Gestern fand das 15. krz Forum in Lemgo statt. Das Kommunale Rechenzentrum Minden-Ravensberg / Lippe (krz) hatte Kunden, Anwender und Partner eingeladen, sich über seine neuesten Angebote für die kommunale IT zu informieren. Mit über 500 Gästen sah die Leistungsschau einen neuen Besucherrekord.
Unter ihnen zahlreiche Hauptverwaltungsbeamte aus den Kreisen Herford, Lippe und Minden-Lübbecke wie Bürgermeister Rainer Heller (Stadt Detmold und krz-Gremienvorsitzender) und Bürgermeister Rüdiger Meier (Gemeinde Kirchlengern und stellv. krz-Gremienvorsitzender). Hoher Gast aus Düsseldorf war der stellvertretende CIO des Landes NRW, Klaus Raststätter.
Unter den Besuchern konnten auch die Geschäftsführer befreundeter kommunaler Rechenzentren wie Bernd Kürpick (GKD Paderborn), Thomas Neukirch (civitec) und Bernd Möller (Itebo) begrüßt werden. Ebenfalls in Lemgo mit dabei zahlreiche Software-Hersteller, vertreten durch die jeweiligen Unternehmensleitungen: Advantic GmbH mit Geschäftsführerin Karin Wiese-Dohse, oder Jelto Buurman, Geschäftsführer norBIT GmbH. Mit Stephan Käfer, dem Regionalleiter Regionalleiter Mitte & West der T-Systems International GmbH, fand gleichfalls ein intensiver Dialog statt.
Unter dem Motto „That’s IT“ konnte das Forum seinen Kunden die Highlights „Einführung Neues Finanzwesen“, digitale Aktenlösungen und das moderne Bürgerservice-Portal präsentieren. Mit dem mobilen Bürgerkoffer der Bundesdruckerei, einer Führung im Druck- und Kuvertierzentrum oder einem Blick ins Innere eines PCs bei „Schrauben locker“ mit den krz-Azubis bot es seinen Gästen auch handfeste IT-Erfahrungen.
Besonderen Anklang fand das FabLab Paderborn, das mit seinen 3D-Druckern und Drohnen „IT zum Erleben“ präsentierte und umfassend über alle Aspekte dieser neuen Technologien referierte. Über den „First Person View“ bei einem Copter-Flug mit Kamera konnten die Gäste uralte Sehnsüchte vom Fliegen quasi Wirklichkeit werden lassen. Eröffnet wurde das Forum durch den Verbandsvorsteher, Bürgermeister Dieter Blume aus Petershagen. Er betonte, wie wichtig das Miteinander zwischen Kommunen und IT-Dienstleister, aber auch zwischen den Verwaltungen ist und warb für eine gemeinsame Infrastruktur: „Zusammen geht es besser – im täglichen Geschäft, aber vor allem auch bei Störfällen, Krankheit von Mitarbeitern oder im Notfall.“ Das krz sei dabei ein besonders wichtiger Faktor: „Das Haus ist funktionierende Interkommunale Zusammenarbeit – IT verbindet ja buchstäblich.“
krz-Geschäftsführer Reinhold Harnisch nahm in seiner Begrüßung das Stichwort der interkommunalen Zusammenarbeit in OWL und darüber hinaus auf. Er zeigte die aktuellen Herausforderungen auf: „Es bleibt viel zu tun. Wir müssen es aber auch anpacken! Und zwar zusammen!“ forderte er.
Beim anschließenden Führungskräfteforum, welches von stellvertretendem krz-Geschäftsführer Wolfgang Scherer moderiert wurde, hob Dr. Stefan Ostrau vom Kreis Lippe in seinem Vortrag zum Breitbandausbau die Bedeutung der Kooperation von Kreis und Gemeinden hervor. Er beleuchtete die Besonderheiten der Region ebenso wie die Notwendigkeit für alle Beteiligten, an einem Strang zu ziehen: „Zur flächendeckenden Breitbandversorgung benötigen wir leistungsfähige Datenautobahnen. Diese Backbones brauchen auch die Verwaltungen für ihre eigenen Netze – hier kann das krz eine wichtige Rolle übernehmen.“
Dezernent Konstantin Plümer von der Bezirksregierung Detmold schloss sich dem an und erläuterte die Maßnahmen seiner Behörde, den Breitbandausbau in OWL zu fördern: „Die vielfältigen Fördermöglichkeiten von Bund und Land sinnvoll zu koordinieren und die Mittel zielgerichtet vor Ort einzurichten, ist uns in den vergangenen Jahren als Bezirksregierung gut gelungen. Es gibt Kombinationsmöglichkeiten, die ungeahnte Unterstützung ermöglichen. Aber hier gilt: Lassen sie sich vor Antragsstellung beraten.“
Große Datenmengen und die dafür benötigte technische Infrastruktur waren auch ein Thema, das Armin Merle von der ekom21 in seinem provokativ betitelten Vortrag „Wer hat Angst vor der bösen Cloud? … Niemand?“ behandelte. „Dank der kommunalen Rechenzentren arbeiten die Verwaltungen schon seit Jahrzehnten in einer sicheren ,Private Cloud‘“. Nun gelte es, die kommunale Cloud-Zukunft unter Einbeziehung der Fachexpertise der kommunalen IT-Dienstleister, die sie schon heute mit ihrem Backbone als Rückgrat-Funktion wahrnehmen, weiter zu gestalten.