Hüllhorst/Bremen. Mit BEST PLACE TO LEARN® ist vor wenigen Tagen Deutschlands erstes Gütesiegel für die betriebliche Ausbildung offiziell an den Start gegangen. Das Gütesiegel soll dabei unterstützen, die berufliche Ausbildung junger Menschen stetig zu verbessern und zugleich die Attraktivität der Ausbildungsbetriebe zu erhöhen. Initiatoren sind die AUBI-plus GmbH, Deutschlands führender Nachwuchsrecruiter, und KIBO Kommunikation, ein Expertennetzwerk für Employer Branding und Personalmarketing.
Als längst überfällige und innovative Antwort auf den Wandel des Ausbildungsmarktes sieht KIBO-Inhaber Dieter Sicking die Einführung des Gütesiegels. „Wir wissen, dass demografie-bedingt die Zahl der Schulabgänger in den nächsten Jahren rapide sinken wird. Immer mehr Jugendliche entscheiden sich zudem heute für ein Studium. Die klassische betriebliche Ausbildung ist bei den guten Schülern nicht mehr so gefragt“, so Sicking. Gleichzeitig passten die schwächeren Bewerber immer weniger zu den gestiegenen Anforderungen der Betriebe. Hierauf müsse das Duale System mit einer Qualitätsoffensive reagieren. Einerseits, um wieder an Attraktivität bei den leistungsstarken Schulabgängern zu gewinnen und andererseits, um konzeptionelle Antworten auf die veränderte Bewerberlage zu geben.
„Mit dem entwickelten Zertifizierungsverfahren wird den Ausbildungsbetrieben ein pragmatisches und hilfreiches Instrument zur Verfügung gestellt, um ihre Ausbildungs-qualität gezielt zu analysieren und zu verbessern“, betont AUBI-plus-Chef Heiko Köstring. Das Verfahren unterstützt die Unternehmen dabei, wichtige konzeptionelle Weichen für die betriebliche Ausbildungspraxis zu stellen. Zugleich erhielten die Betriebe mit dem Gütesiegel ein überaus attraktives und schlagkräftiges Personalmarketinginstrument, im Wettbewerb um die besten Kräfte.
Zu den ersten zertifizierten Unternehmen gehören das ostwestfälische Technologieunternehmen HARTING, das Schienengüterverkehrsunternehmen KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein sowie der norddeutsche Industriedienstleister Barghorn.
Nach eineinhalbjähriger Entwicklungsphase des Qualitätsmodells erfolgte im vergangenen Jahr eine breit angelegte Marktbefragung zur Relevanz und Akzeptanz eines Gütesiegels für die betriebliche Ausbildung. Zugleich wurde das entwickelte Qualitätsmodell von ausgewählten Unternehmen auf Praxistauglichkeit evaluiert. Parallel wurden Interviews mit Berufsbildungsexperten geführt, um die wissenschaftliche Fundierung des Qualitätsmodells zu gewährleisten.