hat jetzt die Kundenstudie „Vitale Innenstadt“ des Instituts für Handelsforschung Köln (IfH) ermittelt, an der sich Osnabrück zum zweiten Mal beteiligt hat. Geschulte Interviewer der Osnabrück Marketing und Tourismus GmbH (OMT) und der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim führten dazu fast 400 Interviews.
„Unsere Innenstädte müssen sich dem wachsenden Wettbewerb in der Region und dem weltweiten Internethandel stellen. Um erfolgreich zu sein, müssen die Händler wissen, was ihre Kunden wirklich wollen. Die aktuelle Studie ist dafür ein guter Gradmesser. Sie hilft, Osnabrück in diesem Wettbewerb erfolgreich aufzustellen“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf zur Zielsetzung der Befragung.
Auch Oberbürgermeister Wolfgang Griesert bewertet die Ergebnisse positiv: „Osnabrück punktet bei den Kunden vor allem beim Einzelhandelsangebot, beim Gastronomie- und Freizeitangebot sowie bei der Lebendigkeit in der Innenstadt. Das stimmt mich optimistisch, dass auch die Umgestaltung der Hasestraße und die Haseöffnung ihr Ziel nicht verfehlen werden.“
Als „gut“ wird von den Befragten das Angebot vor allem in den Sortimenten Schuhe/Lederwaren, Uhren/Schmuck und Bekleidung beurteilt. In klassischen Bereichen wie Sauberkeit oder Grünflächen herrscht weiterhin Handlungsbedarf. Auch Erreichbarkeit und Parkmöglichkeiten schneiden im Vergleich zu 2014 schlechter ab. Rund ein Drittel der Innenstadtbesucher kommen von außerhalb der Stadtgrenze. Der Pkw (42 %) ist deutlich vor dem ÖPNV (22 %) und dem Fahrrad (21 %) das wichtigste Verkehrsmittel. Rund 80 % der Besucher halten sich mindestens ein bis zwei Stunden vor Ort auf, 35 % davon mehr als zwei Stunden. Gegenüber der Befragung im Jahr 2014 sind diese Werte stabil.
Auch im direkten Vergleich mit den zwölf teilnehmenden Städten der Größenklasse zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern behauptet die Hasestadt ihre Stellung als herausragender Handelsstandort. Petra Rosenbach, Geschäftsführerin der Osnabrück Marketing und Tourismus GmbH, skizziert die künftigen Handlungsfelder: „Die OMT kooperiert mit den Osnabrücker Servicebetrieben zum Thema Sauberkeit, diversen Fachbereichen der Stadt zum Thema Veranstaltungen und Sicherheit sowie den Werbegemeinschaften zu den Themen verkaufsoffene Sonntage und Erlebniswert. Die guten Ergebnisse sind uns steter Ansporn, Maßnahmen für weitere Verbesserungen zu entwickeln.“
Ein Drittel aller Befragten gab jedoch an, aufgrund vermehrten Online-Shoppings seltener in die Innenstadt zu fahren. Im Jahr 2014 war es noch knapp jeder fünfte Befragte (18 %). Allerdings bewerten die Projektpartner neben dem Einkauf im weltweiten Netz auch den klassischen Standortwettbewerb weiterhin als Herausforderung. Eine genaue Betrachtung der einzelnen innenstadtrelevanten Sortimente zeige, dass zurzeit häufig der intensivere Wettbewerb noch zwischen einzelnen stationären Standorten stattfinde. So wanderten Konsumenten z. B. bei Bekleidung eher in andere Städte ab als auf das Internet zurückzugreifen.
Hintergrund:
Im September 2016 sind in 121 Städten bundesweit fast 60.000 Besucher vor Ort zu ihren Bewertungen der jeweiligen Innenstadt befragt worden. Träger des Projekts ist das Institut für Handelsforschung Köln (IfH). Nach 2014 ist es die 2. Auflage dieser bundesweiten Innenstadtstudie. Im Gesamtdurchschnitt aller 121 teilnehmenden Städte bewerten die Deutschen ihre Innenstädte wie schon in der Erhebung 2014 mit der Schulnote „drei plus“ (2,7).
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