Berlin (dapd). Die Exporte haben im ersten Halbjahr 2012 die Wirtschaft in Deutschland gestützt. Von der Binnennachfrage gingen jedoch keine Wachstumsimpulse mehr aus, wie aus dem am Montag in Berlin vorgelegten Konjunkturreport des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) hervorgeht. „Die deutsche Wirtschaft wächst in diesem Jahr trotz schwierigen Umfelds, und die exportstarke Industrie treibt das Wachstum“, erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. „Ob wir in diesem Jahr noch ein Prozent Wachstum erreichen, wird entscheidend davon abhängen, wie das vierte Quartal verläuft.“ Der Wachstumsbeitrag der Exportindustrie zum Bruttoinlandsprodukt betrug laut BDI im ersten Quartal 0,7 Prozent, im zweiten waren es noch 0,3 Prozent. Dank stark gestiegener Exporte in Länder außerhalb der Eurozone habe sich die deutsche Wirtschaft der schwachen konjunkturellen Entwicklung im Euroraum entziehen können. Für gefährlich hält Kerber jedoch die derzeitige Investitionsschwäche. Er warf der Bundesregierung vor, zu wenig für bessere Investitionsbedingungen im Industrieland Deutschland zu unternehmen. „Vielmehr bringt sie durch offene Fragen in der Energiepolitik zusätzliche Unsicherheit in das Investitionskalkül der Unternehmen“, sagte Kerber. Laut BDI brachen die Bruttoinvestitionen im zweiten Quartal um 1,8 Prozent im Vergleich zum ersten Vierteljahr 2012 ein. Unter Verweis auf die auf Rekordhöhe gestiegenen Steuereinnahmen warnte Kerber davor, dass der Staat den Verbrauchern zunehmend Kaufkraft entziehe. Dies geschehe sowohl durch die sogenannte kalte Steuerprogression als auch durch die von der Energiewende getriebenen Strompreiserhöhungen. Die kalte Progression macht geringe Lohnerhöhungen durch einen Anstieg des Steuertarifs wieder zunichte. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
BDI: Exporte helfen beim Wachstum
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Peer-Michael Preß
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