Oberpfaffenhofen/Wolfsburg (dapd). Autohersteller und Automobilzulieferer wappnen sich offenbar für einen möglichen Konjunktureinbruch. So hat der Volkswagen-Konzern seine Zulieferer laut einem Bericht der „Automobilwoche“ bereits vor möglichen Produktionskürzungen gewarnt. Die Unternehmensleitungen der VW-Partner seien mündlich darauf hingewiesen worden, dass die Produktion des Konzerns im Herbst um etwa zehn Prozent sinken könnte, berichtet die Branchenzeitung. Ein VW-Sprecher sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd am Sonntag, dieses Szenario sei „spekulativ und sachlich nicht korrekt“. Obwohl die Situation in einigen Regionen angespannt sei und auch bleibe, sei der Konzern „weiterhin erfolgreich unterwegs“. Auch wenn es Schwierigkeiten auf den südeuropäischen Märkten gebe, könne dies derzeit durch andere Märkte wie die USA, Russland oder China „mehr als ausgeglichen“ werden, betonte der Sprecher. Die Automobilbranche ist derzeit zweigeteilt Die Lage der Autoindustrie ist derzeit zwiegespalten: Während Hersteller wie Opel oder Fiat, die vom europäischen Markt abhängig sind, massiv unter der Absatzkrise in den südeuropäischen Ländern leiden, fahren global aufgestellte Marken wie VW oder BMW glänzende Umsätze ein. Volkswagen meldete erst vor einer Woche starke Zahlen. Demnach verkaufte der Konzern im Juli weltweit insgesamt 734.600 Fahrzeuge und damit 10,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Von Januar bis Ende Juli lieferte der Konzern weltweit 5,19 Millionen Autos aus, was einem Plus von rund neun Prozent entspricht. Dem Bericht zufolge hat außerdem der weltweit größte Zulieferer Bosch einen Einstellungsstopp für einzelne Unternehmensteile im Herbst angeordnet. Ein Bosch-Sprecher relativierte dies gegenüber der Nachrichtenagentur dapd allerdings. In einzelnen Bereichen würden lediglich möglicherweise einzelne Stellen nicht besetzt. Der Konzern prüft allerdings bereits die Einführung von Kurzarbeit im Bosch-Rexroth-Werk in Schweinfurt. Mit Kurzarbeit reagiert auch der schwer angeschlagene Automobilhersteller Opel auf die Absatzkrise. Auch der Zulieferer Schaeffler will das Kriseninstrument in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr ausschließen. dapd (Wirtschaft/Wirtschaft)
Automobilindustrie rüstet sich offenbar für Konjunktureinbruch
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Peer-Michael Preß
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