Düsseldorf. In einem herausfordernden Marktumfeld konnte das Bankhaus Lampe das Geschäftsjahr 2018 mit einem Konzernbilanzgewinn von 14,9 Mio. Euro und somit mit einem stabilen Ergebnis auf Vorjahresniveau abschließen (2017: 15,0 Mio. Euro). Die Kernkapitalquote wurde entsprechend der langfristigen Zielsetzung in den vergangenen Jahren erhöht. Für das Geschäftsjahr 2018 liegt diese mit 15,46 Prozent (2017: 14,55 Prozent) weiterhin deutlich über den aufsichtsrechtlichen Anforderungen.
Das verwaltete Vermögen beträgt 19,1 Mrd. Euro (2017: 22,4 Mrd. Euro). Dieser Rückgang begründet sich vorrangig durch die Negativentwicklungen an den Kapitalmärkten – insbesondere zum Jahresende hin. Die Eigenkapitalrentabilität beträgt 4,9 Prozent und liegt damit leicht unter dem Vorjahresniveau (2017: 5,1 Prozent). Die Cost-Income-Ratio konnte im Vergleich zum Vorjahr – wie prognostiziert – auf 92 Prozent verbessert werden (2017: 101,8 Prozent).
Bankhaus Lampe – Strategische Weiterentwicklung nach Führungswechsel
Nach dem Führungswechsel im Kreis der persönlich haftenden Gesellschafter im vergangenen Jahr hat das Bankhaus Lampe einen Strategie-prozess durchlaufen. „Wir erweitern unser Leistungsspektrum, insbesondere im Wealth und Asset Management, stärken unseren Vertrieb und setzen ein selbst auferlegtes Effizienzprogramm um. Ziel ist es, die Bank zukunftsorientiert auszurichten“, sagt Klemens Breuer, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter des Bankhaus Lampe.
Die strategische Weiterentwicklung umfasst konkrete Maßnahmen:
• Die Ergänzung des Leistungsspektrums im liquiden Asset Management um das einzeltitelbasierte Vermögensverwaltungskonzept Lampe Select
• Die Bündelung von Produktkompetenz im liquiden Asset Management in der Tochtergesellschaft Lampe Asset Management
• Der Ausbau des illiquiden Asset Managements durch eigene Produkte für Immobilien, Minderheitsbeteiligungen an mittelständischen Unternehmen und Venture Capital
• Die Stärkung des institutionellen Vertriebs im liquiden und illiquiden Asset Management
• Die kundenorientierte Verbesserung von Prozessen
Wir arbeiten konsequent an der Weiterentwicklung unseres Leistungsangebots – und das immer im Sinne unserer Kunden. Aufgrund unseres umfassenden Spektrums und unserer Expertise sind wir für unsere Kunden der Trusted Advisor bei Finanzierungen, bei der Vermögensanlage und in der strategischen Beratung. Dabei ist es unser Bestreben, in jeglicher Situation die bestmögliche Lösung entsprechend den individuellen Kundenanforderungen zu finden“, so Klemens Breuer abschließend.
Erläuterungen zur Vermögens- und Finanzlage
Die Konzernbilanzsumme der Bankhaus Lampe Gruppe lag am 31. Dezember 2018 stichtagsbedingt mit 2.938 Mio. € unter der des Vorjahrs in Höhe von 3.104 Mio. € und ist weiterhin geprägt von den hohen Kundeneinlagen in Höhe von 2.077 Mio. € (Vorjahr 2.254 Mio. €). Mit einem Anteil an der Bilanzsumme in Höhe von 71 % (Vorjahr 73 %) sind die Kundeneinlagen die wichtigste Refinanzierungsquelle und gehen weit über das Kreditgeschäft der Bank hinaus. Dies verdeutlicht die Solidität der Bilanzstruktur.
Die Forderungen an Kreditinstitute sind im Berichtsjahr um 67 Mio. € auf 242 Mio. € gestiegen. Dieses ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Wertpapierpensionsgeschäfte (+66 Mio. €) und Termingeldanlagen (+13 Mio. €) zurückzuführen. Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2018 werden Forderungen an Kunden in Höhe von 1.530 Mio. € ausgewiesen, ein Zuwachs von 5,1 % gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen mit +87 Mio. € aus Bauzwischenfinanzierungen. Das Kreditvolumen weist eine Größenordnung auf, die einerseits eine hinreichende Risikostreuung erlaubt, aber andererseits auch der Risikotragfähigkeit einer Privatbank angemessen ist.
Die Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere sind von 327 Mio. € auf 307 Mio. € gesunken. Es dominieren Papiere anderer Emittenten (92 %).
Der Handelsbestand betrug am Bilanzstichtag 433 Mio. € (Vorjahr 613 Mio. €) und beinhaltet im Wesentlichen Anleihen und Aktien.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind stichtagsbedingt von 229 Mio. € auf 331 Mio. € gestiegen, was im Wesentlichen aus gestiegenen Wertpapierpensionsgeschäften (+141 Mio. €) resultiert.
Im Berichtsjahr wurden dem Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB i. V. m. § 340e Abs. 4 HGB 0,2 Mio. € zugeführt. Danach wies der Fonds für allgemeine Bankrisiken zum Jahresende einen Betrag von 57,4 Mio. € aus.
Im Geschäftsjahr 2018 verfügte die Bankhaus Lampe Gruppe durchgängig über eine komfortable Liquiditätssituation. Zum 31. Dezember 2018 belief sich die Liquiditätskennziffer LCR (Liquidity Coverage Ratio) auf 174,73 und lag damit deutlich über der aufsichtsrechtlichen Mindestquote.
Das bilanzielle Eigenkapital belief sich vor Feststellung des Bilanzgewinns zum 31. Dezember 2018 auf 301 Mio. € und damit auf 10,2 % der Bilanzsumme (Vorjahr 9,4 %). Die Eigenkapitalrentabilität lag damit bei 4,9 % (Vorjahr 5,1 %) und konnte damit noch nicht, wie im Konzernlagebericht 2017 prognostiziert, moderat gesteigert werden. Die Kapitalrendite, als Quotient aus Konzernjahresüberschuss und Konzernbilanzsumme beträgt 0,5 % (Vorjahr 0,5 %).
Die unwiderruflichen Kreditzusagen betrugen zum Bilanzstichtag 62 Mio. € (Vorjahr 133 Mio. €).
Erläuterungen zur Ertragslage
Das Geschäftsjahr 2018 konnte mit einem Konzernjahresüberschuss von 15,2 Mio. € (Vorjahr 15,5 Mio. €) abgeschlossen werden. Der Jahresüberschuss 2017 der Bankhaus Lampe KG in Höhe von 15,0 Mio. € wurde in Höhe von 7,0 Mio. € ausgeschüttet. Bereits im Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2017 wurde darauf hingewiesen, dass in Summe ein Konzernjahresüberschuss auf dem Niveau des Vorjahres zu erwarten ist, was entsprechend auch eingetreten ist. Der Konzernbilanzgewinn beträgt 14,9 Mio. € (Vorjahr 15,0 Mio. €).
Der Provisionsüberschuss war im Geschäftsjahr 2018 im Wesentlichen aufgrund eines schwierigen Marktumfelds rückläufig. Der durch das Wertpapiergeschäft dominierte Provisionsüberschuss lag bei 78,1 Mio. € (Vorjahr 90,2 Mio. €) und damit unterhalb der Erwartung.
Der Zinsüberschuss als Saldo der Zinserträge und Zinsaufwendungen – einschließlich der laufenden Erträge aus Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren sowie aus Beteiligungen sowie aus Anteilen an verbundenen Unternehmen hat sich wie erwartet leicht reduziert. Unter Berücksichtigung einer Ausweisänderung in Höhe der Zinserträge aus festverzinslichen Wertpapieren des Handelsbestandes, welche ab 2018 im Handelsergebnis ausgewiesen werden, ist der Zinsüberschuss von 46,8 Mio. auf 37,5 Mio Euro gesunken. Bei entsprechender Anpassung der Vorjahreswerte wäre der Zinsüberschuss aufgrund der höheren Durchschnittswerte um 3,2 Mio. € gestiegen.
Das Verhältnis des Provisionsüberschusses zum laufenden Zinsüberschuss ohne Erträge aus Beteiligungen lag für das Geschäftsjahr 2018 bei 70 zu 30 (Vorjahr 69 zu 31). Dieses Verhältnis unterstreicht die Bedeutung des Provisionsgeschäfts für die Bankhaus Lampe Gruppe und bestätigt die Fokussierung auf das Provisionsergebnis.
Das Nettoergebnis des Handelsbestands sank um 1,7 Mio. € auf 1,0 Mio. €, leistete jedoch trotzdem entsprechend den prognostizierten Erwartungen einen positiven Ergebnisbeitrag. Wie im Vorjahr wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die gesetzlich vorgeschriebenen Reserven nach § 340g HGB i. V. m. § 340e Abs. 4 HGB aus dem Nettoertrag aus Handelsgeschäften dotiert, die künftig als zusätzliche Risikodeckungsmasse zur Verfügung stehen.
Zum 31. Dezember 2018 wurde ein positives Bewertungsergebnis aus dem Kredit- und Wertpapiergeschäft in Höhe von 8,7 Mio. € (Vorjahr 10,8 Mio. €) ausgewiesen. Darin enthalten ist ein Bewertungsergebnis aus dem Kreditgeschäft in Höhe von 11,1 Mio. € (Vorjahr 11,9 Mio. €), das sich aus Nettoauflösungen von Einzelwertberichtigungen, Rückstellungen, Abschreibungen, Vorsorgereserven nach § 340f HGB und Veränderungen bei Pauschalwertberichtigungen zusammensetzt. Allen erkennbaren Risiken wurde durch ausreichende Bildung von Wertberichtigungen und Rückstellungen Rechnung getragen.
Das Bewertungsergebnis aus Wertpapieren der Liquiditätsreserve wies zum 31. Dezember 2018 per Saldo einen Aufwand in Höhe von -2,4 Mio. € (Vorjahr -1,1 Mio. €) aus.
Das Bewertungsergebnis aus Beteiligungen als Saldo der Posten „Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere“ sowie „Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere“ belief sich auf 0,9 Mio. € (Vorjahr 12,4 Mio. €).
Die Personal- und Sachaufwendungen inklusive der Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen (Verwaltungsaufwendungen) sind im Geschäftsjahr 2018 entsprechend unserer Prognose von 156,9 Mio. € auf 146,1 Mio. € und damit um 6,9 % gesunken. Dies ist im Wesentlichen auf gesunkene Personalaufwendungen in Höhe von 84,5 Mio. € (im Vorjahr 88,7 Mio. €) zurückzuführen, einhergehend mit gesunkenen anderen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 58,0 Mio. € (Vorjahr 61,8 Mio. €).
Die Cost-Income-Ratio zeigt die Verwaltungsaufwendungen in Relation zu der Summe aus Zinsüberschuss, laufenden Erträgen, Provisionsüberschuss, Nettoergebnis des Handelsbestands und dem sonstigen betrieblichen Ergebnis und lag zum 31. Dezember 2018 bei 92,0 % gegenüber 101,8 % im Vorjahr und konnte wie prognostiziert gesenkt werden. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus deutlich gesunkenen Verwaltungsaufwendungen.
Das sonstige Ergebnis ist im Geschäftsjahr 2018 um 19,2 Mio. € auf 33,5 Mio. € gestiegen. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind vor allem aufgrund der Auflösung von Rückstellungen auf 37,9 Mio. € (Vorjahr 24,7 Mio. €) gestiegen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 4,4 Mio. € (Vorjahr 10,4 Mio. €) sind gegenüber dem Vorjahr gefallen.
Der Steuerertrag lag aufgrund eines aperiodischen Ertrags bei 1,9 Mio. € (Vorjahr Steueraufwand 4,8 Mio. €).
Zum 31. Dezember 2018 waren insgesamt 612 aktive Mitarbeiter (Vorjahr 626) in der Bankhaus Lampe KG beschäftigt. Hinzu kamen 34 passive Mitarbeiter in Altersteilzeit, Freistellung oder Elternzeit. Die Fluktuationsquote, also das Verhältnis der Personalabgänge zur Gesamtzahl der Mitarbeiter im Mittel, erhöhte sich auf 11,6 % (Vorjahr 8,6 %) und lag damit über dem vom Bankenverband zuletzt erhobenen Durchschnittswert der Branche von 7,1 %. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit lag bei 11,7 Jahren und damit auf dem Vorjahresniveau (11,3 Jahre).
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