Beckum. Mit einem Festakt wurde die neue Produktionshalle für den Schaltanlagenbau der Blumenbecker Gruppe am 19. September 2014 in Beckum offiziell eingeweiht. Als Ehrengast war die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft anwesend, die gemeinsam mit Mehrheitsgesellschafterin Astrid Blumenbecker die Eröffnung vornahm.
Am 20. Dezember 2013 war der Startschuss für den Bau der Halle gefallen, die jetzt, nach exakt neun Monaten, in Betrieb genommen wurde. Es handelt sich um die größte Einzelinvestition in der Geschichte der Blumenbecker Gruppe. Allein für die Produktion und Logistik sind rund 8.000 Quadratmeter Fläche entstanden – das übersteigt die Größe eines Fußballfelds.
Die Eröffnungszeremonie begann um 12:30 Uhr mit einem Sektempfang für geladene Gäste und die Führungskräfte der Blumenbecker Gruppe im Versandbereich der neuen Halle, wo auch die Bühne aufgebaut war. Der größte Teil des riesigen Raums war mit einem Tuch à la Christo verhüllt.
Es folgte ein unterhaltsamer Auftritt des ‚Entertrainers‘ Alexander Munke, der sich mit viel Humor des Themas Mitarbeitermotivation annahm und dabei viele Lacher erhielt.
Um 14:30 Uhr stießen dann die Mitarbeiter und ihre Familien dazu. Während ein Pianist auf der Bühne Livemusik spielte, kam vor der Halle die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft an und wurde von Astrid Blumenbecker und Gruppengeschäftsführer Dr. Wolfgang Fink begrüßt.
In seiner kurzen Ansprache vor nun rund 800 Zuhörern bezeichnete Dr. Fink den Neubau als einen Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Da sowohl Finanzierung als auch Projektleitung hier Chefinnen-Sache gewesen sei, halte er es für angemessen, dass sich dies auch im Namen des neuen Gebäudes niederschlage: Astrid-Blumenbecker-Halle. Als Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag überreichte Dr. Fink anschließend im Namen aller Beschäftigten ein Modell der neuen Fertigungshalle an Astrid Blumenbecker.
Anschließend übernahm Frau Kraft das Mikrofon. „Manchmal muss man in die Ferne reisen, um das Gute im eigenen Land zu finden“, begann sie ihre kurze Ansprache. Sie habe 2013 in Katowice erstmals Blumenbecker kennengelernt und war beeindruckt von dem Unternehmen und seinem Engagement dort. „Damals war ich gespannt, ob das Unternehmen in seiner Heimat in Nordrhein-Westfalen genau so engagiert ist.“ Und jetzt wisse sie: Das sei so. „Ich finde, diese Investition ist ein starkes Bekenntnis zum Standort Beckum und zum Münsterland, wo Westfalens unternehmerisches Herz schlägt“, so Kraft.
„Der Mittelstand ist das Rückgrat unseres Wirtschaftslebens“, betonte die Ministerpräsidentin. Das seien fast alles Familienunternehmen, die auch mit Abstand die meisten Arbeitsplätze schaffen würden. Das sei vorbildlich. Mittelständische Familienunternehmen schauten eben nicht nur auf die nächsten Quartalszahlen, sondern sie würden über das Jahr hinaus langfristig denken und wüssten, dass Mitarbeiter ihre wichtigste Grundlage seien. „Deshalb freue ich mich ganz besonders darüber, dass Sie hier in diesem Unternehmen genau in dieser Tradition so viele junge Menschen ausbilden, Praktikumsplätze zur Verfügung stellen und sichere Arbeitsplätze. Dafür bin ich heute gekommen, um Ihnen dafür herzlichen Dank zu sagen. Das ist vorbildlich.“
Entscheidend sei, so Kraft, eine gute Zukunft für den jungen Nachwuchs zu erreichen. Dafür sei Ausbildung der Schlüssel. „Auch in diesem Bereich sind Sie bei Blumenbecker vorbildlich unterwegs, die nächste Generation wird es Ihnen danken“, so Kraft. Das gelte übrigens auch für das Thema Frauen. Darüber zu sprechen, könne sie sich sparen, da sie gesehen habe, dass Frauen bei Blumenbecker in vier Unternehmen Führungspositionen einnehmen würden.
Kraft beschloss ihre mit viel Beifall bedachte Rede mit den Worten: „Sie stellen sich dem globalen Wettbewerb und gestalten technologischen Wandel mit, und bei aller Flexibilität sind Sie Ihrer Heimat treu geblieben. Dafür bedanke ich mich. Ich hoffe, dass in dieser Halle viel Gutes produziert werden wird.“
Besonders erfreut über den Neubau zeigte sich Harald Golombek, Geschäftsführer der Blumenbecker Automatisierungstechnik GmbH, der in seiner Ansprache die Geschichte der Automatisierungstechnik skizzierte und die Wachstumsstrategie erläuterte. „Mit der neuen Halle haben wir eine gute Grundlage zur weiteren Expansion unseres Geschäfts“, betonte Golombek. Die Möglichkeit zu weiterem Wachstum sei aber auch ein klares Signal, wandte er sich direkt an seine Mitarbeiter: „Sie sind hier bei einem vorwärtsstrebenden Unternehmen beschäftigt, das Ihnen eine moderne Arbeitsumgebung mit großen Wachstumschancen bietet. Wir brauchen Sie und Ihre Antworten für die weitere erfolgreiche Entwicklung unseres Geschäfts.“
Mehrheitsgesellschafterin Astrid Blumenbecker hatte den Neubau zur Chefsache gemacht. Regelmäßig war sie bei den Treffen mit Architekten und dem Projektteam sowie bei internen Besprechungen dabei. In ihrer Ansprache bedankte sie sich bei allen am Projekt Beteiligten. Sie betonte das gute und unkomplizierte Verhältnis zur Stadt Beckum und bedankte sich für das unbürokratische Genehmigungsverfahren. Der Neubau sei auch ein Beleg für die Verbundenheit des Unternehmens mit dem Standort Beckum. Durch die neue Schaltanlagenproduktion würden weitere Arbeitsplätze entstehen und der Wirtschaftsstandort Beckum gestärkt.
Blumenbecker verwies darauf, dass in diesem Jahr auch an anderen Standorten die Betriebsräume durch Umzüge oder Um- oder Ausbauten optimiert worden seien, unter anderem im chinesischen Tianjing, in Prag, Hamburg und Iserlohn. Und weitere Standorte würden folgen.
Um 15:30 Uhr war es dann endlich so weit: Hannelore Kraft und Astrid Blumenbecker gaben die neue Halle mit dem ‚Gashebel‘ eines Flugzeugs frei – sozusagen als symbolischer Start in eine erfolgreiche Zukunft. Nach einer kurzen Multimediashow zur Entstehung der Halle fiel der gewaltige Vorhang, der den größten Teil der Halle bis dahin vor den Blicken verborgen hatte, und die neuen Räume wurden in einer eindrucksvollen Lightshow dem Publikum vorgestellt.
Bevor sie mit der Ministerpräsidentin und Dr. Fink zu einer kurzen Hallenführung aufbrach, gab Astrid Blumenbecker den Startschuss für das Mitarbeiter-Grillfest. Die Mitarbeiter staunten nicht schlecht, als kurz darauf auch Hannelore Kraft unter ihnen auftauchte und sich hier und da auf einen kleinen Plausch einließ.