München (dapd). Der Autohersteller BMW blickt nach dem Rekordjahr 2012 vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Der Absatz soll im laufenden Geschäftsjahr zwar erneut auf eine neue Bestmarke steigen, wie der Vorstandsvorsitzende Norbert Reithofer am Dienstag in München sagte. Beim Vorsteuergewinn geht der Konzernchef jedoch nur von einer Größenordnung wie im vergangenen Jahr aus, als BMW auf 7,8 Millionen Euro kam. Grund seien hohe Investitionen in neue Technologien und Modelle, mit denen sich der DAX-Konzern im schwierigen Automarkt behaupten will. BMW legte vor allem dank des weiterhin hohen Wachstums in den großen Märkten wie China und den USA trotz eines rückläufigen Absatzes in Europa weiter zu. Produktionsvorstand Frank-Peter Arndt sagte, alle Werke seien auch in diesem Jahr mit 120 Prozent ausgelastet und führen Sonderschichten. Bis Ende 2014 will BMW 25 neue Modelle herausbringen, zehn davon ohne Vorgänger. In diesem Jahr sind elf neue Modelle geplant. Darunter wird das neue Elektroauto i3 sein, das Ende des Jahres auf den Markt kommen soll. BMW setzt langfristig auf Elektrofahrzeuge Vor Beginn der Serienproduktion der Elektrofahrzeuge mahnte Reithofer zu Geduld. BMW betrete „Neuland“. Die Jahre 2013 bis 2016 werden „herausfordernd“ sein, wie der Konzernchef ankündigte. Er forderte Steuererleichterungen, um die Kaufanreize zu erhöhen. Ab 2017 müsste sich die neue Technologie dann selbst tragen. BMW will trotz der Skepsis anderer Hersteller an seinen Plänen für die Elektromobilität festhalten. Der Konzern brauche diese emissionsfreien Fahrzeuge, um die Abgase der gesamten Flotte weiter zu senken und so die Anforderungen der Europäischen Union bis 2020 zu erreichen, sagte Reithofer. Außerdem seien für den i3 bereits einige Hundert Vorbestellungen eingegangen. BMW setzt laut Vertriebsvorstand Ian Robertson vor allem im Stadtverkehr, wo die Reichweite von rund 130 Kilometern ausreiche, auf die Elektroautos. Mit Plug-in-Hybridfahrzeugen, die Elektroantrieb mit Verbrennungsmotoren kombinieren, will BMW in Zukunft auch Autos für deutlich längere Distanzen anbieten. Im vergangenen Jahr verkaufte der Konzern 1,845 Millionen Autos seiner Marken BMW, Mini und Rolls-Royce und damit knapp ein Neuntel mehr als 2011. Damit war der DAX-Konzern erfolgreicher als die anderen Premiumhersteller Audi und Mercedes-Benz. Der Umsatz stieg um zwölf Prozent auf 76,8 Milliarden Euro. Zugleich markierte der Nettogewinn mit einem Plus von 4,4 Prozent auf gut 5,1 Milliarden Euro einen neuen Bestwert. Vorstandsgehälter steigen deutlich Der achtköpfige BMW-Vorstand verdiente mit insgesamt 31,4 Millionen Euro vier Millionen Euro mehr als 2011. Reithofers Jahresgehalt stieg gegenüber dem Vorjahr um rund eine halbe Million auf 6,6 Millionen Euro. Damit liegt er deutlich hinter VW-Vorstandschef Martin Winterkorn, der auf rund 14,5 Millionen Euro kommt. Auch Daimler-Chef Dieter Zetsche verdiente mit 8,2 Millionen Euro mehr als Reithofer. Die Mitarbeiter des Autoherstellers bekommen für 2012 im Schnitt eine Bonuszahlung von knapp 9.000 Euro. Bei einem Facharbeiter sind es 7.630 Euro. Das entspricht rund zweieinhalb Monatsgehältern. Im Vorjahr waren es 20 Euro mehr. Die BMW-Aktie gehörte zu Gewinnern im DAX. Bis 13.00 Uhr lag sie 0,7 Prozent im Plus bei 70,69 Euro. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
BMW gibt sich nach Rekordjahr zurückhaltend
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Peer-Michael Preß
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