Herford. Die bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG behauptet sich 2017 gut im Markt. Der Umsatz stieg auf 226 Millionen Euro (ohne Lizenzumsätze), nach 225 Millionen Euro im Vorjahr. „Wir investieren ständig in die Zukunftsfähigkeit unserer Unternehmen und unserer Marken. So konnten wir uns 2017 wie geplant positiv entwickeln“, betonen die geschäftsführenden Gesellschafter Wolfgang und Klaus Brinkmann
Gruppe
Der Exportanteil lag 2017 bei 44 Prozent und damit leicht über dem Vorjahresniveau von 43 Prozent. Die bugatti Holding exportiert ihre Marken in über 60 Länder weltweit. Das mit Abstand wichtigste Exportland ist Italien, gefolgt von Großbritannien, Österreich und den Niederlanden. Beim Russlandgeschäft zeichnet sich eine Trendwende zum Positiven ab. Das führte im Vorordergeschäft Frühjahr/Sommer 2018 bereits zu einem Plus. Aktuell spricht alles dafür, dass sich diese Entwicklung im laufenden Jahr fortsetzen wird.
Investitionen
Die Unternehmensgruppe hat 2017 fast doppelt so viel investiert wie im Vorjahr. Die Investitionssumme belief sich auf 7,4 Millionen Euro, nach 3,8 Millionen Euro im Jahr 2016. Ein Schwerpunkt war das Zentrallager in Goslar, das ein hochmodernes Transportsystem für die Kommissionierung und kundenspezifische Auszeichnung von Hänge- und Liegeware erhalten hat. Es ist damit für die logistischen Herausforderungen von morgen gut aufgestellt. Investiert hat die Gruppe auch in die weitere Digitalisierung. In allen bugatti Stores sowie Outlets wurden ein Warenwirtschaftssystem und neue Kassenlösungen eingeführt. Außerdem unterstützt eine neue Software den kompletten Prozess der Produktentwicklung digital.
Nachfolge
Die Übergabe der Unternehmensführung an die nächste Generation erfolgt schrittweise. 2016 war das erste Geschäftsjahr, in dem Wolfgang und Klaus Brinkmann gemeinsam mit ihren Söhnen Markus und Julius Brinkmann an der Unternehmensspitze standen. 2017 hat Wolfgang Brinkmann seinem Sohn Markus die Verantwortung für das Gebiet IT/Organisation und für die Firma Pikeur übertragen. Gemeinsam verantworten sie weiterhin die Bereiche Produktion, Personal, Finanzen und Controlling. Klaus Brinkmann hat die Verantwortung für den bugatti Export an seinen Sohn Julius weitergegeben. Die Bereiche Vertrieb, Qualität, Produktmanagement sowie Marketing liegen hier in gemeinsamer Hand.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die bugatti Holding Brinkmann konnte 2017 ihre Mitarbeiterzahl erhöhen. Die Gruppe beschäftigt in Deutschland 1024 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 982). Davon sind 52 Auszubildende. Am Stammsitz in Herford arbeiten 393 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr 381).
bugatti, Herford
Die Kernmarke bugatti hat sich 2017 im Markt behauptet. Dabei hat das Label den Modernisierungskurs konsequent weitergeführt. Wachstum resultierte vor allem aus dem Bereich E-Commerce und Retail.
Stärkstes Exportland war erneut Italien, gefolgt von Frankreich und Österreich. Erfreulich entwickelten sich auch die Exporte in die Niederlande und nach Irland. In Russland zeigt sich ebenfalls ein positiver Trend. Sportsponsoring trägt zur weiteren Steigerung der Bekanntheit in ausgewählten Auslandsmärkten bei: Das Label bugatti ist seit der Saison 2017/2018 offizieller Ausstatter des österreichischen Fußball-Bundesligisten Rapid Wien sowie der finnischen Eishockey Nationalmannschaft.
bugatti setzt im Vertrieb auf eine Multi-Channel-Strategie: Die Marke ist sowohl im stationären Einzelhandel als auch online sowie im Retail in eigenen bzw. Franchisestores erhältlich. 2017 sind fünf neue Stores hinzugekommen. Im März 2018 werden zwei weitere in den Niederlanden eröffnet. Seit 2017 ist auch die bugatti Damenkollektion mit eigenen Shopflächen im Handel vertreten. 2018 sollen weitere Flächen hinzukommen. bugatti hat im Jahr 2017 seine Reichweite im Internet maßgeblich erweitert durch die Mehrsprachigkeit der Webseite sowie des Facebookauftritts. Darüber hinaus ist bugatti jetzt auch auf Instagram vertreten. Zusätzlich gibt es eine verstärkte Zusammenarbeit mit Influencern und Bloggern.
Das bugatti Lizenzgeschäft entwickelt sich weiter erfolgreich. Stärkste Lizenz waren 2017 wieder die Schuhe, die zu den führenden Marken im deutschen und europäischen Schuhmarkt zählen.
Dressler, Großostheim
Für die Bekleidungsindustrie und den Bekleidungshandel war 2017 ein schwieriges Jahr. Durch Gewinnung von Neukunden hat die Firma Dressler den Veränderungsprozess erfolgreich gemanagt. Sehr erfreulich entwickelte sich die Marke in wieder erstarkten Märkten, zum Beispiel in Osteuropa. Erfolgreich ist Eduard Dressler auch mit seinen Total-Look-Shops, die 2017 beim Umsatz und den Abverkäufen positiv abgeschnitten haben. Ein neuer Store wird im März in Kiew eröffnet. Damit steigt die Zahl der Shops und Stores auf insgesamt fünf.
Die Zusammenarbeit mit dem bekannten Jazzmusiker Till Brönner hat die Markenbekanntheit ausgebaut und das Durchschnittsalter der Kunden verjüngt. Sie wird 2018 fortgesetzt. In der Imageanalyse der Zeitschrift Textilwirtschaft1 wurde die Marke Eduard Dressler ausgezeichnet als „Top Marke Premium Men 2017“.
In diesem Jahr sind weitere Investitionen in die Marke geplant. Außerdem werden die Angebotsstrukturen flexibler gestaltet und der Service wird weiter optimiert, zum Beispiel rund um das Thema Maßkonfektion. Damit wird Eduard Dressler den schnellen Veränderungen am Markt und dem wachsenden Wunsch nach Individualisierung gerecht. Die Lizenzmarke Daks wurde zum 31.12.2017 aufgegeben.
Wilvorst, Northeim
Das Unternehmen Wilvorst in Northeim mit den Marken Wilvorst, Tziacco, atelier torino und Corpus Line kann auch für 2017 eine positive Bilanz ziehen. Der Marktführer für festliche Bekleidung konnte seine Stellung weiter ausbauen. Der Umsatz für die Marken Wilvorst und Tziacco stieg insgesamt um zwei Prozent. Die Marke atelier torino blieb gegenüber dem Vorjahr stabil. Die Modernisierung der Marke und die semifestliche Kapselkollektion ‚atelier torino Gala‘ sind am Markt gut angekommen, die Marke konnte dadurch Neukunden gewinnen.
Für die Maßkollektion Corpus Line wurde das B2B-Visualisierungstool, mit dem sich individuelle Maßbekleidung am Bildschirm konfigurieren lässt, weiter optimiert. Außerdem bietet die Kollektion jetzt noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Wilvorst produziert an seinem Standort in Northeim täglich 200 Anzüge. Die deutsche Produktion, ergänzt durch internationale Produktion in Südeuropa, garantiert hohe Qualität, Flexibilität und Zuverlässigkeit.
Pikeur, Werther
Das Unternehmen Pikeur Reitmoden aus Werther/Westfalen mit den Marken Pikeur und Eskadron hat seinen Rekord von 2016 nochmals übertroffen: Es konnte 2017 das umsatzstärkste Jahr in der Firmengeschichte verzeichnen. Im Bereich Reitbekleidung konnten die Umsätze auf hohem Niveau gehalten werden, im Bereich Pferdeausstattung der Marke Eskadron wurde ein zweistelliges Plus erzielt. Der Exportanteil erreichte 2017 mit 47 Prozent (Vorjahr 48 Prozent) wieder ein sehr hohes Niveau. Stärkste Länder waren Großbritannien, Benelux, Schweden, die Schweiz und Österreich. Hauptumsatzträger waren in der Bekleidung die Bereiche Reithosen und -sakkos. Sie werden teilweise noch im niedersächsischen Uchte und in Herford gefertigt.
Zur Stärkung der Marke Pikeur wurde im Januar letzten Jahres mit dem Deutschen Olympiade Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf ein umfangreicher Ausstattervertrag bis ins Jahr 2024 abgeschlossen, der neben den Disziplinen Springen, Fahren auch neu Dressur, Para-Dressur und Vielseitigkeit einschließt. Alle Kadermitglieder und Championatsteilnehmer für Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympische Spiele werden mit hochwertiger Reitbekleidung ausgestattet. Es handelt sich um das größte Sportsponsoring in der Geschichte des Unternehmens aus Werther/Westfalen.
2018 wird Pikeur am Firmensitz in Werther in den Bau eines neuen Logistikzentrums investieren. Die Vorbereitungen laufen. Mit dem Baubeginn wird noch in der ersten Hälfte dieses Jahres gerechnet.
Ausblick
Die bugatti Holding hat 2017 stark in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, die Modernisierung der Marken und in aufmerksamkeitsstarke Marketingaktivitäten investiert. „Der Start in das laufende Jahr stimmt optimistisch. Wir werden unsere Multi-Channel-Fähigkeit weiter vorantreiben, das wird sich auszahlen“, erklärten die geschäftsführenden Gesellschafter Wolfgang und Klaus Brinkmann.