Lippe. Bürokaufmann, Verkäuferin oder Industriekauffrau: Regelmäßig führen diese Berufe die Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe an. Rund 40 Prozent aller Schulabgänger entscheiden sich für die 10 beliebtesten Berufe – auf der anderen Seite bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Lippe Bildung eG des Kreises Lippe schon seit 2011 erfolgreich die sogenannten Ausbildungsbotschafter ein: Sie besuchen die Schulen im Kreis Lippe und erzählen den Schülern ab Klasse 8 von ihrem Berufsalltag und den Chancen, die ihr Ausbildungsberuf ihnen gerade auch in Lippe bietet.
Insgesamt 20 neue Ausbildungsbotschafter aus elf unterschiedlichen Berufen erhielten nun im Kreishaus ihr Zertifikat und werden sich nun auf den Weg an die lippischen Schulen machen, um für ihre Ausbildungsberufe zu begeistern.
„Die Meinung Gleichaltriger hat für Schüler oft nochmal einen ganz anderen Stellenwert, als die Ratschläge der Erwachsenen. Die Resonanz auf das Projekt der Ausbildungsbotschafter ist deshalb enorm gut: Davon profitieren nämlich nicht nur die Unternehmen, die ihre offenen Lehrstellen besetzen können, sondern auch die Schüler, die tolle Chancen ergreifen können“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann den Hintergrund des Projekts. Die Umsetzung des Projekts erfolgt in enger Kooperation mit der DEHOGA Lippe, der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold, der Agentur für Arbeit Detmold sowie der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, die bei ihren Mitgliedsunternehmen für das Projekt werben. „Gemeinsam mit unseren Projektpartnern können wir viele Unternehmen erreichen, die uns unterstützen. Wir freuen uns deshalb auch besonders, dass wir in diesem Jahr wieder viele neue Ausbildungsbotschafter gewinnen konnten, die für ihren Beruf und für die Ausbildung in Lippe werben“, so Friederike Reinecke, die in diesem Jahr die Projektleitung von Doris Hampel übernommen hat.
Und so funktioniert das Projekt: Auf der Internetplattform www.ausbildungsbotschafter.de können sich interessierte Auszubildende oder auch deren Arbeitgeber zunächst für das Projekt anmelden und werden dann vom Projektträger kontaktiert. Die kostenlose Fortbildung zum Ausbildungsbotschafter erfolgt dann im Rahmen einer zweitägigen Schulung, mit Inhalten wie Teamtraining oder Präsentationstechniken. Bei erfolgreichem Abschluss der Fortbildung erhalten die Teilnehmer zum Abschluss ein Zertifikat, mit dem sie sich dann ganz offiziell „Ausbildungsbotschafter“ nennen dürfen.